Klick, klack. Raus aus der Bindung, rein in die Skihütte. Der Spass fängt für viele Skifahrer abseits der Pisten erst richtig an. Zahlreiche Hütten liefern ihnen gute Gründe, es mit den Talfahrten nicht zu übertreiben und statt dessen das Savoir-vivre in gemütlichen Stuben zu geniessen oder auf einer hübschen Sonnenterrasse Platz zu nehmen.
Rund zweitausend Skihütten gibt es in der Schweiz, darunter auch eine wachsende Zahl von Betrieben, die begeistern – und sich wohltuend von all den Massenbetrieben abheben, die zwischen den Gipfeln existieren. Natürlich macht Skifahren und Snowboarden hungrig. Aber soll man sich deswegen mit dem Standardangebot aus matschigen Pommes, vertrockneten Spaghetti und verkochten Schnitzeln zu gesalzenen Preisen begnügen?
Darum die Probe aufs Exempel: An welchen Schweizer Pisten isst man gut und stimmig? Die grösste Dichte an vorbildlichen Bergbeizen findet sich in Zermatt VS. Stadtmenschen jubilieren, denken sie an Hütten wie Findlerhof, Zum See oder Stafelalp. Allein auf der Schweizer Seite des Matterhorns finden sich rund 20 Top-Adressen am Pistenrand – fast alle sind auch für Winterwanderer gut erreichbar.
Die zweitbeste Hüttenkultur bietet Engadin St. Moritz, gefolgt von Gstaad-Saanenland, Davos Klosters, Laax, Arosa, Adelboden und Crans-Montana.
Die 8 stimmungsvollsten Schweizer Skihütten für Ihre Winterferien
Wer die Speisekarten am Berg studiert, kommt zur Einsicht: Viele Top-Gastgeber haben Luxusprodukte durch lokale Kulinarik ersetzt. Servierten sie einst Meeresgetier und Gänseleber, tischen sie nun vor allem Köstlichkeiten auf, die ihren Ursprung vor Ort haben: Walliser Lamm-Entrecôte mit Kartoffelstock statt Steinbutt aus dem Atlantik. Heusuppe mit Trockenfleisch statt Hummer-Curry. «Unsere Gäste sollen nicht um die halbe Welt reisen, um dann bei uns südafrikanische Langusten serviert zu bekommen», sagt Gastgeberin Vrony Cotting-Julen (55) vom Chez Vrony in Zermatt.
1. Alpenblick (Arosa GR)
«Authentisch und doch zeitgemäss» – so lautet das Credo des Zürcher Gastrounternehmers Michel Péclard (48). Er führt seit letztem Winter auch das traditionsreiche Lokal an der Hörnli-Talabfahrt und am Winterwanderweg von Innerarosa nach Schwellisee. Die holzgeprägten Gaststuben des Alpenblicks, bestehend aus Züri-Stube (ältester Teil des Hauses), Grillroom mit offenem Kamingrill und dem Cheftisch (langer Tisch für 30 Gäste), wurden sanft erneuert – und konnten dabei die Hütten-Ambiance erhalten.
Statt Selbstbedienungsrummel wird hier rustikale Klasse geboten – auch kulinarisch. Auf der Karte finden sich alpine Genüsse und schmackhafte Grilladen. Das schätzt die breite Gästeschaft: Hier sitzt der Investmentbanker aus London, dort die siebenköpfige Familie aus Malans, und alle können hier einfach sich selber sein. Natürlich auch draussen an der Sonne: Wer auf der lang gestreckten Terrasse einen der 180 Plätze zum Essen oder Liegen ergattert, muss jedoch die neidischen Blicke all jener ertragen, die leer ausgegangen sind.
Mehr Infos: www.alpenblick-arosa.ch, Tel. 081 377 14 28
2. Cabane du Mont Fort (Verbier VS)
Die hundertjährige SAC-Hütte zu Füssen des Mont-Fort (siehe Bild Seite 4) wird seit 1983 von Bergführer Daniel Bruchez und seiner Frau Frances geführt. Sie ist zur einen Seite aus Stein, zur anderen aus Holz gebaut – und bietet einen Ausblick in die Bergwelt, als sässe man auf einem Adlerhorst.
In der Cabane du Mont-Fort werden an langen Holzbänken täglich ein paar Hundert Gäste verpflegt. Diese stärken sich zwischen zwei Abfahrten mit einem Raclette oder mit Älplermagronen. Sobald aber die Gondelbahn Chaux-Gentianes still steht, ist man hier oben auf 2457 Meter Höhe unter sich und erlebt das echte Hüttengefühl – ein Fluchtort zwischen Gipfelwelt und Sternenhimmel.
