Eine «Silicon-Mile» für Basel: Die lokale Presse hat diesen Begriff für das Bau-Projekt Bachgraben in Allschwil BL bereits einige Male verwendet. Der Grund: Hier bauen Unternehmen aus zukunftsträchtigen Branchen wie Life Science und Public Health ihre neuen Hauptsitze, insgesamt entstehen 6000 hochwertige Arbeitsplätze. Auch die berühmtesten Architekten Basels sind an einem Gebäude beteiligt: Herzog & de Meuron.
«Hier entsteht eine eigentliche Life-Science-Meile, es wird enorm viel gebaut», erklärt Isaac Reber (Grüne), Baudirektor des Kantons Basel-Landschaft, vor Ort. Verdichtet und an bester Lage: Das Basler Münster ist keine 1,5 Kilometer Luftlinie entfernt. Den Rand des Areals bildet die Grenze zu Frankreich. Auch Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV), zeigt sich vor Ort fasziniert: «Das ist ein Leuchtturmprojekt.»
«Ein Einfamilienhaus ist mir natürlich lieber»
Aber die Spaziergänger am Bachgraben sind nicht alle glücklich über verdichtetes Bauen. Eine Frau bringt die Gefühlslage ganz genau auf den Punkt. Sie sagt einerseits: «Die Schweiz ist so klein, irgendwann muss man in die Höhe bauen.» Aber auch: «Ein Einfamilienhaus ist mir natürlich lieber.»
Wir alle wissen, dass wir cleverer mit der wertvollen Ressource Boden umgehen müssen, als dies frühere Generationen taten. Wir müssen verdichtet bauen. Aber dennoch haben viele lieber ihr eigenes Paradies, ihr Häuschen mit Umschwung.
Die Erwartungen der Anwohnerinnen und Anwohner, ihre Sorgen über Schattenwürfe von Hochhäusern und Lärm der Baustellen: Dieser Themenbereich ist eine der Hürden, welche innovative Bauprojekte nehmen müssen.
Dieser Frage geht Blick TV am Freitag, 25. Juni, in vier Experten-Talks auf den Grund. An diesem Tag hätte in Kloten ZH der Tag der Bauwirtschaft stattfinden sollen. Wegen der Corona-Pandemie finden die Debatten dieses Jahr öffentlich statt.
Sämtliche Inhalte werden auf der Website des Schweizerischen Baumeisterverbands gesammelt.
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«Transformation bietet auch Chancen»
Isaac Reber kann sich diese Reflexe grösstenteils auch erklären. «Veränderungen wecken immer auch Befürchtungen», beginnt er. «Besonders in den Agglomerationen steht ein grosser Erneuerungs-Umbruch an.» Umso wichtiger sei es, bei solchen Themen die Bevölkerung mitzunehmen und ihr verständlich zu machen, «dass Transformation auch Chancen bietet. Wir können heute vieles besser machen als in den 1970ern und 1980ern: hinsichtlich Energieeffizienz, räumlicher Qualität oder Ausgleich von Bauen und Natur.»
Reber muss sich vor Ort aber mit einem anderen Problem befassen. Wie der Bachgraben an den Verkehr angebunden werden soll, ist noch in der Ausarbeitung. Im letzten Herbst hat Reber, der das Projekt von seiner Vorgängerin übernommen hat, bekannt geben müssen, dass der Bau der neuen Zufahrtsstrasse erst 2027, nicht 2024, begonnen werde.
Der Verkehr ist ein wichtiger Aspekt eines solchen neuen Quartiers: Wer an der «Silicon-Mile» arbeitet, soll schliesslich auch einigermassen bequem zum Büro fahren können. Eine ÖV-Anbindung soll auch folgen. Ebenfalls noch eine Hängepartie. Reber: «Wir müssen Versäumtes nachholen.»
Tag der Bauwirtschaft
Zwei Länder, zwei Kantone
Die Schweizer Baubranche baut nicht nur Gebäude, sondern auch solche Strassen. SBV-Zentralpräsident Gian-Luca Lardi hat in diesem speziellen Fall sogar Verständnis dafür, dass bis zum Baubeginn ganze drei weitere Jahre vergehen werden. «In die Verkehrsführung sind aufgrund der speziellen Lage zwei Kantone und sogar zwei Länder involviert.» Da könne es Verzögerungen geben. «Aber es gibt solche Verzögerungen auch immer wieder bei einfacheren Rahmenbedingungen.»
Eine weitere Hürde also: der hiesige Amtsschimmel. Ein Bewilligungsverfahren dauert in der Schweiz im Schnitt 167 Tage, in einigen Städten sogar bis zu 500 Tage. Der Hinweis auf die Verzögerungen hat einen Hintergrund, der hinsichtlich Umwelt wichtig ist: Neubauten verbrauchen vier- bis siebenmal weniger Energie als Gebäude aus den 1970ern oder 1980ern. Eine offensive Modernisierung des Gebäudeparks macht deshalb auch hinsichtlich Klimawandel viel Sinn.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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