Der Dorfpfarrer der Gemeinde Ardon war schockiert, als er zwei Tage nach dem Felssturz am 23. September 1714 oberhalb von Derborence am Ort der Katastrophe ankam. Eine ganze Alp wurde unter den Felsmassen begraben, 55 Häuser zerstört und mehr als ein Dutzend Menschen getötet. Der Pfarrer kam, um den Teufel auszutreiben. Denn nur der Teufel konnte es in den Augen der Einheimischen wagen, die wunderschöne Berglandschaft in einem Walliser Seitental zu zerstören.
«Les Diablerets», die Teufelsberge
Als dann gut dreissig Jahre später im Jahre 1749 erneut riesige Felsmassen von den umliegenden Bergen ins friedliche Tal donnerten, entschied man sich, die Berggipfel rund um das Dörfchen Derborence umzutaufen. Statt Rochers und Scex de Champ heissen die Berge seither schlicht «Les Diablerets», die Teufelsberge.
So teuflisch und schlimm die beiden Erdbeben auch waren: Sie haben eine wunderschöne, einzigartige Wildnis am Talboden hinterlassen. Auf dem Geröll, das von den hohen Gipfeln einst ins Tal donnerte, ist über die Jahrhunderte ein traumhafter Föhren-Urwald gewachsen, der seit 1961 unter Naturschutz steht. Auch der «Lac de Derborence» ist ein Produkt der beiden Felsstürze: Ohne die Felsbrocken, die sich auf insgesamt 1.8 Kilometern Breite zu einem natürlichen Stauwall auftürmen, wäre er gar nie entstanden.
Und da die Jagd im ganzen Talkessel verboten ist, ist die Gegend rund um Derborence ein wahres Paradies für Gämsen, Steinböcke, Rehe, Murmeltiere und seltene Uhus.
Von Derborence nach Ovronnaz
Anstrengend, aber unvergesslich schön ist die Wanderung von Derborence nach Ovronnaz (16 Kilometer, rund 7.5 Stunden), auf der man insgesamt 1300 Höhenmeter meistert und vom Naturschutzgebiet via den «Lac de la Forcla» und den «Col de la Forcla» zu den Thermalbädern von Ovronnaz gelangt.
Anreise
Mit dem Zug bis nach Sion, von da mit dem Postauto nach Derborence.
Informationen
www.contheyregion.ch
Anreise
Mit dem Zug bis nach Sion, von da mit dem Postauto nach Derborence.
Informationen
www.contheyregion.ch