Vor 400 Jahren begann der Dreissigjährige Krieg
Drei Fakten über den religiösen Konflikt

Am 23. Mai 1618 stürmen protestantische Adlige die Burg von Prag, Sitz des Königs von Böhmen, und werfen die Statthalter des Königs aus dem Fenster. Damit begann der 30-jährige Krieg, der alles veränderte, was man vorher kannte. Dieser Sturz führte zu einem der längsten und blutigsten Kriege auf deutschem Boden.
Publiziert: 25.05.2018 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:25 Uhr
Daniel Arnet
Böhmische Protestanten werfen zwei kaiserliche Räte aus einem Fenster des Prager Schlosses am 23.05.1618.
Foto: ullstein bild via Getty Images

Die grösste Auseinandersetzung zwischen Protestanten und den katholischen Machthabern in Böhmen eskalierte im Frühjahr 1618. Der Krieg dauerte 30 Jahre und kostete Millionen das Leben. Auch nach 400 Jahren studieren Historiker Gründe für diesen religiösen Konflikt, den eigentlich keiner wollte. Das Buch «Der Dreissigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie» von Peter H. Wilson erklärt, wie dadurch die politische wie religiöse Landkarte Europas verändert wurde.

Drei Fakten zum Dreissigjährigen Krieg

  1. 1618 beginnt der religiöse Konflikt: Die Katholische Liga und die Protestantische Union bekämpfen sich bis aufs Blut. Truppen der Habsburger ziehen ins Gefecht gegen Schweden, Franzosen und Dänen auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. 1648 endet das Gemetzel mit dem Westfälischen Frieden.
     
  2. Siebzehn Meter tief stürzen Männer von der Prager Burg: Auslöser des Krieges ist der sogenannte Zweite Prager Fenstersturz. Protestantische Stände wehren sich gegen den katholischen König für ihre Religion. Am 23. Mai 1618 werfen sie deshalb drei Hofvertreter aus der Prager Burg. Die überleben den Sturz in den Graben.
     
  3. Sechs Mio verlieren ihr Leben während des Krieges: Weniger glimpflich endet der Konflikt für die Zivilbevölkerung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation: Leben 1618 etwa 16 bis 18 Millionen Menschen auf dem Gebiet, verliert bis 1648 etwa ein Drittel sein Leben durch Waffen, Seuchen oder Hunger.
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