1. Cowboy-Feeling an einem Rodeo erleben
Wer kann sich am längsten auf dem wilden Stier halten? Und wer fällt am spektakulärsten aus dem Reitersattel ins weiche Sägemehl? Solche Fragen stellen sich an jedem richtigen Rodeo. Und kaum irgendwo wird die Rodeo-Kultur so traditionell gepflegt wie im Cowboy-Country Texas – auch wenn das Rodeo eigentlich eine Erfindung aus Arizona ist. Das erste Rodeo mit professionellen Reitern fand nämlich am 4. Juli 1888 in Prescott statt. Heute nehmen jedes Jahr rund 7500 Cowboys (und –girls!) an mehr als 650 Rodeos in den USA teil. Die grössten Shows in Texas gibt’s in der Gegend rund um die Viehzucht-Hochburg Fort Worth zu sehen.
2. Dallas - Mehr als nur eine TV-Serie
Dallas – könnte man sagen – hat die Haare schön. Die Bewohner der Millionenmetropole geben viel auf ihr Äusseres und haben den Ruf, lieber lange in den Spiegel als ab und zu mal über den Tellerrand zu schauen. Klar, dass man in der texanischen Beauty-Hochburg wunderbar schoppen und sich in hunderten Boutiquen und Malls mit den neusten Trends zudecken kann. Wer nicht schoppen will, dem bietet sich hier eines der spannendsten Museen der USA: das Sixth Floor Museum. Die Ausstellung geht den ungeklärten Fragen rund um den Tod von US-Präsident John F. Kennedy nach, der am 22. November 1963 in Dallas erschossen wurde.
3. Austin, der hippe Sonderling
Die hippe Hauptstadt des Bundesstaates passt eigentlich gar nicht in das konservative Cowboy-Revier, als das man sich Texas gemeinhin vorstellt. Die «Austinites» stimmten – ganz anders als der Rest von Texas – zweimal für Obama als Präsident, verabscheuen Fastfood und tanzen sich in über 200 Live-Musik-Lokalen die Nächte um die Ohren, statt in fetten Pickup-Trucks zum Rodeo zu fahren und Fastfood in sich reinzubeigen. Austin ist stolz auf seinen Übernamen „Live Musik Hauptstadt der Welt“. Musikschuppen wie das Broken Spoke oder das Emo’s werden die Fans des heiteren Live-Sounds begeistern. Weniger Freude am Lärm haben die rund 1.5 Millionen Fledermäuse, die unter der Ann W. Richards Congress Avenue Brücke in der grössten Fledermaus-Kolonie Nordamerikas leben.
4. Alamo - geschichtsträchtig!
Zwölf volle Tage lang dauerte die Belagerung der alten Missionsstation «El Álamo» durch den mexikanischen General Santa Anna. In der Festung im heutigen San Antonio harrten mehrere Hundert Männer der texanischen Armee aus, die für die Unabhängigkeit Texas‘ von Mexiko kämpften und sich der Übermacht der rund 7000 mexikanischen Soldaten nicht ergeben wollten. Am 13. Tag stürmte Santa Anna mit seinen Männern in der Schlacht von Alamo das Fort und schlug den Aufstand blutig nieder. Mit dem Schlachtruf «Denkt an Alamo!» gewannen die texanischen Truppen kurz darauf den Unabhängigkeitskrieg gegen Mexiko. Ein Museum und geschätzte 500 Souvenirshops erinnern heute noch an die glorreichen Schlachtzeiten.
5. Houston ist eine Kunsthochburg
Verständlich, dass einem ab den achtspurigen Megahighways und den schier endlosen Betonwüsten der Vorstadtquartiere erst einmal mächtig die Lust daran vergeht, Houston zu besuchen. Doch wer über die gewaltig graue Fassade der viertgrössten US-Stadt hinwegschaut, der wird tolle Kunsthochburgen entdecken (zum Beispiel das Museum of Fine Arts), exquisite Restaurants finden (etwa die Tapas Bar Andalucia) und gewaltige Sportspektakel erleben (im 71‘000 Menschen fassenden NRG-Football-Stadion).
