Liebeskummer gehört zu den unschönsten Gefühlen, die es gibt. Und trotzdem scheinen wir nicht immer etwas daraus zu lernen. Viele Menschen fühlen sich nämlich von ganz bestimmten Eigenschaften – seien es äusserliche oder charakterliche – angezogen und treffen so immer wieder auf ähnliche Partner. Psychologin und Sexologin Caroline Fux erklärt im Interview mit Blick, was es mit Beziehungs-Déja-Vues auf sich hat und verrät ihre besten Tipps gegen Liebeskummer.
Blick: Viele Menschen verlieben sich immer wieder in denselben Typ Mensch. Gibt es eine Begründung dafür, dass wir, auch wenn es mit jemandem nicht geklappt hat, beim nächsten Mal wieder nach ähnlichem suchen?
Caroline Fux: Warum wir von jemandem angezogen sind, ist eine ziemlich vielschichtige Sache. Vielleicht finden wir an dieser Person etwas, das wir bewusst gesucht haben. Das kann ein äusserliches Merkmal sein, ein Hobby, ein bestimmter kultureller Hintergrund oder vieles anderes. Dann gibt es aber auch Dinge, die uns anziehen, denen wir uns gar nicht bewusst sind. Manchmal ist es auch schlicht die Körperchemie und unser «Reptilienhirn», also der Bereich unseres Hirns, das Instinkte und biologische Triebe steuert, meldet sich, weil es denkt, dass man mit genau dieser Person gesunden, tollen Nachwuchs zeugen könnte.
Es gibt auch psychologische Effekte, die mit unserer persönlichen Geschichte zu tun haben: Vielleicht wollen wir bewusst oder unbewusst Beziehungen nachleben, die wir von zu Hause kennen. Gerade das kann manchmal schiefgehen, weil vielleicht nicht alles, was wir abgeguckt haben, richtig klug war und uns guttut.
Beziehungs-Déja-Vues kommen aber nicht nur daher, dass wir ähnliche Partner aussuchen. Fast noch wichtiger ist die Tatsache, dass wir uns selbst ja auch immer wieder in die Beziehung mitbringen. Da entwickeln wir uns zwar, aber gerade bei problematischem Verhalten schauen viele Menschen eben lieber weg. Sie denken, dass die Beziehung nicht gut war, weil der andere nicht der richtige war. Was man selbst ungünstig gemacht hat und vor allem immer wieder falsch macht, realisieren wir oft nicht. Oder wir wollen es ganz einfach nicht realisieren.
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Wie kann man diesen Zyklus durchbrechen?
Es ist ganz wichtig, dass man sich selbst gut kennt, gut spürt und weiss, was man möchte. Weil so wirklich beeinflussen kann und soll man nur sich selbst. Wenn Menschen in die Beratung kommen, weil sich eine bestimmte schwierige Beziehungsgeschichte immer wieder wiederholt, dann schauen wir ganz viele Facetten an: Was genau ist passiert? Gibt es Bezüge zur eigenen Vergangenheit? Was waren Vorbilder in Sachen Liebe und Beziehung? Stolpert man vielleicht über ungünstige Erwartungen oder Muster? Das Wichtigste bei allem ist, dass ich versuche, mir bewusst zu werden, was passiert. Wenn ich verstehe, wie ich ticke, dann kann ich mein Verhalten auch beeinflussen.
Ist es überhaupt sinnvoll diesen Zyklus zu durchbrechen und sich auf jemanden einzulassen, der gar nicht dem Typ entspricht, den wir normalerweise anziehend finden?
Man sollte natürlich schon Lust haben auf eine bestimmte Person. Und unter dieser Lust verstehe ich etwas ganz Vielseitiges: Fühlt man sich gut, wenn man zusammen Zeit verbringt? Hat man gleiche Vorstellungen vom Leben? Ist man ehrlich miteinander und auch zu sich selbst? Ist man neugierig auf diese Person und all ihre Facetten?
