Auf einen Blick
- Hamams bieten Reinigung und Entspannung in orientalischem Ambiente
- Traditionelle Hamams haben dicke Wände und keine Fenster für Wärme
- Eintrittspreise variieren je nach Hamam
Wir tauchen ab in 1001 Nacht. Lassen uns treiben in einem Hamam, das uns mit wohliger Wärme erfüllt, die Poren öffnet, uns richtig sauber macht. Ursprünglich diente das Hamam als Ort, um sich zu waschen. Orientalische Sinnlichkeit, wohlriechende Düfte und sanftes Licht gehören dazu. Auch heute geht es den Besuchern des türkischen beziehungsweise orientalisches Bades noch immer um die Reinigung. Vielmehr gehört heute aber auch die Entspannung dazu. Es ist ein Ort der Ruhe, wo es sich abschalten lässt und man nicht gestört wird vom Alltagslärm.
Was ist ein Hamam?
Denn auch architektonisch ist ein Hamam alles andere als ein gewöhnlicher Ort. Traditionell werden die Räumlichkeiten meist nicht mit Fenstern oder Lüftungsöffnungen bestückt. Die Wände sind dick, damit die Wärme erhalten bleibt. In den Bädern ist es düster und ruhig, was der totalen Entspannung dienen soll.
Die ersten Funde, die den Bestand eines solchen öffentlichen Bades belegen, stammen aus dem siebten und achten Jahrhundert nach Christus. Seitdem haben sich die Prozeduren des Reinigungsrituals kaum geändert. Kernpunkt ist noch immer die Waschung – und eben auch das Abschalten.
So sieht ein Besuch im Hamam aus
Das Reinigungsritual im Hamam besteht aus mehreren Etappen. Die Kleidung wird abgelegt und der Körper in ein Leinentuch, dem sogenannten Pestemal, eingewickelt. Der beheizte Bereich wird betreten, wo man sich zuerst an die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnen muss.
Eine Dusche im Warmluftraum ist der erste Halt, um sich auf das Bevorstehende vorzubereiten. Weiter geht es in den Dampfraum, wo im Zentrum ein erwärmter Nabelstein steht, der als Liegefläche genutzt wird. Während die Hitze in die Poren steigt, ruhen wir uns aus, entspannen, schalten ab. Während etwa 15 Minuten sollen sich bei 45 Grad die Muskeln entspannen und Poren öffnen, damit anschliessend all der Dreck verschwinden kann. Diesen waschen wir zwischendurch immer wieder mit warmen Wasser von unserem Körper.
Wer will, bucht eine Reinigung durch einen Bademeister oder Masseur hinzu. Mit einem Peelinghandschuh werden dann aller Schweiss, alte Hautschüppchen und Schmutz entfernt. Die Haut wird porentief gereinigt. Eine Einseifung durch das Personal ist ebenfalls möglich. Dafür wird ein spezielles Tuch genutzt, das kunstvoll durch die Luft geschwungen, sodass Schaum aufgeschlagen wird. Während jemand anderes sich um unsere Waschung kümmert, können wir im milden Schein alle Alltagssorgen hinter uns lassen.
Die Effekte von Hamams
Nicht nur befreit man die Haut von Schmutz, auch die Durchblutung des Bindegewebes wird angeregt. Während sich die Poren öffnen, der Körper von Altlasten befreit wird, werden Serotonin und Endorphine – Glückshormone – freigesetzt. Die Muskeln entspannen, die Blutzirkulation nimmt zu. Verspannungen und Schmerzen in den Muskeln können gelindert werden. Ein regelmässiger Gang ins orientalische Bad soll dafür sorgen, dass die Haut jung bleibt und das Immunsystem gestärkt wird.
Die schönsten Hamams in der Schweiz
Tipp 1: Hamam im Hotel Castell in Zuoz GR
Man muss nicht im Hotel Castell in Zuoz einchecken, um das Hamam benutzen zu dürfen. Hier erwartet Besucher ein modernes Bad mit sanftem Licht in unterschiedlichen Tönen. Seifenschaummassagen können dazugebucht werden, wodurch sich der Eintrittspreis von 42 auf 25 Franken (zuzüglich des Preises der gewählten Behandlung) reduziert.
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Tipp 2: Hamam in der Oberwaid Kurhotel & Privatklinik in St. Gallen
Hier verdampfen Alltagssorgen im Handumdrehen: Im Hamam des Hotel-, Kur- und Klinikbetriebs Oberwaid entspannt man vollends. Zum Tau-Spa des Hotels gehört ein Hamam, das mit allem ausgestattet ist, was man für das orientalische Baderitual benötigt. Auch externe Gäste können die Räumlichkeiten besuchen.
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Tipp 3: Sihlpark Fitness & Wellness in Schindellegi SZ
Im Sihlpark Fitness & Wellness im Kanton Schwyz kommt man ebenfalls in den Genuss des geschlossenen Wohlfühlkreislaufs: reinigen, schwitzen, entspannen. Seifenschaum- oder Ölmassagen bei Therapeuten können separat gebucht werden. Ausserdem bietet das Hamam eine Behandlung mit Heilerde, auch Rasul genannt. Der Körper wird damit eingerieben, wodurch Wärme entsteht und der Körper zusätzlich gereinigt und entschlackt wird.
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Tipp 4: Stadtbad Zürich
Auch in der Limmatstadt gibt es die orientalische Badekultur zu entdecken. In stilvoller Atmosphäre lässt es sich im Stadtbad im Zürcher Volkshaus entspannen. Anstatt der «Gala» liegen hier Bildbände über Kunst oder Architektur auf. Für den Hamamrundgang bezahlt man hier 54 Franken pro Person für drei Stunden. Ayurveda-Behandlungen, Massagen oder Gesichtsbehandlungen können separat dazu gebucht werden.
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Tipp 5: Hammam Basar in Zürich
Im Hammam Basar in Zürich kann man nicht nur das orientalische Baderitual geniessen, sondern auch gesundes und ausgewogenes Essen. Auf der Speisekarte stehen vegane, vegetarische, sowie gluten- und laktosefreie Gerichte. Natürlich kommen hier aber auch die Entspannung und das Baden nicht zu kurz: «Abseits des hektischen Alltags laden die ökologisch erbauten und ebenso betriebenen Hammam-Räume zur Reinigung und Erholung», steht auf der Website des Badetempels. Hier finden Besucher einen in sich gekehrten Raum für Erholung – wie es sich gehört – ohne Aussenbezug. Der Eintritt kostet für Erwachsene für 2,5 Stunden 58 Franken. Am Donnerstag, Freitag und Sonntag ist jeweils Frauentag.
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Tipp 6: Aquabasilea in Pratteln BL
Innere und äussere Reinigung bekommt man im Hamam-Bereich des Aquabasilea im Kanton Baselland. «In der Ruhe liegt die Kraft», so bittet das Erlebnisbad um Unterstützung beim Erhalt der entspannten Atmosphäre. Für den Rundgang können auch Behandlungen dazu gebucht werden. Es stehen verschiedene Packages im Angebot.
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Tipp 7: Splash & Spa Tamaro in Rivera TI
Ein Hauch vom Orient im Tessin: Im Erlebnisbad Splash & Spa Tamaro gibt es auch einen modernen Hamam-Bereich. Zusätzlich kann man bei einem Besuch die Aussen-, Lehm-, sowie Salzsauna geniessen. Im Eintrittspreis ist das Rasul bereits dabei.
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