Wer noch länger bleiben will: Das abgelegene Haus umfasst auch 58 Betten in 15 Zimmern – mit Etagenbad. Trotzdem sind sie im Winter oft ausgebucht, was auf den ersten Blick erstaunen mag.
Doch gibt es Tage, an denen man hier übernachten muss. Und die Besucher werden überdies für den fehlenden Chic entlöhnt: Sind in der Nacht dreissig Zentimeter Schnee gefallen und steigt die Morgensonne über den Grand Combin und Mont-Blanc auf, können sie hier vor dem Start der Bergbahnen ihre Spuren in den Pulver zeichnen, bis hinunter nach Verbier. Das gibt dem überstrapazierten Begriff «Winterzauber» seine Bedeutung zurück.
Mehr Infos: www.cabanemontfort.ch, Tel. 027 778 13 84
3. Berghaus Bort (Grindelwald BE)
Ein Händedruck des heimischen Hausherrn Bruno Brawand (42) – und schon macht sich Berggemütlichkeit breit. Das historische Holzgebäude bei der Mittelstation Grindelwald-First, mit Ausblick auf den Eiger und die umliegenden Viertausender, zählt zu den stimmigsten Pistenbeizen im Berner Oberland. In den gekonnt erneuerten Gaststuben und auf der Sonnenterrasse bleibt man denn auch gerne sitzen, auch wenn die Teller längst leer sind. Hier wird zünftig, aber liebevoll gekocht – mit Blick auf regionale, naturnahe Produkte. Dauerbrenner sind der Berner Linseneintopf mit Schüblig und die hausgemachten Spinat-Ricotta-Ravioli.
Das Berghaus Bort ist nicht etwa Skifahrern vorbehalten, sondern auch Ziel vieler Winterwanderer. Deren Weg ist spektakulär. Ausgangspunkt ist die Bergstation First (2167 m), erreichbar mit der Gondelbahn ab Grindelwald. Ab First geht es in einer Stunde zum Bachalpsee (2247 m). Kurz vor dem See zweigt der Wanderweg links ab und führt in einer weiteren Stunde via Bachläger und Waldspitz nach Bort (1600 m). Nach der Rast im Berghaus kann man in einer dritten Wanderstunde nach Grindelwald (1034 m) hinunterlaufen. Mit vollem Magen und neuem Elan.
Mehr Infos: www.berghaus-bort.ch, Tel. 033 853 17 62
4. Mottahütte (Lenzerheide GR)
Enzo und Josy Andreatta gehören mit ihrem weitum bekannten Ristorante da Enzo in Ponte Brolla zu den feinsten Adressen des Tessins. Sergio (31) und Bianca (27), Sohn und Tochter, betreiben im Winter einen zweiten, genauso rühmenswerten Betrieb: die Mottahütte, im Skigebiet von Lenzerheide, nahe der Urdenbahn. Hier hoffen Genussmenschen auf einen Platz an den wenigen Tischen. Sie kommen sich schnell näher, denn in der Hütte dominiert eine betont familiäre Atmosphäre.
Die anonyme Masse überlassen Sergio und Bianca der Konkurrenz. Ihr Credo: «Wir zielen auf Gäste, die nicht nur das Wochenabo herausfahren wollen, sondern gutes Essen und einen Hauch Dolce Vita auf 2325 Meter Höhe schätzen.» Aus der winzigen Küche kommt ein überraschend breites Angebot: Steinpilzrisotto, warmer Bündner Ziegenkäse mit Nüsslisalat und Birnenkompott, Gitzi mit sämiger Polenta, Sparerips mit Kartoffelgratin. Allein der Cremeschnitten wegen lohnt sich ein Besuch.
Mehr Infos: www.motta-lenzerheide.com, Tel. 081 385 51 60
5. Stäfel (Hoch-Ybrig SZ)
Ist es unten grau und oben blau, zieht es die Zürcher ins Skigebiet Hoch-Ybrig – weil dieses stadtnah liegt, und darüber hinaus schneesicher und sonnig ist. Die Glücklichsten auf Brettern oder in Wanderschuhen landen auf der Panoramaterrasse des Stäfel neben dem Sessellift Hesisbol. Und obwohl die Bergbeiz nicht im Verborgenen liegt: Das bediente Lokal gehört zu den stillen Werten am Berg: Wer es kennt, kennt es nicht wegen lautem Marketing-Geklingel, sondern von der Mundpropaganda zufriedener Gäste. Diese schwärmen von sorgfältig zubereiteten Schweizer Evergreens und den Wildspezialitäten zu budgetfreundlichen Preisen.
