Manche von uns müssen jetzt gestehen: Ab und zu ist man einfach zu faul, um vom Badezimmer zum Mülleimer zu laufen. Bei kleinen Dingen wie Kontaktlinsen, Abschminktüchern oder Haaren siegt oft der Gedanke: «Es ist ja so wenig, das tut dem Abfluss sicher nichts.»
Tatsächlich können diese Momente, an denen man dem inneren Schweinehund nachgibt, für grosse Probleme in der Kläranlage sorgen. Denn die harte Wahrheit ist: Ins WC gehören nur das grosse und kleine Geschäft, sowie Toilettenpapier. Alles andere hat nichts darin zu suchen.
Neben diesen drei Dingen werden oft auch andere Sachen in der Toilette entsorgt, welche eigentlich nicht dahin gehören.
Hygieneprodukte
Häufig werden Hygieneprodukte wie Abschmink- oder Babytücher, Tampons, Binden und Wattestäbchen die Toilette hinuntergespült. «Das ist ja fast das gleiche wie Toilettenpapier», redet man sich dabei ein.
Doch diese Produkte sind oft zum Teil aus Kunststofffasern hergestellt, die in der Kläranlage nicht zersetzt werden können. Sie verklumpen und blockieren das Abwasserrohr.
Lebensmittel
Dass Lebensmittel nicht in die Toilette gehören, sollte eigentlich klar sein. Aber vor allem bei halbflüssigen Lebensmitteln wie Suppen, Eintöpfen oder Saucen weiss man manchmal nicht, wo sonst hin damit. Schliesslich sollte nicht der ganze Müll feucht werden. Um das zu vermeiden, kann man die halbflüssigen Reste in einen Beutel oder ein verschliessbares Gefäss füllen und im Müll entsorgen.
Neben Verstopfungen sorgen Essensreste in der Kanalisation auch für Ratten. Diese können oft den Weg bis zur Quelle der Nahrung zurückverfolgen.
Essensreste wie Gemüse- und Obstabfälle, welche mit der Zeit stark riechen, können Sie gut in die Bio-Tonne werfen. So tun Sie der Umwelt auch noch etwas Gutes.
Öle und Fette
Auch Öle und Fette sollten nicht die Toilette hinuntergespült werden – egal, ob Speise-, Pflege- oder Handwerksöl. Flüssiges Fett wird durch die Kälte im Abfluss fest und kann an den Abflussrohren haften bleiben. Es verstopft die Rohre, da auch andere Stoffe daran kleben bleiben können.
Katzenstreu
Auf gewissen Bio-Katzenstreu-Packungen steht geschrieben, dass man ihn im WC oder im Kompost entsorgen könne. Hier sollte auf jeden Fall der Kompost verwendet werden. Denn trotz Beschriftung ist Streu dazu da, Feuchtigkeit aufzunehmen. Im Abwasser verklumpt die Streu sich dann zu harten Klössen und kann die Abflussrohre blockieren.
Chemikalien
Chemikalien wie Medikamente, Farben, Lacke, Nagellackentferner, Pflanzenschutzmittel, Säuren oder Schädlingsbekämpfungsmittel sollten ebenfalls nicht in der Toilette entsorgt werden. Kläranlagen können diese Stoffe nicht abbauen, und manchmal sorgen sie sogar für eine chemische Reaktion mit dem Klärungswasser. Das Wasser mit den Schadstoffen kann auch nicht gefiltert werden und landet schlussendlich wieder in unserem Grundwasser.
Mikroplastik
Auch das Runterspülen von Mikroplastik ist sehr schädlich für die Umwelt. Kontaktlinsen gelten beispielsweise als Mikroplastik. Sie können in der Kläranlage weder abgebaut noch herausgefiltert werden. Das bedeutet, der Plastik landet wieder im Grundwasser.
Kleinigkeiten
Haare, Kondome, Zigarrenstummel, Pflaster, Nägel oder Zahnseide sind doch so klein, sie schaden dem Abfluss sicher nicht, oder? Leider schon. Der Abfluss ist nicht für solche Dinge gebaut. Entweder verstopfen sie den Abfluss oder sie können in den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden.