Panoramablick auf Dorf Durnstein, im Wachau Tall in Österreich.

9 Weinbauregionen in ganz Europa
Die besten Reiseziele für Weinliebhaber

Viele Weinbauregionen in Europa haben etwas gemeinsam: Unvergleichliche Landschaften, historische Weingüter und - natürlich - guten Wein.
Publiziert: 26.09.2018 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2019 um 11:53 Uhr
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Die Donau-Region Wachau ist das Aushängeschild Niederösterreichs. Seit 2000 ist sie auf der Liste des UNESCO Weltkultur- und -naturerbes.
Foto: Getty Images

1. Szekszárd, Ungarn

Szekszárd gehört zu den 22 offiziellen Weinbaugebieten Ungarns. Die Region liegt im Süden Ungarns und erstreckt sich als Streifen entlang der Donau in Richtung Nordwesten. Im Vergleich zur mit Abstand grössten und wohl auch wichtigsten Weinbauregion Eger im Norden Ungarns - wohin sich eine Reise ebenfalls lohnt - ist Szekszárd beschaulich: Während ca. 6'000 Hektar als Rebflächen ausgewiesen sind, werden tatsächlich weniger als 3'000 Hektar bepflanzt. Die malerische Hügellandschaft gilt bei Einheimischen als Bergregion. Das Klima ist gemässigt kontinental: Milde Winter und warme, trockene Sommer prägen die Reben. Als die bekanntesten Weine gelten:Chardonnay, Welschrieling, Riesling, Müller Thurgau, Traminer (weiss) und Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Kadarka, Blaufränkisch, Merlot, Pinot Noir (rot).

2. Mittel- und Süd-Dalmatien, Kroatien

Kroatien hat aufgrund seiner geografischen Lage sehr unterschiedliche Weine. Während an der Küste und in deren Hinterland Rotweine dominieren, finden sich im Norden mehr Weissweine. Mediterranes und gemässigtes Klima machen Erzeugnisse und deren Geschmack sehr divers. Mittel- und Süd-Dalmatien ist das südlichste Weinbaugebiet Kroatiens. Es ist vom mediterranen Klima der Küste geprägt, wobei der Süden etwas feuchter ist als der Norden. Zudem beeinflussen Mikroklimata den Weinbau. Wichtige Rebsorten sind Plavac Mali, Marastina, die auch als Rukatac bekannt ist, und Vugava. Aus der Plavac-Rebe können je nach Herkunft ganz unterschiedliche Rotweine gekeltert werden. Sie können schwer und kräftig ausfallen, aber auch leicht und frisch mit schöner Fruchtnote. Aus der Marastina-Rebe werden meist angenehm zu trinkende Weissweine mit lebendiger Säure gekeltert.

3. Niederösterreich, Österreich

Das Weinbaugebiet Niederösterreich zieht sich der Donau entlang und ist mit rund 30'000 Hektar das grösste und bekannteste Österreichs. Es besteht aus acht Weinbaugebieten, von denen alle Spitzenweine hervorbringen. Das Aushängeschild ist die Region Wachau, die 2000 in die Liste des UNESCO Weltkultur und -naturerbe aufgenommen wurde. Daneben sind auch das Kremstal und das Kamptal bekannte Regionen Niederösterreichs. Im ganzen Gebiet dominiert der Weisswein: Auf rund 75 Prozent der Anbaufläche werden für Weissweintrauben angebaut. Neben dem Grünen Veltliner, Riesling, Chardonnay und Gelber Muskateller sind Zierflander und Rotgipfler typische Sorten. Besonders bekannt und bei Touristen aus der ganzen Welt beliebt ist die 830 Kilometer lange niederösterreichische Weinstrasse, die durch 150 Weinorte führt. Die Region Carnuntum ist für reife und kraftvolle Rotweine bekannt. Hauptsächlich werden Blauer Zweigelt, Blaufränkisch sowie Cabernet Sauvignon und Merlot angebaut.

4. Ostschweiz, Schweiz

Die wichtigsten Weinbaukantone in der Region Ostschweiz sind Schaffhausen (485 Hektar), Graubünden (422 Hektar), Thurgau (275 Hektar) und St. Gallen (220 Hektar) - aber auch in Appenzell und im Fürstentum Liechtenstein gibt es Rebflächen. Thurgau ist bekannt für den Anbau von Äpfeln, aber Reben fühlen sich in «Mostindien», wie die Einheimischen den Kanton nennen, mindestens ebenso wohl. Der Rebforscher Hermann Müller züchtete 1882 in der Region die allseits beliebte Rebsorte Müller-Thurgau. Die Winzer der Region haben sich in einem Dachverband organisiert (www.thurgauweine.ch). Sie bauen Müller-Thurgau, Sauvignon blanc, Pinot gris, Chardonnay, Solarisund Gewürztraminer (weiss) sowie Blauburgrgunder Pinot noir, Garanoir, Regent, Cabarnet JuraMarchéal Forch und Merlot (rot) an.

