Kinder von Müttern, die bei der Geburt mindestens 30 Jahre alt waren, zeigten hingegen durchschnittliche oder leicht höhere Kompetenzen, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Ähnliches gilt für das sozial-emotionale Verhalten der Kinder. Die Unterschiede zwischen den Gruppen sind dabei aber schwächer. Untersucht wurden Kinder im Alter von vier bis neuuN jahren.
«Die Befunde zeigen, dass sich Kinder deutlich besser entwickeln, wenn ihre Mutter bei der Geburt kein Twen oder gar Teenager ist», erklärte Mathias Huebener vom BIB.
Verschiedene Erklärungsansätze
Als mögliche Gründe für die Ergebnisse gaben die Forscher verschiedene Erklärungsansätze an. Demnach gehe eine frühe Mutterschaft oft mit niedrigen Bildungsabschlüssen der Eltern und einem geringeren Einkommen einher. Bekommen Mütter ihr Kind später, könnten sie vorher höhere Abschlüsse erreichen und mehr Berufserfahrung sammeln, was eine förderliche Lernumwelt des Kinds begünstige. Einkommen, Bildungsniveau und Partnerschaftsstatus seien wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung eines Kinds.
Ein weiterer Faktor sei das mütterliche Erziehungsverhalten – beispielsweise gemeinsame Aktivitäten mit dem Kind. Ebenfalls eine Rolle spielten das mütterliche Wohlbefinden und das Gesundheitsverhalten während der Schwangerschaft.
Trotz der Ergebnisse befürwortete die Studie nicht das Aufschieben der Mutterschaft. Schwangerschaften nach dem 36. Lebensjahr bergen häufiger gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind. Vielmehr zeigten die Ergebnisse, dass die Rahmenbedingungen für junge Frauen nachhaltig verbessert werden müssten. Dazu gehörten verlässliche und öffentlich finanzierte Betreuungsangebote für Kinder. Dies könne jüngeren Müttern ermöglichen, eine Ausbildung oder ein Studium erfolgreich abzuschliessen.