Verschmutzung bekämpfen
Roboter sollen Meeresboden aufräumen

Tonnenweise Müll liegen laut der Projektgruppe Sea Clear in den Ozeanen, davon 94 Prozent auf dem Meeresgrund. Mit autonomen Robotern soll der Ozeanboden nun aufgeräumt werden.
Publiziert: 12.11.2021 um 09:06 Uhr
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Das «Sea Clear»-Projekt steht für Search, Identification and Collection of Marine Litter with Autonomous Robots, also die Suche, Identifizierung und Sammlung von Meeresmüll mit autonomen Robotern.
Foto: zVg
Joëlle Burkert

Im Ozean liegen 26 bis 66 Millionen Tonnen Müll, 94 Prozent davon auf dem Meeresgrund, schreibt die europäische Projektgruppe Sea Clear auf ihrer Website.

Sie haben sich zum Ziel gesetzt, den Meeresgrund vom Abfall zu befreien – mithilfe autonomer Roboter.

Aufwändige Suche

Und so funktioniert die Erfindung: Auf der Wasseroberfläche schwimmt ein unbemanntes Boot. Die «Sea Cat» scannt die Umgebung mit einem Mehrstrahl-Echolot und erstellt eine topografische Karte des Meeresbodens.

Die Karte wird als Referenz für detailliertere Scans verwendet. Grosse Müllstücke wie Autoreifen werden bereits erkannt. Wenn das Wasser klar ist, sucht parallel eine Drohne aus der Luft nach Abfall.

Nach diesen Scans wird ein kleines, ebenfalls unbemanntes Unterwasserfahrzeug, ein sogenannter Mini Tortuga, zu Wasser gelassen, der genauere Scans durchführt und so kleine Müllartikel erkennt. Diese Informationen werden der Referenzkarte hinzugefügt. Zusätzlich lernt das Gefährt via künstliche Intelligenz, Meerestiere von Abfall zu unterscheiden.

Mit Greifzangen einsammeln

Jetzt kommt der Tortuga zum Einsatz. Er weiss dank der Referenzmappe genau, wo Müll zu finden ist, und sammelt diesen mit einer Greifzange zusammen.

Bei schwierigen Bergungsstellen, etwa wenn Abfall zwischen Pflanzen liegt, kommt eine Saugvorrichtung zum Einsatz. Von der Sea Cat aus wird eine Art Mülleimer ins Wasser gelassen. Der Tortuga füllt den eingesammelten Abfall in diesen Eimer, dieser wird dann an Land gebracht und entsprechend entsorgt.

Universitäten, Firmen und Hafenmanagement

Das Projekt wird von Horizon 2020, einem EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation, unterstützt.

Und so unterschiedliche Partner haben sich dafür zusammengetan: eine französische Unterwasser-Technologie-Firma, die Universitäten aus Delft (Holland), Dubrovnik (Kroatien), Klausenburg (Rumänien) und München sowie die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung. Dazu der Hafen Hamburg und die koratische Region Dubrovnik-Neretva.

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