Kaum zeigen sich die ersten warmen Sonnenstrahlen nach den Wintermonaten, sieht man viele Paare Händchen haltend durch die Gegend spazieren. Sobald in der Natur die ersten Blumen aufkeimen, scheinen auch die Frühlingsgefühle aufzublühen. Ines Schweizer (49) ist promovierte Sexual- und Psychotherapeutin mit einer eigenen Praxis in Luzern. Sie hat sich auf Paare und Sexualität spezialisiert und erklärt, dass sich Menschen grundsätzlich zu jeder Jahreszeit verlieben, doch dass der Frühling dies durch den Temperatur- und Lichtwechsel durchaus erleichtere.
«Das Sonnenlicht und die Wärme setzen im Körper verschiedene Botenstoffe frei, was dazu führt, dass man sich allgemein glücklicher fühlt», stellt Schweizer im Gespräch mit Blick fest. Gerade, wer unter Winterdepressionen leidet, könne diesen Effekt feststellen. Die Produktion der Glückshormone Serotonin und Dopamin nehme durch die längeren und helleren Tage zu, während zum Beispiel das Schlafhormon Melatonin im Frühjahr weniger ausgeschüttet werde. Das macht die Menschen laut der Expertin aktiver und unternehmungslustiger.
Mehr Gelegenheit zum Flirten
Ein weiterer wichtiger Grund, dass etwa ab März mehr Paare zusammenfinden, sei der vermehrte Aufenthalt im Freien. «Anders als im Winter friert man im Frühling draussen nicht so sehr und verweilt länger an einem Ort. Der Blick wandert mehr durch die Umgebung und somit wird das Flirten leichter, welches meist mit einem Blickkontakt beginnt», wie Schweizer erläutert.
Auch die gute Laune der Menschen trage ihren Teil dazu bei, denn ein Lächeln wird laut der Psychotherapeutin sogar auf grosse Distanz hin erkannt und wirkt auf das Gegenüber sympathisch.
«Ausserdem ändert sich die Kleidung durch das gute Wetter: Man fühlt sich wohler und es wird wieder mehr Haut gezeigt, was dazu führen kann, dass man sich körperlich eher voneinander angezogen fühlt», meint die Expertin.
Der aktivere und oft gesündere Lebensstil in der Frühlingszeit, in der viele auch mehr auf ihre Ernährung achten als im Winter, könne zudem das eigene Körpergefühl positiv beeinflussen. «Wer selbstbewusst und zufrieden ist, strahlt das aus und wirkt attraktiver», weiss Schweizer.
Psyche spielt eine entscheidende Rolle
Bei Männern erhöht sich im Frühling und vor allem im Sommer der Testosteronspiegel. Eine österreichische Querschnittsstudie der Medizinischen Universität Graz zeigte die jahreszeitlichen Schwankungen der Ausschüttung des Sexualhormons in Verbindung mit der Vitamin-D-Produktion, für die der Körper Sonne benötigt. Das Hormon macht Männer aktiver, offensiver und mutiger, wie die Psychotherapeutin äussert. Des Weiteren könne Testosteron die Libido anregen. Generell wirke sich die Veränderung von kaltem, grauem Wetter hin zu mehr Licht, Lebendigkeit und Farben positiv auf die Psyche bei Menschen aus. Dies kann laut Schweizer begünstigen, neue Leute kennenzulernen oder sich zu verlieben.
«In der Psychologie kennt man den Effekt der selbsterfüllenden Prophezeiung, der sich zwar meist auf negative Gedanken bezieht, hier jedoch auch im Positiven zutreffen kann. Wenn man fest annimmt, dass Menschen im Frühling leichter einen Partner finden, könnte dies tatsächlich begünstigen, dass man sich verliebt. Unterbewusst ist man durch diesen Gedanken offener dafür und das beeinflusst das eigene Verhalten entsprechend», so Schweizer.
Es ist das wohl schönste Gefühl der Welt – das Verliebtsein. Doch warum verlieben wir uns eigentlich? Woher kommt das Kribbeln im Bauch?
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So klappt es mit dem Verlieben
Zum Abschluss verrät die Expertin noch ein paar Tipps, die dabei helfen können, sich in jemanden zu verlieben – egal zu welcher Jahreszeit:
- aufmerksam sein
- draussen nicht nur auf den Boden schauen
- Blickkontakt suchen
- positiv gestimmt sein
- lächeln
- Selbstbewusstsein haben
- sich so kleiden, dass man sich wohlfühlt
- Mut haben und sich trauen, auf andere zuzugehen
- neugierig sein
- neue Dinge ausprobieren und andere Orte besuchen
Es ist nicht immer einfach, neue Leute kennenzulernen. Dank verschiedener Apps muss das aber nicht so sein. Hier finden Sie sieben Plattformen, die Ihnen die Kontaktaufnahme erleichtern können.
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In den Augen mehrerer Forschender wird das Single-Leben gesellschaftlich zu sehr abgewertet. Dabei hat man als Single doch auch gewisse Vorteile und soll, laut den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien, stärker mit seinem Umfeld verbunden sein.
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