Grosse Teile Deutschlands sind über die Weihnachtsfeiertage regelrecht im Wasser versunken – wegen des Sturmtiefs hat es praktisch ununterbrochen geregnet. Hochwasser war die Folge.
Ebenfalls betroffen war nordwestdeutsche Bundesland Niedersachsen. In einer Mitteilung spricht der Ministerpräsident gar von einem Rekordhochwasser. «Ein Hochwasser diesen Ausmasses hat es hier bei uns zuvor nie gegeben. Experten warnen seit langem davor, dass die immer häufigeren Wetterextreme mit dem Klimawandel zusammenhängen», sagte Weil in einer Mitteilung von Donnerstag.
Über 100'000 Einsatzkräfte kämpfen gegen das Hochwasser
Man müsse in der Zukunft das Engagement in der Hochwasserprävention weiter verstärken sowie den CO₂-Ausstoss dringend weiter reduzieren, betonte der Ministerpräsident.
Laut Weil sind im flächenmässig zweitgrössten deutschen Bundesland mehr als 100'000 Menschen im Einsatz gegen das Hochwasser. «Die Bilder gleichen sich und doch sind sie vielerorts erschreckend: Riesige Wassermassen dort, wo sich sonst vergleichsweise kleine Flüsse durch die Landschaft schlängeln, mit Sandsäcken verstärkte Deichanlagen, Pumpen im Dauerbetrieb.»
Der Ministerpräsident verurteilte den mancherorts zu beobachtenden Katastrophentourismus. «Mein eindringlicher Appell an alle Neugierigen lautet: Lassen Sie es bleiben, gehen Sie irgendwo anders spazieren oder bleiben Sie zu Hause.»
Diese Orte sind ebenfalls vom Hochwasser betroffen
Ausser Niedersachsen waren auch Teile Bremens, Nordrhein-Westfalens sowie Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts von Hochwasser betroffen. Viele Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Organisationen wie dem Technischen Hilfswerk (THW) waren im Einsatz, um Deiche zu sichern und Wasser abzupumpen.
Bei Hamm in Nordrhein-Westfalen sicherten Einsatzkräfte einen Deich an der Lippe mit Tausenden Sandsäcken. Im Alarmzustand waren die Behörden unter anderem auch entlang der Flüsse Elbe, Saale und Elster in den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt. Bei Leipzig wurde nach Angaben der landeseigenen Talsperrenverwaltung gezielt ein Auenwald geflutet, um Entlastung zu bringen.
In Sachsen-Anhalt öffneten die Behörden nach Angaben des Umweltministeriums erstmals seit dem Jahrhundertflut 2013 das Pretziener Wehr, um Magdeburg und Schönebeck vom Hochwasser der Elbe zu entlasten. Durch das Wehr wird das Wasser über einen Kanal an den Städten vorbeigeleitet. Andernorts entspannte sich die Lage indessen, so fielen die Pegel in Halle an der Saale inzwischen. (dzc/SDA/AFP)