Andererseits schwärmen sie aber auch von Kari Reichmuth (69) und seiner Tochter Karin (41), die mit heiterer Liebenswürdigkeit jedem Gast das Gefühl geben, willkommen und geschätzt zu sein. Und hat das Wetter schlechte Laune, ist es bei ihnen so gemütlich, dass man den Rest der Welt vergisst.
Mehr Infos: www.staefel.ch, Tel. 055 414 15
6. Balis (Hasliberg BE)
Es ist eng im Balis – auf der Balisalp unterhalb von Käserstatt. Skifahrer und Winterwanderer müssen zusammenrücken, sitzen dicht an dicht. Und kommen so miteinander ins Gespräch. Das Hamburger Ehepaar, das sich mit an den Tisch geklemmt hat, findet das «sehr authentisch»: Weil jeder verwitterte Balken von früher, vom einfachen Leben in den Bergen erzählt, von der Geschichte, als das Balis noch eine Alphütte war. Knarrende Holzplanken, Lammfelle auf den Bänken und rot-weiss karierte Kissen unterstützten die rustikale Atmosphäre. Aus dem Dornröschenschlaf geweckt haben die 156-jährige Hütte Karin (49) und Ueli Grossmann-Schläppi (47). Mittlerweile führen sie das Haus im sechsten Winter, fernab öltriefender Fritten und fader Wienerli. Ihre Küche setzt auf regionale Produkte, auf alpine Authentizität: Trockenfleisch und Hobelkäse, Ofenkartoffeln mit Kräuterquark, Rindssteak mit Älplerrösti sind in verlässlicher Qualität zu haben. Oder Meringue im Muttli.
Mehr Infos: www.balis.ch, Tel. 033 971 20 4
7. El Paradiso (St. Moritz Corviglia GR)
Mittags, kurz vor zwölf Uhr, geht es dann los, dann strömen sie ins El Paradiso: die kommunikationsfreudigen, unternehmungslustigen oder heiter-verrückten Wintergäste von St. Moritz. Es kommen die Reichen und Erfolgreichen, Mailänderinnen im Lolita-Look und pelzgewandete Figuren aus der russischen Halbwelt, Stars und Sternchen, Krethi und Plethi.
Die glitzernde Winterwunderwelt füllt die beiden Restaurantterrassen, sie wirken wie ein Magnet, obwohl die Paradieshütte abseits der Durchgangspisten am Rande des Suvretta-Hügels liegt. Mit Leidenschaft und klugem Kalkül kreieren Hans-Jörg (54) und Anja Zingg (45) eine Atmosphäre, die gemütlich und extravagant zugleich ist – und trotz allem Jetset-Trubel legen sie Wert auf Sorgfalt in der Küche und im Service. Um dem täglichen Ansturm gerecht zu werden, gibt es auf der Club-Ebene (unten) mittags zwei Seatings: um 11.30 Uhr und 14 Uhr. Auf dem schlichteren Grilldeck (oben) wird die Mittagszeit gar in drei Servicezeiten unterteilt.
Des Weiteren locken zahlreiche Sonnenkörbe mit Blick aufs Oberengadin.
Mehr Infos: www.el-paradiso.ch, Tel. 081 833 40 02
8. Chez Vrony (Zermatt VS)
Jeder Zermatt-Fan hat sein ureigenes Lieblingslokal am Pistenrand – für viele ist jedoch das Chez Vrony das Mass aller Dinge. Über die Jahrzehnte gewachsen, verbindet das Holzchalet aus dem Jahr 1890 Walliser Alpinambiente mit zeitgemässem Wohlfühldesign. In den verwinkelten Stuben möchte man am liebsten bis zum Frühlingsbeginn verweilen. Die mit Lammfellen und Wolldecken ausgestatteten Liegebänke sind schaurig bequem, von ihnen blickt man auf Matterhorn und Schneehasen. Das Beste jedoch sind Gastgeber Vrony (55) und Max Cotting-Julen (59). Sie vermitteln den Gästen selbst bei Vollbelegung – was fast immer der Fall ist – das Gefühl, VIPs zu sein.
Das Publikum ist sehr international. Zudem isst man hier so, wie Menschen essen sollten: einfach und raffiniert zugleich, einfallsreich und doch bodenständig – zum Beispiel Berggeisskäse-Ravioli mit karamelisierter Walliserbirne. Die Stimmung steigt mit jeder Stunde, und wenn es bei den letzten Sonnenstrahlen aufzubrechen gilt, tut man dies nur ungern. Und mit dem festen Vorsatz, am nächsten Tag hierher zurückzukehren.
