Telefonbetrüger gehen perfid, aggressiv und clever vor. «Jeder kann zum Opfer werden», sagt Peter Burri Follath (53) von Pro Senectute Schweiz. Die Organisation untersucht seit zehn Jahren, mit welchen Taktiken die Betrüger ihre Opfer täuschen. «Wir befähigen ältere Menschen, im Ernstfall richtig zu handeln.» Sechs Tipps.
Mit Bekannten über die Gefahr reden
Burri Follath rät, mit Familienmitgliedern oder Bekannten, die man beim Einkaufen und im Café trifft, über die Gefahr durch Telefonbetrüger zu sprechen. Das heisst, Fragen zu stellen wie: «Kennst du jemanden, der bereits einmal einen solchen Anruf bekommen hat?» oder «Weisst du, welche Geschichten die Telefonbetrüger erzählen?». Burri Follath sagt: «Es ist wichtig, dass das Thema präsent bleibt.» Meist werde eine Region wellenartig von Schockanrufen erfasst.
Diese Woche feiert «Izzy» die Premiere der Action-Doku «Die Enkeltrick Betrüger». Das Onlinemagazin hat dabei nicht nur Betroffene zu Wort kommen lassen – sondern auch den Betrügern selbst eine Falle gestellt. Mehr als einmal klickten während der Recherche die Handschellen! Die Enkeltrick-Mafia ist deshalb diese Woche grosses Thema einer mehrteiligen Blick-Serie. Den Film «Die Enkeltrick Betrüger» sieht du auf enkeltrickbetrueger.ch oder mit Blick+
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Post-it als Erinnerung
Gemäss Experte sollte man sich bei einer unbekannten oder anonymen Telefonnummer stets bewusst sein, dass am anderen Ende der Leitung ein Betrüger sitzen könnte. «Ein Post-it neben dem Telefon mit der Erinnerung, bei unbekannten Nummern auf der Hut zu sein, kann helfen.»
Den Telefonbucheintrag löschen
Früher war das Telefonbuch ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens. Heute sei das nicht mehr so, sagt Burri Follath. «Deshalb kann man seinen Eintrag im Telefonbuch löschen lassen.» Das bedeute allerdings nicht, dass man zu 100 Prozent geschützt sei vor Telefonbetrügern. «Diese können auch auf anderen Wegen an die Nummer gelangen.»
Am Telefon auf zwei Warnsignale achten
Falls der Betrüger anruft, gibt es nur eines, was zu tun ist. Egal, welche Geschichte der Anrufer erzähle, jede Betrugsmasche funktioniere im Grunde gleich, sagt Burri Follath. «Man fühlt sich enorm gestresst, unter Druck gesetzt, und der Anrufer verlangt im Verlaufe des Gesprächs, dass man in irgendeiner Weise Geld übergibt oder überweist.» Sobald man gestresst ist und es um Geld geht, sollten die Alarmglocken läuten. Der Experte sagt: «Man muss den Hörer so schnell wie möglich auflegen, weil die Betrüger einen sonst nicht weglassen.» Das sei nicht unhöflich, sondern diene dem eigenen Schutz.
Keine Infos preisgeben, sondern offene Fragen stellen
Wenn die Geschichte der Enkelin, die angeblich in einen Unfall verwickelt war, plausibel klingt und man aus Verunsicherung am Telefon bleibt, sollte man gemäss Experte keine Informationen preisgeben. «Die Betrüger verwenden eine Fragetechnik, mit der sie ihren Opfern persönliche Dinge entlocken.» Sie sagen zum Beispiel: «Ihrer lieben Enkelin ist etwas Schreckliches passiert», worauf man aus dem Reflex heraus ihren Namen verrät und sagt: «Was, meiner Sophie?». So kann der Betrüger seine Lüge weiterspinnen. Burri Follath sagt: «Mit offenen Fragen wie: ‹Wer sind Sie? Wieso haben Sie meine Telefonnummer? Sagen Sie nochmals, wer Sie sind.› kann man den Betrüger die Stirn bieten.»
Den möglichen Betrugsanruf der Polizei melden
Es sei wichtig, sagt der Experte, einen allfälligen Betrugsanruf unmittelbar der Polizei (Nummer 117) zu melden. «Die Beamten können als Reaktion darauf ihre Präsenz in einem Gebiet verstärken und andere Personen warnen.»