Alkohol ist nicht gleich Alkohol
Bier weckt andere Gefühle als Schnaps

Ob man sich durch einen alkoholischen Drink am Abend beschwingt fühlt oder eher müde, trübsinnig oder sogar aggressiv, könnte mit der Art des Getränks zusammenhängen. Einer neuen Studie zufolge wecken verschiedene Arten alkoholischer Getränke unterschiedliche Gefühle.
Publiziert: 28.11.2017 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 20:18 Uhr
Die Qual der Wahl: Geschmack und Wirkung sind bei alkoholischen Getränken unterschiedlich.
Foto: Thinkstock Images

Die Glühweinsaison hat gerade begonnen. Statt des traditionellen Feierabendbiers genehmigen sich viele nun die warme Alternative. Alkohol darf jedenfalls nicht fehlen. Doch ist Alkohol wirklich gleich Alkohol? Neben geschmacklichen Unterschieden soll es laut einer Studie auch Abweichungen bei der Wirkung verschiedener Getränke geben.

Wie eine Befragung von knapp 30'000 Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren aus 21 Ländern ergab, scheinen sich Bier, Rot- und Weisswein oder Schnäpse unterschiedlich auf die Stimmung niederzuschlagen. Entspannung etwa war ein Gefühl, das am häufigsten dem Rotwein zugeschrieben wurde. Mehr als der Hälfte der befragten Rotwein-Trinkenden verband mit Rotwein ein entspannendes Gefühl, so das Ergebnis, das online im Fachblatt «BMJ Open» veröffentlicht wurde. Ähnlich sah es bei Bier aus, nicht jedoch bei Schnaps. Mit nur 20 Prozent wurde Schnaps am wenigsten mit einem Gefühl von Entspannung assoziiert.

Macht Alkohol aggressiv?

Zumindest scheinen hochprozentige Getränke wie Rum, Gin oder Wodka mehr negative Gefühle zu wecken als alle anderen Arten von Alkohol. Fast ein Drittel der Befragten, die Schnaps tranken, gab an, dass Hochprozentiges bei ihnen mit einem Gefühl von Aggressivität in Verbindung stand. Bei Rotwein-Trinkenden traf dies nur auf etwa 2,5 Prozent zu. Es gab allerdings auch positive Gefühle, die eher mit Schnaps einhergingen als mit Bier oder Wein. Hierzu zählten das Gefühl von Energie und Selbstvertrauen sowie das Gefühl, begehrenswert und sexy zu sein.

Die Wissenschaftler glauben, dass abhängige Alkoholtrinkende unter anderem auf Alkohol zurückgreifen, um positive Gefühle zu wecken. So fühlten sie sich durch Alkohol fünfmal eher energiegeladen als Erwachsene mit geringem Alkoholkonsum. Insgesamt unterschieden sich die Antworten der Befragten je nach Altersgruppe, Bildung, Land oder Herkunft.

Sucht durch Gefühle besser verstehen

Die Forscher betonen, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handle, sodass keine Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung gezogen werden könnten. Es sei sehr wahrscheinlich, dass auch viele andere Faktoren bei der Entstehung von Gefühlen durch die Einwirkung von Alkohol eine Rolle spielten, wie etwa Werbung, wann und wo Alkohol getrunken werde oder der Alkohol-Gehalt unterschiedlicher Getränke. Nichtsdestotrotz sei es wichtig, die Gefühle, die durch das Alkoholtrinken entstehen können, besser zu verstehen, um einem Missbrauch entgegenwirken zu können. (aponet)

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