5. Rheingau, Deutschland

Mit einer Anbaufläche von 3'100 Hektar ist Rheingau das achtgrösste Weinbaugebiet Deutschlands. Es liegt westlich des Rheinknies, zwischen dem Rhein und dem nördlichen Taunusgebiet. Das Klima in der Region ist mit warmen Sommern und nicht allzu kalten Wintern mild. Das bewaldete Rheingaugebirge, welches zum Hohen Taunus gehört, schützt die Region vor kalten Winden aus dem Norden. Die Region ist vor allem für seinen Riesling bekannt. Er nimmt rund 80 Prozent der Anbauflächen ein. Die trockenen Südhänge bieten ideale Bedingungen für die Sorte. Durch die Bedingungen und die späte Lese entwickeln die Trauben komplexe Aromen, die zu qualitativ hochwertigen Weinen beitragen. Neben dem Riesling spielt auch der Spätburgunder für die Region eine wichtige Rolle. Für auswärtige Weinliebhaber ist die Region hervorragend ausgebaut. Auf der 70 Kilometer langen Strecke zwischen Frlörsheim und Lorch können Weingüter, historische Höfe und andere Sehenswürdigkeiten mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuss besucht werden.

6. Piemont, Italien

Die Region südlich der Alpen bringt durch ihre geografischen Begebenheiten Weine hervor, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf rund 55'000 Hektar werden Reben angebaut. Neben der Toskana liefert das Piemont die meisten Spitzenweine Italiens. Das Piemont ist vor allem für seine Rotweine bekannt: Die verbreitetste Sorte ist  Barbera. Zu besonderer Bekanntheit hat der Region die Traubensorte Nebbiolo verholfen. Ansonsten sind vor allem die Sorten Bonarda, Dolcetto, Freisa, Grignolino und Malvasia von Bedeutung. Seit einigen Jahrzehnten zeichnet sich in der Region ein Trend zu französischen Sorten wie Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Pinot Bianco, Pinot Grigio und Pino Nero ab. Zudem betreibt die Region um Turin die grösste Schaumweinproduktion Italiens und gilt als die Heimat des Wermuths.

7. Burgund, Frankreich

Das Burgund zählt zu den ältesten und berühmtesten Weinbaugebieten Frankreichs. Die Region mit ihren 30'000 Hektar Anbaufläche erstreckt sich zwischen Lyon und Dijon südöstlich von Paris. Das Klima ist kontinental; die nördliche Lage birgt gewisse Risiken wie Spätfrost, Hagel und Stürme, weshalb die Mikroklimata von besonderer Bedeutung sind. Aus der Region gehen zahlreiche Spitzenweine hervor. Dem Spätburgunder, auch bekannt als Pinot Noir, ist 35 Prozent des Kulturlands gewidmet. Bei den Weissweinen dominiert der Chardonnay: Auf rund 50 Prozent der Rebflächen wird die Sorte angebaut.

8. Rioja, Spanien

Rioja gehört zu den wohl bekanntesten Weinen in Westeuropa. Der grösste Teil der rund 60'000 Hektar Anbaufläche liegt auf dem Gebiet der autonomen Gemeinschaft Rioja, doch zu den Besonderheiten gehören die benachbarten Weinbaugebiete um Navarra und das Baskenland, deren Weine unter dem Namen Rioja vermarktet werden dürfen. Der grösste Teil des Gebiets befindet sich auf einem Plateau, welches 450 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Das Klima setzt sich aus mediterranen und kontinentalen Einflüssen zusammen; nicht zu heiss im Sommer, nicht zu kalt im Winter, ausreichende Niederschläge und das Gebirge sorgt dafür, dass nicht allzu starke Winde wehen. Rund 75 Prozent des Weinbaus in Spanien sind dem Rotwein gewidmet. Die prominenteste Sorte ist Tempranillo, die häufig in Zusammenspiel mit anderen Sorten verwendet wird. So sind Garnacha Tinta, Graciano und Mazuelo besonders häufig Bestandteil der Cuvée. Auch können Maturana Parda und Maturana Tinta sowie - mit einer Sondergenehmigung - die beiden Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot verwendet werden. 25 Prozent des Weinbaufläche gehören den Weisswein- und Rosésorten. Auch wenn für viele Rioja und Weisswein nicht zusammenpassen mag, werden auf rund 10 Prozent der Anbaufläche die Sorten Viura (Macabeo), Garnacha Blanca und Malvasia Riojana angebaut. Seit 2007 sind einige weitere Sorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Temoranillo Blanco und Torrontes zugelassen.

9. Douro, Portugal

Die Weinbauregion trägt den Namen des Flusses, der ihre malerische Landschaft prägt. Das Tal ist in den letzten Jahren durch seinen Portwein und gehaltvolle Rotweine zu einem beliebten Ziel für Weinliebhaber avanciert. Erste Aufzeichnungen über Weinbau stammen aus der Zeit um 200 v.Chr. Heute werden auf rund 45'500 Hektar Reben angebaut. Das Tal wird durch spektakuläre Rebterrassen geprägt, die bei Peso da Regua, rund 80 Kilometer von der Stelle entfernt, wo der Douro in den Antlantik mündet, beginnen und sich bis zur Grenze zu Spanien ziehen. Die Rotweine aber auch die Portweine basieren mehrheitlich auf den grossen fünf Douro-Sorten Touriga Nacional, Tinta Amarela, Tinta Cao, Tinta Roriz und Touriga Franca. Die meisten Weissweine werden aus den Sorten Rabigato, Gouveio, Viosinho und Encruzado gekeltert.

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