Taxifahrer sind die wahrscheinlich grössten Gauner des Planeten. Keine Stadt, in der sie nicht mit aberwitzigen Umwegen den Fahrpreis in die Höhe treiben - auch in der Schweiz übrigens.
Bangkok: Hauptstadt des Taxi-Wahnsinns
Die Hauptstadt des Taxi-Wahnsinns allerdings ist Bangkok, Thailand. Jede Taxifahrt wird da zum Glücksspiel. Am Anfang eines Aufenthalts verbucht man die Schwindeleien und die angeblich kaputten Taxameter noch als Lokalkolorit. Später nervt das nur noch und Sätze wie «Ich mache dir einen Sonderpreis, mein Freund» bringen mich auf die Palme. Ich habe nichts dagegen, als reicher Gast etwas mehr Geld zu berappen. Sauer werde ich, wenn man mich offensichtlich verarscht.
Ein Fahrer war besonders dreist. Auf dem Rückweg vom «Usgang» nahm ich ein Taxi zurück zum Hotel. Die Fahrt hatte die letzten Nächte etwa 15 Minuten gedauert. Aber der Halunke am Steuer kurvte und kurvte durch die Stadt. Nach 45 Minuten war der Fahrpreis höher als ein Zugbillett nach Chiang Mai im Norden des Landes. Zwar nur in der dritten Klasse zwischen Hühnern und Betelnuss-kauenden Omas - aber immerhin!
Ich befahl ihm zu halten und stieg aus. «Glaubst du eigentlich, ich lasse mich für dumm verkaufen?», fragte ich. «Oh sorry, sorry, sorry!», rief er. Ich ging, ohne zu bezahlen.
Das abgebrannte Hotel in Jakarta
Das unglaublichste Erlebnis hatte ich aber vor ein paar Jahren in Jakarta, Indonesien. In einem Taxi vom Flughafen zu meinem Hotel: «Oh, nein! Ihr Hotel ist heute Nacht abgebrannt. Aber Sie haben Glück. Ich kenne da eine tolle Alternative!» Versucht der allen Ernstes, mir diese Geschichte aufzubinden? Für wie blöd hält der mich? «Ich habe gestern noch mit denen gemailt.» «Ja, nicht wahr, ist das nicht schlimm?», säuselt er.
«Du bringst mich augenblicklich zu meinem Hotel, sonst zahle ich dir keinen Penny!», drohe ich. Natürlich ragt das Hotel in bester Blüte in den smogverseuchten Himmel. Der Taxifahrer grinst wie ein Kind, das man beim Guezli-Klauen erwischt hat - verbrannte Guezli!