Unterwegs in Sri Lanka
1860 Treppen führen an die Spitze von Sigiriya

Den Sigiriya-Felsen erklimmt man über unzählige Treppen in Begleitung von frechen Affen. Ein Aufstieg, der mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt wird.
Publiziert: 13.07.2018 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2022 um 09:44 Uhr
Eine Rundreise durch Sri Lanka
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BLICK-Reisevideo:Eine Rundreise durch Sri Lanka
Vanessa Büchel

Es ist noch früh morgens, und schon treibt die feuchte Hitze den Schweiss aus den Poren. Irgendwo inmitten von Sri Lanka erhebt sich zwischen sattem Grün der Sigiriya-Felsen. Affen schreien, die warme Morgenbrise kündigt einen heissen Tag an.

Im Sonnenaufgang erstrahlt das Unesco-Weltkulturerbe in seiner vollen Pracht. Das Bezwingen des 200 Meter hohen Monolithen gestaltet sich als abenteuerreiches Erlebnis – rund 1860 Treppenstufen warten darauf, erklommen zu werden.

Die Führer Dhammi und Sugath geben Entwarnung: Der Aufstieg sei mehr wie ein gemütlicher Spaziergang, immer wieder werden Foto-Stopps eingelegt. Die vorwiegend chinesischen Touristen würden ein schnelles Vorankommen sowieso verhindern.

Noch heute leben Krokodile in den antiken Schutzgräben

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Foto: Vanessa Büchel

Während wir uns dem Felsen nähern, tut sich vor uns eines der Highlights im Landesinnern Sri Lankas auf. Der Anblick des «Löwenbergs» ist atemberaubend. Doch mit jedem Schritt steigt die Mittagshitze und der Wunsch, an der Spitze anzukommen. Abseits des Touristenstroms pflegen Einheimische die rollrasenähnlichen Gärten und kümmern sich um die Wartung des Wegs. Mit grossen Hüten schützen sie sich vor der gleissenden Sonne.

Während des Aufstiegs lausche ich blutrünstigen Geschichten über die Entstehung von Sigirya. Dhammi erzählt, dass es sich um eine Felsenfestung aus dem fünften Jahrhundert handelt, auf der Spitze liegen noch immer die Ruinen. So heisst es, dass König Dhatusena von seinem eigenen Sohn Kashyapa hingerichtet wurde, der sich damit die Krone sichern wollte. Aus Angst vor seinem Bruder, dem eigentlichen Thronfolger, errichtete er schliesslich die Festung auf einer Erhöhung. Am Fusse des Berges liegen noch immer Schutzgräben, die mit Wasser gefüllt sind und in denen Krokodile hausen.

Auf halber Höhe bestaunen wir unter einem Überhang Fresken, die halbnackte Frauen zeigen. Über eine Wendeltreppe gelangen wir zu den Felsmalereien, die in den 70er-Jahren restauriert wurden. Angeblich soll es einmal rund 500 von diesen Zeichnungen gegeben haben, heute sind noch 22 übrig.

Der Aufstieg lohnt sich!

Auf dem Höhepunkt des Berges erwartet die Touristenkarawane Grün soweit das Auge reicht. Trotz Höhenangst lehne ich mich über das Geländer, blicke über ein Meer aus Bäumen und stelle mir vor, wie vor Jahrtausenden hier einst die Vorfahren der singhalesischen Bevölkerung schwerste Arbeit leisteten, um solch eine Stadt zu errichten.

Im Schatten eines Baumes kann man der Hitze entkommen, kurz abkühlen und die Eindrücke verarbeiten. Der Ausblick brennt sich für immer in die Erinnerung.

Gut zu wissen

Anreise: Mit Edelweiss kommt man ab 3. November nonstop von Zürich nach Colombo. Flüge gibts ab 749 Franken. Der Flug dauert rund zehn Stunden, zurückgelegt werden 8150 Kilometer.

Herumkommen: Ausflüge und Rundreisen organisieren Baurs Travels. Das Unternehmen wurde von einer Schweizer Familie gegründet.

Übernachten: Vom Pool des Hotels Sigiriya hat man den perfekten Ausblick auf den Felsen – und kann sich nach dem abenteuerlichen Aufstieg abkühlen. Möchte man sich vor Beginn der Rundreise noch ein paar Tage akklimatisieren, dann wählt man am besten das Mövenpick Hotel in Colombo.

Was unsere Redaktorin neben ihrem Wanderausflug in Sri Lanka noch alles erlebt hat, sehen Sie im Video und in der Galerie.

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Foto: Vanessa Büchel
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