6. Marfa - Kunst in der Wüste
Man würde es hier im wilden texanischen Westen nicht unbedingt erwarten; aber das 2000-Seelen Städtchen Marfa – eine ehemalige Wasserstation mitten in der Steppe, die ihre Gründer nach einer Romanfigur aus Dostojewskis «Schuld und Sühne» benannt haben – ist der vielleicht heisseste Kunst-Hotspot der Südstaaten. Der berühmte Bildhauer Donald Judd hatte sich hier einst in einem alten Militärstützpunkt eingemietet und das Städtchen in der Kunstszene auf eine Schlag berühmt gemacht. Heute geben sich im poshen Ballroom Marfa internationale Artisten die Klinke in die Hand: Alle paar Monate gibt’s eine neue Ausstellung zu sehen. Ein spannender Ort in spektakulärer Landschaft.
7. Texas Beaches - Geheimtipps
Vergessen Sie Florida und Kalifornien: Die wirklich hippsten Geheimtipp-Strände finden Sie entlang der texanischen Küste. Von South Padre Island bis Port Aransas, von der Bay Area rund um Houston bis zur Galveston Island, von Beaumont bis Port Arthur: Die texanischen Strände lassen keine Wünsche offen. Hier kann man das ganze Jahr durch Baden, einsame Sandweiten erkundigen, seine Fischer-Skills testen oder – wenns denn sein muss – „typisch texanisch“ mit einem Quad-Motorrad den Beaches entlangcruisen.
8. Big Bend Nationalpark
Der Big Bend Nationalpark an der Grenze zu Mexiko ist so gross wie der Kanton Waadt und so spektakulär wie kaum ein anderer Flecken Landschaft in Nordamerika. Sandsteincanyons ziehen sich endlos durch die kargen Weiten, wo im Juli Durchschnittstemperaturen (!) von 39 Grad herrschen und im Winter weisse Schneekronen auf erloschen Vulkankegeln liegen. Hier kann man wunderbar kayaken, ausgiebig wandern und sich an den kurligen Pflanzen erfreuen, die die Wüste hervorgebracht hat. Und: Über dem Big Bend Nationalpark spannt sich nachts der vielleicht spektakulärste Sternenhimmel, den Sie je sehen werden.
9. The Big Texan - (Fr)essen bis zum Platzen
«Everything’s bigger in Texas» – in Texas sei alles einfach ein bisschen grösser, behaupten die Texaner. Recht haben sie! Eindrücklich erlebbar wird das im „The Big Texan“, dem vielleicht wahnsinnigsten Steakhouse der Welt. Seit 1962 ist auf dem Menü des Restaurants im Städtchen Amarillo neben allerlei „normalen“ Steaks nämlich auch das „72 oz Steak“ zu finden: 2,04 Kilogramm Fleisch mit Kartoffeln, einem Crevettencocktail, Salat und Brot. Wer das Monster-Steak innert einer Stunde ohne fremde Hilfe isst, muss nichts dafür bezahlen und landet auf der Liste jener unerschrockener Esser, die das Mega-Plätzli runterkriegten.
10. Gürteltier - Unbedingt nach dem Staatstier Ausschau halten!
Das Gürteltier (in Texas heisst es «Armadillo», nicht zu verwechseln mit dem Städtchen Amarillo) ist das offizielle texanische Staatstier. Mit seinem knöchernen Lederpanzer und dem kleinen Kopf wirkt das kurzsichtige Nagewesen wie ein gerupfter Igel mit Spitzöhrchen. Und genau wie den Igeln bei uns droht auch den Gürteltieren in Texas stets der Strassentod. Leider sieht man sie häufig überfahren am Strassenrand liegen. Übrigens: Neben dem Gürteltier gibt’s in Texas noch ein zweites offizielles Staatstier: die Longhorn-Kühe mit einer Horn-Spannweite von bis zu 1.80 Metern.