Es verschlägt mir den Atem. Ich bin einfach nur baff. Nach einem – für meinen Geschmack – beschwerlichen Aufstieg über matschige Wege eröffnet sich mir ein fantastischer Blick auf Reisterrassen, saftig-grüne Wiesen und weidende Büffel. Diese Aussicht war all die Mühe wert! Es ist ein Bild, das sich für immer in mein Gedächtnis einbrennen wird und das ich nie mehr vergessen soll. Ich stehe inmitten des Sapa-Distrikts in Vietnam und denke einmal mehr darüber nach, wie wunderschön unsere Welt ist. Die Wunder von Mutter Natur sind unschlagbar und versetzen mich immer wieder ins Staunen. Von solchen Momenten und Orten gab es auf meinen Reisen einige. Diese fünf Landschaften haben mein Herz höher schlagen lassen.
Ein schwarz gefärbter Strand
Unberührt und ursprünglich – das ist Island. Kaum woanders auf der Welt bin ich solcher Einöde begegnet. Man könnte stundenlang umherfahren, ohne auch nur einer Stadt oder einem grösseren Ort zu begegnen. Einzelne verirrte Häuser trifft man unterwegs, Schafherden, andere Touristen, aber auch Einheimische und ansonsten eine Menge atemberaubende Landschaften mit Vulkanen, Geysiren, Wasserfällen, Gletschern und Schluchten. Es ist eine Landschaft wie von einem anderen Planeten. Immer wieder erinnere ich mich, dass ich nicht auf dem Mond, sondern einfach nur auf Island bin. Etwas, das mir besonders bleibt: Der Strand Vík mit seinem schwarzen Sand zählt für mich zu den spektakulärsten Stränden der Welt. Bizarre Felsformationen, die vulkanischen Ursprungs sind, säumen das Naturwunder und sollen der Sage nach versteinerte Trolle sein. Richtig mystisch!
Sand so weit das Auge reicht
Eine Wüste darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen. Die Sahara erscheint wie ein endloser Sandkasten und lässt meine Kindheitsträume wahr werden: Einmal die sandigen Hügel hinunterspringen, sich im Sand wälzen (zu späterem Ärger, wenn überall Sand zu finden ist!) und auf Kamele stossen, die durch die Ödnis wandern. Man könnte meinen, dass man auf dem Mars ist. Aber im Innern weiss ich, dass ich immer noch mit beiden Füssen auf der Erde stehe und nicht abgehoben bin. Es ist ein ganz aussergewöhnliches Erlebnis, durch diese Wüste zu wandern, die auf der ganzen Welt bekannt ist. Einfach für ein paar Stunden den Blick in gähnende Leere zu geniessen – eine Wohltat für unsere sonst so überforderten Augen.
Nebelverhangene Reisfelder
Nochmals zurück zu den Reisfeldern in Vietnam: Beim Trekking durch den Sapa-Distrikt zeigt sich Mutter Natur von ihrer allerschönsten Seite. Im Gebirge geht es hoch und runter, in den grünen Felder weiden einsame Büffel, und morgens hängen noch die Nebelschwaben über den Wiesen. Die Region hat etwas Verträumtes, Verlassenes und vor allem Wunderbares. Ich fühle mich der Natur ganz nah und will diese Landschaft gleich in einem Gemälde verewigen, das mich ein Leben lang in meinen eigenen vier Wänden an dieses ursprüngliche Erlebnis erinnert.
Ein von Ödnis gezeichnetes Fleckchen Erde
Was all die Landschaften in dieser Liste gemeinsam haben: Sie erinnern an ferne Welten, andere Planeten, erscheinen unwirklichen. Ob ich eine Weltraum-Fanatikerin bin? Nicht wirklich! Ein paar Filme zum Thema habe ich aber schon gesehen, warum ich die Vergleiche vielleicht auch ziehe. Aber das tut wenig zur Sache. Das nächste Gebiet, das mich an Ausserirdisches denken lässt: Patagonien in Südamerika. Ich habe nur den argentinischen Teil davon besucht, ein weiterer Abschnitt von diesem trockenen, von Steppen, Graslandschaften und Wüsten gezeichneten Fleckchen Erde gehört zu Chile. Auch hier fühlt man sich Mutter Natur ganz nah, denn es gibt nicht viel mehr zu bewundern, als ursprüngliche Wildnis. Und die ist hier so rau und echt, wie sie es nicht mehr an vielen Orten ist.
Tosende Wassermassen
Auf meiner Argentinien-Reise bin ich gleich noch einem Meisterwerk begegnet. Bemerkung am Rande: Ich habe so dieses Ding mit Wasserfällen – sie haben es mir einfach angetan! Klar, dass die Iguazú-Wasserfälle mich da aus den Socken hauen. Am Drei-Länder-Eck von Brasilien, Argentinien und Paraguay stürzen mit lautem Tosen Unmengen an Wasser in die Tiefe. Dort fühlt man sich ganz klein, irgendwie verwundbar und auf einmal wirkt alles andere so unwichtig. Man braucht sich bloss auf das laute Rauschen zu konzentrieren, um zu realisieren, wie zerbrechlich das Leben im Grunde doch ist. Vielleicht etwas tiefgründig, aber so werde ich halt, wenn ich ins Schwärmen von fernen Orten gerate.