Am 1. März trennten sich die Wege von Büsi Paris und seiner Besitzerin Oleksandra Erastowa (33). Nachdem sie gemeinsam aus der Ukraine geflüchtet waren, wurde Erastowa zusammen mit ihrer Mutter im Bundesasylzentrum in Zürich, später in Embrach ZH untergebracht. Und für die erste Flüchtlingskatze der Schweiz ging es ins Tierheim des Zürcher Tierschutzes.
Rund vier Wochen später sind der Vierbeiner und die Ukrainerin endlich wieder vereint. Das Migrationsamt teilte Oleksandra und ihrer Mutter Ende März eine Sozialwohnung im Zentrum von Basel zu. «Wir sind froh, dass wir endlich ein privates Zuhause haben und wir meine Katze Paris hierherholen konnten», so Erastowa.
Das Zusammenleben geniessen sie sehr, wie die Ukrainerin sagt: «Es ist ein unglaubliches Gefühl. Paris verlässt mich praktisch nicht, schläft und ist die ganze Zeit bei mir.» Am ersten Tag schien die Katze allerdings nicht zufrieden, sie miaute viel. Paris hatte wohl Angst, dass ihre Besitzerin sie wieder verlassen könnte, so deren Vermutung: «Die Reise und die vielen Ortswechsel haben sie wohl traumatisiert.» Mittlerweile haben Erastowa, ihre Mutter und Büsi Paris sich in der neuen Wohnung gut eingelebt.
Vierbeiner warten auf Zuhause
Nicht alle Katzen haben so viel Glück wie Paris. Im Tierheim des Zürcher Tierschutzes befinden sich noch immer Flüchtlingstiere. Geschäftsleiter Rommy Los (54) erklärt: «Bis jetzt mussten 15 bis 20 Tiere im Kanton aufgenommen werden, aber in den Asylzentren gibt es noch viele Tiere, die eigentlich nicht dort sein dürften. In der Summe gab es über 100 Anfragen für unser Tierheim-Netzwerk.»
Auch im Tierheim Pfötli, das zur Stiftung Tierrettungsdienst gehört, wurden ukrainische Katzen und Hunde untergebracht. «Bisher haben wir insgesamt neun Katzen und zwei Hunde zur vorübergehenden Pflege aufgenommen», sagt Mediensprecherin Nina Taddei (26). Von diesen elf Tieren seien aktuell noch vier Katzen und ein Hund im Tierheim Pfötli. Die anderen haben wie Paris mit ihren Besitzern ein Zuhause gefunden.
Die Flüchtlingstiere seien grundsätzlich in einem guten gesundheitlichen Zustand. «Teilweise haben sie auf der Reise aus der Ukraine in die Schweiz etwas abgenommen, da sie stressbedingt nicht oder wenig gefressen haben», so Taddei. Auch Tiere ohne Impfung werden aufgenommen. Ausserdem dürfen sie so lange bleiben, bis die Halter und Halterinnen eine Unterkunft gefunden haben, in der sie die Vierbeiner dabeihaben können.