Zu Besuch in Einsiedeln SZ
War Jesus wirklich mal hier?

Jesus persönlich soll einst im Kloster Einsiedeln vorbeigeschaut und eine Kapelle geweiht haben. Auch wer nicht an das sogenannte «Engelweih-Wunder» glaubt, wird von der Architektur und der Andacht in den Klosterräumen beeindruckt sein.
Publiziert: 07.03.2018 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:10 Uhr
Die Schwarze Madonna soll Wunder wirken.
Foto: ZVG
Samuel Schumacher

Dem heiligen Meinrad war kaum bewusst, welch grossartige Institution in seinem Namen hier einst errichtet würde, als er im Jahre 835 vom Inselkloster Reichenau aufbrach und als Einsiedler ins Gebiet des heutigen Einsiedeln zog. Dem weisen Mönch folgten viele. Einer seiner Follower, der Mönch Eberhard aus Strassburg, fasste die verstreut lebenden Einsiedler im Jahre 934 zusammen und gründete ein Benediktinerkloster.

Das Kloster Einsiedeln ist das grösste der Schweiz

Das Kloster kam rasch zur Blüte, dank Geld und zuwendigen von adligen Kreisen und mächtigen ausländischen Bischöfen. In der Zeit der Reformation allerdings liess der Hype stark nach. Zeitenweise wohnte nur noch ein einziger Mönche im heute grössten und bedeutendsten Kloster der Schweiz.

Auf Tagesführungen kann man das Kloster Einsiedeln täglich (ausser an Sonn- und Feiertagen) besuchen und erhält unteranderem auch Einblick in die eindrückliche Stiftsbibliothek. Teil der Führung ist ein rund 30-minütiger Film, der einem mitnimmt in die packende Geschichte des Konvents. Zum Beispiel in jene Zeit im 14. Jahrhundert, als die ersten Wallfahrer das Kloster für sich entdeckten.

Auftrieb erhielt die Wallfahrt durch die Erzählung der «Engelweih-Überlieferung». Die besagt, dass Jesus persönlich in einer Septembernacht im Jahre 948 vom Himmel gestiegen sei und die Klosterkapelle seiner Mutter Maria gewidmet habe.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert hat das Kloster Einsiedeln ein eigenes Gymnasium. Weltweit berühmt ist es aber nicht für die hervorragende Schule, sondern für die schwarze Madonna, die 1466 als Ersatz für die ein Jahr zuvor bei einem Brand zerstörte Marienfigur ins Kloster kam. Bis heute steht die knapp 1.20 Meter grosse Statue andächtige im «Marienhaus» in der Kirche.

So kommen Sie Einsiedeln

Anreise: Mit dem Zug nach Einsiedeln. Ab da ist der Treffpunkt bei «Einsiedeln Tourismus» an der Hauptstrasse 85 in 7 Minuten zu Fuss zu erreichen.

Preis: Erwachsene: 15 Franken, Kinder (bis 16): 7,50 Franken

Touren: täglich (ausser an Sonn- und Feiertagen) von 14 bis 15.45 Uhr

Infos: www.einsiedeln-tourismus.ch

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