Hochwasser sei eine Naturgefahr, bei der man immer mit Überraschungen rechnen müsse, sagt Michel Elmer (54), Leiter Bevölkerungsschutz der Stadt Dübendorf ZH und Vorstandsmitglied beim schweizerischen Zivilschutzverband. «Eine gute Vorbereitung und überlegtes Verhalten helfen aber, ein Hochwasser unversehrt zu überstehen.» Der Experte erklärt, welche zehn Punkte besonders wichtig sind:
Vor dem Hochwasser
1. Gefährliche Stoffe nicht im Keller lagern: Chemikalien, Dünger, Farben oder Verdünner können das Trinkwasser verunreinigen oder sich selbst entzünden, wenn sie in Kontakt mit Wasser kommen. «Spätestens wenn Hochwasser droht, sollte man diese Stoffe aus dem Keller oder der Garage holen», sagt Elmer. Das seien die Räume, die als erstes und am stärksten von Hochwasser betroffen seien.
2. Sandsäcke besorgen: «Es gibt verschiedene Varianten, an Sandsäcke zu kommen», sagt Elmer. Kleinere Mengen könne man häufig bei der Feuerwehr anfragen, die in der Regel einige Sandsäcke an Lager habe. Eine andere Möglichkeit ist, in einem Baumarkt Sandsäcke zu kaufen, die sich bei Wasserkontakt selbst aufblasen. Diese eignen sich gemäss Elmer zur Abdichtung einer abfallenden Garageneinfahrt. Manche Gemeinden nutzen auch sogenannte Notfalltreffpunkte, um den Einwohnern Sandsäcke abzugeben.
3. Abdichtungsmaterial bereithalten: Dazu gehören gemäss Elmer Dinge, mit denen sich Türschlitze und Fenster abdichten lassen, wie Plastikfolien, Sandsäcke, Holzbretter, Nägel und Werkzeug.
4. Eine Aufgabenverteilung machen: Elmer sagt: «In einer Stresssituation kann man viel koordinierter handeln, wenn man bereits im Voraus festgelegt hat, wer welche Aufgaben übernimmt.» Das heisst, vereinbaren, wer sich um die Kinder kümmert und wer die wichtigsten Dinge zusammenpackt. Der Experte rät zudem, sich zu überlegen, wo man sich im Gebäude in Sicherheit bringen könnte, falls es schnell gehen muss. «Können wir einen Stock hinauf, oder sogar aufs Dach, falls das Erdgeschoss überflutet ist?»
Michel Elmer (54) ist Leiter Bevölkerungsschutz der Stadt Dübendorf ZH und Vorstandsmitglied beim Schweizerischen Zivilschutzverband. Er hat bei sich zu Hause eine Box mit den wichtigsten Dokumenten für den Notfall immer griffbereit – in der Hoffnung, dass dieser Notfall nie eintritt.
Michel Elmer (54) ist Leiter Bevölkerungsschutz der Stadt Dübendorf ZH und Vorstandsmitglied beim Schweizerischen Zivilschutzverband. Er hat bei sich zu Hause eine Box mit den wichtigsten Dokumenten für den Notfall immer griffbereit – in der Hoffnung, dass dieser Notfall nie eintritt.
Wenn sich das Hochwasser ankündigt
5. Aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen verfolgen: Es sei wichtig, dass man sich über Kanäle wie Radio, Fernsehen und Internet über die Wetterlage informiere, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Mithilfe von Flugblättern oder der App Alertswiss kann eine Gemeinde der Bevölkerung zudem mitteilen, ob das Trinkwasser kontaminiert ist und nicht mehr getrunken werden darf.
Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz sollte man folgende Dinge für eine schnelle Evakuierung packen:
- Handy
- Pass / ID
- Persönliche Medikamente
- Portemonnaie (Geld / Kreditkarten)
- Verpflegung und Getränke für einen Tag
Wer länger Zeit hat:
- Batteriebetriebenes UKW-Radio
- Ersatzwäsche
- Familienbüchlein
- Grundbuchauszüge
- kleinere Wertsachen
- Notfallapotheke
- Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen
- Sparhefte und Wertpapiere, Testamente
- Strapazierfähige, wetterfeste und warme Kleider und Schuhe
- Taschenlampe
- Toilettenartikel und Frotteewäsche
- Krankenkassen-Karte, Versicherungspolicen
- Wenn Kinder dabei sind: Spielsachen
Weitere Infos auf der Website von Alertswiss
Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz sollte man folgende Dinge für eine schnelle Evakuierung packen:
- Handy
- Pass / ID
- Persönliche Medikamente
- Portemonnaie (Geld / Kreditkarten)
- Verpflegung und Getränke für einen Tag
Wer länger Zeit hat:
- Batteriebetriebenes UKW-Radio
- Ersatzwäsche
- Familienbüchlein
- Grundbuchauszüge
- kleinere Wertsachen
- Notfallapotheke
- Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen
- Sparhefte und Wertpapiere, Testamente
- Strapazierfähige, wetterfeste und warme Kleider und Schuhe
- Taschenlampe
- Toilettenartikel und Frotteewäsche
- Krankenkassen-Karte, Versicherungspolicen
- Wenn Kinder dabei sind: Spielsachen
Weitere Infos auf der Website von Alertswiss
6. Strom- und Gaszufuhr in gefährdeten Räumen unterbrechen: «Das ist ein ganz wichtiger Punkt», sagt Elmer. Denn sonst bringe man nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch die Einsatzkräfte.
7. Fenster und Türen abdichten: Mit dem vorbereiteten Material kann man gemäss Elmer in Räumen, wo ein erhöhter Wasserpegel zu erwarten ist, Fenster, Türspalten und Abläufe abdichten.
Während des Hochwassers
8. Sich ruhig und überlegt verhalten: Es hänge von der Gefahrenlage ab, wie man bei Hochwasser reagieren solle, sagt der Experte: «Wenn man die Zeit und Möglichkeit hat, sollte man das gefährdete Gebiet verlassen.» Am besten mit dem Auto, falls das Wasser nicht mehr als 15 Zentimeter tief ist auf der Strasse. Im Zweifelsfall rät Elmer, sich zu Fuss auf einem Hang in Sicherheit zu bringen. Wenn sich allerdings ein Dammbruch ereignet hat oder das Wasser in rasender Geschwindigkeit über das Ufer eines Flusses tritt, bleibt womöglich keine Zeit mehr, das Zuhause zu verlassen. «Dann muss man sich so schnell wie möglich in das oberste Stockwerk oder auf das Dach begeben und um Hilfe rufen», sagt Elmer. Ausserdem sei es wichtig, die Anweisungen der Einsatzkräfte zu befolgen.
9. Auto nicht vor der Zufahrt abstellen: Damit die Arbeit der Einsatzkräfte nicht behindert wird, sollte man Fahrzeuge gemäss Elmer nicht so parkieren, dass sie eine Zufahrt blockieren.
10. Sich von Seen und Flüssen fernhalten: «Während eines Hochwassers darf man auf keinen Fall in die Nähe von Gewässern gehen», sagt Elmer. Es bestehe unter anderem die Gefahr von unterspülten Ufern. Das heisst, es können Löcher im Boden entstehen oder der Untergrund kann abrutschen.