Auf einen Blick
- Nike-Logo: Von Studentin für 35 Dollar entworfen, heute globale Ikone
- Inspiriert von griechischer Siegesgöttin Nike für Geschwindigkeit und Erfolg
- Carolyn Davidson erhält später Aktien im Wert von Hunderttausenden Dollar
Manche Erfolgsgeschichten beginnen im Kleinen – und werden mit der Zeit zu Legenden. So verhält es sich auch mit dem Nike-Logo, dem berühmten «Swoosh». Heute ist es eines der bekanntesten Markensymbole der Welt, doch seine Ursprünge sind bescheiden: Ein Studentinnenjob und ein Moment griechischer Inspiration reichten aus, um den Grundstein für eine globale Ikone zu legen.
1971 an der Portland State University in Oregon: Zu dieser Zeit ist Blue Ribbon Sports noch ein aufstrebendes Unternehmen, das Sportschuhe der Marke «Onitsuka Tiger» aus Japan importiert und verkauft. Doch Gründer Phil Knight und sein Geschäftspartner Bill Bowerman haben grössere Ambitionen. Als sie sich also 1970 darauf vorbereiten, ihre eigene Schuhlinie auf den Markt zu bringen, brauchen sie nicht nur ein Logo, sondern auch einen einprägsamen Namen, welcher Bewegung, Dynamik und Geschwindigkeit ausdrücken soll.
Die Grafikdesign-Studentin Carolyn Davidson wird von Phil Knight, der an ihrer Universität doziert, auf diesen Auftrag angesprochen und nimmt die Herausforderung an.
Inspiriert von der griechischen Siegesgöttin Nike – die für Geschwindigkeit und Erfolg steht – entwirft sie einige Designs, unter anderem den ikonischen «Swoosh». Der Schwung, der den Flügel der Göttin symbolisieren soll, ist eines ihrer einfachsten, aber wirkungsvollsten Designs. Er soll an die Flügel seiner Namensgeberin erinnern, «swoosh» bedeutet übersetzt etwa «durch die Luft sausen». Als sie es Phil Knight präsentiert, ist er zwar nicht sofort begeistert, stimmt aber zu.
Für ihre Arbeit erhält Davidson 35 Dollar – damals ein fairer Stundenlohn, doch niemand ahnt, wie wertvoll dieses Logo eines Tages sein wird.
Woher kommt der Name «Nike»?
Die Inspiration für den Namen kommt übrigens vom Mitarbeiter Jeff Johnson, einem begeisterten Läufer, der die griechische Mythologie gut kennt. Die Göttin Nike, bekannt als Göttin des Sieges, verkörpert für ihn alles, wofür die Marke stehen will: Erfolg, Triumph und Schnelligkeit. Der Name setzt sich gegen andere Vorschläge durch und ist geboren.
Die Entscheidung für den Namen Nike und das Logo ist ein Meilenstein. 1978 wird das Unternehmen offiziell umbenannt, und von diesem Moment an beginnt der unaufhaltsame Aufstieg der Marke. Mit der Einführung des Slogans «Just Do It» in den 1980er-Jahren wird Nike zur Verkörperung von Stärke, Durchhaltevermögen und Erfolg.
Das Logo, das Phil Knight einst mit gemischten Gefühlen betrachtete, entwickelt sich zum Herzstück der Marke. Es wird weltweit auf Schuhen, Trikots und Werbekampagnen eingesetzt. Sportler wie Michael Jordan, Serena Williams und Cristiano Ronaldo tragen es und machen es zu einem Symbol für Exzellenz.
Carolyn Davidsons späte Anerkennung
Für Carolyn Davidson beginnt die wahre Würdigung ihrer Arbeit erst viele Jahre später. In den frühen 1980er-Jahren, als Nike bereits ein milliardenschweres Unternehmen ist, lädt Phil Knight sie zu einer Feier ein. Er dankt ihr öffentlich für ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens und überreicht ihr ein besonderes Geschenk: Aktien im Wert von mehreren Hunderttausend Dollar und einen goldenen Ring mit einem Diamanten und dem eingravierten «Swoosh»-Logo.
Davidson zeigte sich gerührt und sagt später, dass sie nie erwartet habe, dass ihr einfaches Design so weitreichende Folgen haben würde: «Wenn ich mein Design heute im Alltag sehe, ist es ein wenig surreal und seltsam. Obwohl ich stolz auf das bin, was ich geschaffen habe, sehe ich es in gewisser Weise als nur ein weiteres Design. Es waren Phil und die Mitarbeiter bei Nike, die das Unternehmen zu dem gemacht haben, was es ist. Hätten sie nicht das nötige Gespür gehabt, wäre es einfach nur eine weitere Zeichnung geblieben.»
Nike produziert jährlich über 800 Millionen Paar Schuhe. Ein Experte schätzt, dass das Unternehmen weltweit jede Sekunde 26 Paar Sneaker verkauft.