Hölloch im Muotatal SZ
Das Hölloch im Muotatal im Kanton Schwyz ist mit einer Länge von über 200 Kilometer das acht längste Höhlensystem der Welt. Das hat die Tropfsteinhöhle dem unterirdischen Wasser zu verdanken, welches über beinahe eine Million Jahre die Felsen abgeschliffen hat.
Die märchenhafte Höhle ist für Besucher begehbar, wird aber immer noch für Forschungszwecke genutzt. So wurde 2010 beispielsweise eine neue Tierart, der braun-weisse Pseudoskorpion, im Hölloch entdeckt. Es gibt verschiedene Führungen und Expeditionen, zu denen man sich vorab anmelden muss.
Lac Souterrain de Saint-Léonard VS
Zwischen Sitten VS und Siders VS befindet sich ein 300 Meter langer See. Diesen findet man allerdings auf keiner gewöhnlichen Landschaftskarte, da er sich unter der Erde befindet. Er versteckt sich unter einem Weinberg, mitten in den Walliser Alpen. Der Lac Souterrain de Saint-Léonard gilt als grösster unterirdische See Europas.
Die Wassergrotte kann mit einem Boot befahren werden, was den Besuchern ein einmaliges Spektakel ermöglicht: Begleitet wird das Ganze von einem geologischen und geschichtlichen Vortrag des Bootführers und einem Lichterspiel an der Höhlenwand. Eine vorherige Online-Anmeldung ist nötig, um die Höhle zu besichtigen.
Höhlenmühle Col-des-Roches NE
Das sumpfige Gebiet in Le Locle NE ist zwar reich an Wasser, doch da es nur einen kleinen Fluss gibt, eignet sich die Region kaum für ein Wasserwerk. Oder eben doch? Vor über 400 Jahren beschlossen drei Müller den letzten Abschnitt des Flusses auszunutzen. Dort fliesst das Wasser in einem Wasserfall in das natürliche Kalksteinbecken des Engpasses Col-des-Roches. Es wurde von den Müllern zur Höhlenmühle umfunktioniert.
Noch heute ist es die einzige Höhlenfabrik in Europa. Mittlerweile gibt es ein Museum in der Höhle, wo die Besucher über das einzigartige Höhlenwerk lernen können. Wer eine individuelle Führung wünscht, oder einen Gruppenausflug plant, sollte dies vorab telefonisch oder per Mail abklären.
Kesslerloch SH
Das Kesslerloch ist eine 200 Quadratmeter grosse Höhle bei Thayngen SH. Auf den ersten Blick ist die Höhle ziemlich unscheinbar. Aber mit etwas Vorwissen erkennt man die Bedeutung der Fundstelle für Siedlungsspuren aus der Eiszeit. Mittlerweile wurden Knochen von 53 verschiedenen Tierarten ausgegraben. Unter anderem von ausgestorbenen Tieren wie Mammut und Wollnashorn. Die Fundstücke sind heute im Museum Allerheiligen in Schaffhausen ausgestellt. Das Waldgrundstück, in welchem sich die Höhle befindet, kann frei besucht werden.
Grotten vom Mont Vully FR
Die Grotten von Lamberta befinden sich in Haut-Vully FR. Die in Sandstein gegrabenen Tunnel geben den Anschein, als seien sie von riesigen Tieren gemacht worden. Tatsächlich stammen sie aber aus dem Ersten Weltkrieg und wurden 1916 von Menschenhand angefertigt. Sie wurden für die Verteidigung des Schweizer Mittellands geschaffen. Die 200 Meter langen Tunnel wurden damals von der Infanterie besetzt.
Heute ist der Ort ein beliebter Spielplatz für Kinder, um Verstecken zu spielen.
St. Beatus-Höhlen BE
In den St.-Beatus-Höhlen in der Nähe von Interlaken BE soll laut Legende einst ein Drache gehaust haben. Doch als der heilige Beatus ihm mit einem Kreuz entgegengetreten war, floh das Wesen und ertrank im Thunersee. Bis zu seinem Tod soll Beatus anschliessend in der Tropfsteinhöhle gehaust haben, so heisst es in der Geschichte.
Heute ist von den 14 erforschten Kilometern der Höhle ein Kilometer für Besucher begehbar. Dank der Höhlenbeleuchtung und der Lichtinszenierung scheint das Höhlensystem etwas Magisches und Märchenhaftes zu bergen.
Grotte aux Fées VS
Der begehbare Teil der Grotte aux Fées im Wallis ist zwar kaum einen Kilometer lang, dafür ist der 50 Meter hohe Wasserfall die eigentliche Sehenswürdigkeit. Ihm hat die Grotte nämlich seine Entstehung zu verdanken, da sich das Wasser so einen Weg gegraben hat.
Aufgrund des Lichts, welches mit dem Wasserfall von oben nach unten in den legendären Feenbrunnen fliesst, und der verwunschenen Krümmungen im Gestein fällt es nicht schwer zu glauben, dass hier früher Feen vermutet wurden.
Höllgrotten im Lorzentobel ZG
Die Höllgrotten im Lorzentobel in der Nähe von Baar ZG wurden im 19. Jahrhundert beim Versuch des Baus eines Eisenbahntunnels entdeckt. Das höhlenformende Kalkwasser wurde damals abgelassen und hinderte die Grotte in ihrer Entwicklung.
Heute ermöglicht die nicht ganz glatt geschliffene Grotte so ein einzigartiges Erlebnis, um die speziellen Steinformationen zu betrachten.