Mehr Infos: www.chezvrony.ch, Tel. 027 967 25 52
Auch hier riecht es nach Gastfreundschaft, gepflegter Küche und nach Authentizität: Diese Restaurants und Berghütten gehören gemäss Experte Claus Schweitzer ebenfalls zur Elite der alpinen Schweizer Gastronomie.
Graubünden
Arosa
Hörnlihütte
Tschuggenhütte
Davos (Jakobshorn)
Chalet Güggel
Fuxägufer
Davos Glaris
Spina am Rinerhorn
Flims
Spalegna Veglia
Ustria Startgels
Stalla Alp Nagens
Ftan (Motta Naluns)
Prümaran Prui
Laax Tegia Miez
Lenzerheide
Alphütte Fops, (keine Website)
Savognin
Berghaus Radons
Scuol
Alpetta
Sils Maria
Kuhstall
Silvaplana (Corvatsch)
Alpetta
St.Moritz (Corviglia)
Alpinahütte
Surcuolm (Obersaxen Mundaun)
Bündner Rigi
Berner Oberland
Adelboden
Chumihütte
Gstaad
Wasserngrat
Lenk
Bühlberg
Mürren
Allmendhubel
Zweisimmen (Gstaad)
Fang
Hamilton Lodge
Wallis
Crans-Montana
Cabane des Violettes
Chetzeron
Riederalp
Chüestall
Saas-Fee
Gletschergrotte
Spielboden
Verbier
Le Namasté
Zermatt
Blatten
Findlerhof
Fluhalp
Gandegghütte
Stafelalp
Zum See
Zentralschweiz und Toggenburg
Chäserrugg im Toggenburg
Gipfelrestaurant Chäserrugg
Engelberg
Skihütte Stand
Rigi Kaltbad
Edelweiss
Stoos
Fronalpstock
Auch hier riecht es nach Gastfreundschaft, gepflegter Küche und nach Authentizität: Diese Restaurants und Berghütten gehören gemäss Experte Claus Schweitzer ebenfalls zur Elite der alpinen Schweizer Gastronomie.
Graubünden
Arosa
Hörnlihütte
Tschuggenhütte
Davos (Jakobshorn)
Chalet Güggel
Fuxägufer
Davos Glaris
Spina am Rinerhorn
Flims
Spalegna Veglia
Ustria Startgels
Stalla Alp Nagens
Ftan (Motta Naluns)
Prümaran Prui
Laax Tegia Miez
Lenzerheide
Alphütte Fops, (keine Website)
Savognin
Berghaus Radons
Scuol
Alpetta
Sils Maria
Kuhstall
Silvaplana (Corvatsch)
Alpetta
St.Moritz (Corviglia)
Alpinahütte
Surcuolm (Obersaxen Mundaun)
Bündner Rigi
Berner Oberland
Adelboden
Chumihütte
Gstaad
Wasserngrat
Lenk
Bühlberg
Mürren
Allmendhubel
Zweisimmen (Gstaad)
Fang
Hamilton Lodge
Wallis
Crans-Montana
Cabane des Violettes
Chetzeron
Riederalp
Chüestall
Saas-Fee
Gletschergrotte
Spielboden
Verbier
Le Namasté
Zermatt
Blatten
Findlerhof
Fluhalp
Gandegghütte
Stafelalp
Zum See
Zentralschweiz und Toggenburg
Chäserrugg im Toggenburg
Gipfelrestaurant Chäserrugg
Engelberg
Skihütte Stand
Rigi Kaltbad
Edelweiss
Stoos
Fronalpstock
Claus Schweitzer (51) hat in den vergangenen 20 Jahren als Reiseautor über fast alle Teile der Welt berichtet – am besten erholt er sich jedoch in der Nähe: beim Skifahren oder Winterwandern an der Bergluft. Entsprechend gut kennt er sich auf den Pisten der Alpen aus – egal ob im Berner Oberland oder im Wallis. Unlängst hat der Experte «Die schönsten Skihütten und Bergrestaurants in der Schweiz» in einem Buch zusammengefasst (Werd Verlag). Darin finden sich noch mehr empfehlenswerte Adressen.
Claus Schweitzer (51) hat in den vergangenen 20 Jahren als Reiseautor über fast alle Teile der Welt berichtet – am besten erholt er sich jedoch in der Nähe: beim Skifahren oder Winterwandern an der Bergluft. Entsprechend gut kennt er sich auf den Pisten der Alpen aus – egal ob im Berner Oberland oder im Wallis. Unlängst hat der Experte «Die schönsten Skihütten und Bergrestaurants in der Schweiz» in einem Buch zusammengefasst (Werd Verlag). Darin finden sich noch mehr empfehlenswerte Adressen.