Wenn Leute in einer Routine stecken, die offensichtlich nicht funktioniert, dann schaue ich mit ihnen, wie sie diese Routine durchbrechen können. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass man weiss, was man will, aber es kommt halt schon auch vor, dass gewisse Leute eine so enge Vorstellung davon haben, was sie angeblich glücklich macht, dass sie sich selbst damit sabotieren.
Ganz wichtig sind Veränderungen dann, wenn man wieder und wieder in Beziehungen gerät, in denen man schlecht behandelt wird. Grundsätzlich ist man nicht für die bösen Taten von anderen Leuten verantwortlich, aber wenn jemand wieder und wieder an ein – ich sage es jetzt direkt – Arschloch gerät, dann hat die Person vielleicht abgespeichert, dass sie es nicht besser verdient hat. Oder diese Überzeugung wächst, weil man physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt ist. Dann sollte man sich unbedingt Hilfe suchen.
5 Expertentipps gegen Liebeskummer
Falls auch du wieder einmal an die falsche Person geraten bist, verrät Caroline Fux ihre besten Tipps gegen Liebeskummer:
- Wissen, dass es vorbeigeht. Keine Krise dauert ewig. Daran sollte man sich immer wieder erinnern.
- Die Gefühle, die hochkommen, zulassen. Es ist okay, traurig oder wütend zu sein. Oder gelähmt. Oder komplett leer. Wenn man Gefühle wegdrückt, holen sie einen ein.
- Einen klaren Schnitt machen. Wer den oder die Ex auf Social Media beobachtet, immer wieder Kontakt sucht oder zulässt, setzt sich selber immer wieder auf Feld eins und reisst Wunden wieder auf.
- Darüber reden hilft. Das kann mit einer Vertrauensperson sein, aber ruhig auch mit einer Fachperson. Viele Leute haben das Gefühl, Liebeskummer sei eine Bagatelle oder ein Teenagerproblem, dabei können das wirklich krasse Lebenskrisen sein. Hilfe annehmen ist keine Schande.
- In Bewegung kommen, sich selbst spüren und neue Perspektiven ermöglichen. Beim Spazieren, beim Sport, einer Massage oder durch Musik. Nichts davon zaubert Wunden weg, aber es hilft bei der Heilung.
Beim Broken-Heart-Syndrom handelt es sich um eine spontan einsetztende und oft schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt: Heftige Brustschmerzen und Atemnot. Im Unterschied zum Herzinfarkt verstopfen keine Herzgefässe. Die Krankheit ist heilbar, jedoch dauert die Genesung einige Wochen. Bei den Meisten Patienten mit dem Broken-Heart-Syndrom normalisiert sich die Herzfunktion komplett.
Beim Broken-Heart-Syndrom handelt es sich um eine spontan einsetztende und oft schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt: Heftige Brustschmerzen und Atemnot. Im Unterschied zum Herzinfarkt verstopfen keine Herzgefässe. Die Krankheit ist heilbar, jedoch dauert die Genesung einige Wochen. Bei den Meisten Patienten mit dem Broken-Heart-Syndrom normalisiert sich die Herzfunktion komplett.
Hinter einem gebrochenen Herzen verbirgt sich eine Krankheit, die ähnliche Beschwerden wie ein Herzinfarkt verursacht, aber keiner ist. Denn anders als bei einem Herzinfarkt sind die Herzkranzgefässe nicht verschlossen. Trotzdem schlägt ein Teil des Herzens schlecht, die Patienten haben Atemnot und verspüren Schmerzen in der Brust. Warum und wie genau diese Erkrankung entsteht, ist noch nicht geklärt. Bekannt ist jedoch, dass sie am häufigsten bei Frauen nach den Wechseljahren auftritt und sowohl durch emotional belastende Ereignisse als auch durch akute körperliche Beschwerden ausgelöst werden kann. Sogar gute Nachrichten und freudige Begebenheiten können zum Broken-Heart-Syndrom führen.
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