Amerika: Barbecue
Sie haben es zwar nicht erfunden, und wenn man an ihre Esskultur denkt, möchte man ihnen diese Ehre kaum zuteilwerden lassen: doch Amerika ist unumstritten das Mutterland des Grillierens. Seit den 50er-Jahren gehört ein waschechtes BBQ mit Übermengen von Fleisch zum «American Way of Life». Sie waren es schliesslich auch, die den Trend nach Europa brachten. Im Gegensatz zu uns stehen die Amis bei der Zubereitung ihres Grillguts jedoch auf die Räuchermethode. Im Smoker garen sie ihre Monster-Steaks bei indirekter Hitze, bis sie goldbraun und saftig sind. Dazu gibts (typisch amerikanisch) fettig triefende Beilagen und jede Menge Saucen. We like!
Spanien: a la plancha
Jeder hat seine kleine Eigenart: Die Spanier lieben es etwa «a la plancha» zu grillieren, auf einer grossen Platte aus Gusseisen oder Edelstahl. Diese wird direkt aufs Feuer gelegt. Meist landen auf ihr Fische und Meeresfrüchte – am liebsten jedoch Sardinen. In Bella Italia wird auf dem handelsüblichen Holzkohlegrill gegart, vorwiegend Fisch und Gemüse. Dazu serviert man frisches Ciabatta und natürlich reichlich Wein. Bei den Griechen wird oftmals auf die Klassiker Souflaki, Bifteki und Gyros gesetzt, und die Franzosen legen neben Lamm auch gerne einmal einen Camembert auf den Rost. Ein Geheimnis, das alle Südeuropäer eint: Ein Zweig Rosmarin auf der Glut. Das Aroma steigt gemächlich ins Grillgut.
Argentinien: Asado
Es sieht ein wenig eklig aus, doch wer an einem waschechten argentinischen «Asado» (spanisch für «Gegrilltes») teilnimmt, ist meist begeistert vom ursprünglichen Grillfest nach Art der Gauchos. Hier wird nämlich nicht etwa nur ein Teil vom Tier gebraten, sondern gleich das ganze – und dies oftmals über Stunden hinweg. Das Fleisch soll so noch saftiger und geschmackvoller bleiben. Richtig harte Kerle schwören gar auf das «asado con cuero» (im Fell gegrillt), bei dem das Tier mit Haut und Haar horizontal vor die Feuerstelle gespannt wird. Beilagen spielen bei beiden Zubereitungsarten eine eher untergeordnete Rolle – die Südamerikaner wollen vor allem eins: Fleisch.
Egal, was wir grillieren, daneben brutzelt unsere Nationalwurst: der Cervelat. Man kann ihn lieben als die Ur-Wurst unserer Kindheit, zubereitet in allen erdenklichen Varianten: paniert, mit Speck, Käse, Mayonnaise oder Senf. Vor allem: mit Haut. Oder man kann ihn hassen, weil fett und ungesund. Den Cervelat, die Schweizer Nationalwurst.
Egal, was wir grillieren, daneben brutzelt unsere Nationalwurst: der Cervelat. Man kann ihn lieben als die Ur-Wurst unserer Kindheit, zubereitet in allen erdenklichen Varianten: paniert, mit Speck, Käse, Mayonnaise oder Senf. Vor allem: mit Haut. Oder man kann ihn hassen, weil fett und ungesund. Den Cervelat, die Schweizer Nationalwurst.
Thailand: Streetfood
Wer schon einmal in Thailand war, weiss es. Bei den Thais dampft und brutzelt es an jeder Ecke. Und dies nicht etwa Zuhause oder im Restaurants, sondern vor allem auf der Strasse in den rollenden Garküchen. Am liebsten wird im südostasiatischen Land an Spiessen grilliert – Hauptakteur am Stiel: Hühnchen! Doch nicht nur die Thais lieben das Garen über Feuer. Auch Koreaner und Japaner sind ganz vorne mit dabei. Ihre Art des Barbecue: Yakiniku-Restaurants, in denen auf im Tisch integrierten Eisenplatten grilliert wird. Zu Hause den Grill auszupacken ist in Asien allgemein eher unüblich und beinahe verpönt – dafür haben sie viel zu viele Optionen ausser Haus.
Brasilien: Churrasco
Die Fussballnation ist auch Grillnation! Regelmässig trifft man sich zum sogenannten «Churrasco», bei dem in grosser, feucht-fröhlicher Runde Fleisch auf langen Spiessen über offenem Feuer grilliert wird. Üblich ist es dabei, das Fleisch erst eine halbe Stunde zuvor mit grobem Meersalz einzureiben und dann auf den Grill zu legen – zudem sollte es eine möglichst dicke Fettschwarte haben. Das Grillgut wird anschliessend direkt vom Spiess geschnitten – alles andere ist stillos. Wie wichtig den Brasilianern ihr «Churrasco» ist, wurde vor einigen Jahren per Gesetz festgehalten: Es wurde offiziell zum Nationalgericht erkoren.
Südafrika: Braai
Grill-Leidenschaft in Südafrika? Und wie! Unzählige öffentliche Grillplätze, an denen es täglich brutzelt und raucht, zeugen davon. Das Land hat sogar einen offiziellen Grill-Feiertag einberufen: am «National Braai Day» steht halb Südafrika hinter dem Grillrost. Gebraten (auf Afrikaans «braai») wird dabei ausschliesslich über Holz – Kohle ist bei den Grill-Liebhabern höchst verpönt. Ins Feuer kommen verschiedenste Köstlichkeiten des Kontinents – darunter etwa Gnu, Strauss und Antilope. Dazu werden fruchtige Chutneys und exotische Saucen (gerne mit Koriander, Minze und Kümmel gewürzt) serviert.
Australien: Barbie
Die Aussies stehen auf Grillieren – vor allem in freier Natur. Dazu haben sie auch jede Möglichkeit. Nicht nur im Outback, sondern vor allem auf öffentlichen Grillplätzen. Kaum ein Land bietet Grillaholics mehr Möglichkeiten zum Grillgenuss. Denn: Australiens Gemeinden stellen an den Küsten und in Parkanlagen Gas- sowie Elektrogrills zur freien Verfügung, sogar die Wartung der Geräte übernehmen sie. Dementsprechend wird in Down Under grilliert was das Zeug hält – und dies oftmals gemeinsam mit Fremden. Auf den Grill kommt bei einem klassischen «Barbie» (wie es die Aussies liebevoll bezeichnen) alles, was das Herz begehrt, besonders gerne jedoch Lamm-Koteletts. Dazu gibt es vor allem eines: Bier, Bier und nochmals Bier!