Fragst du dich manchmal, warum deine Partnerin oder dein Partner dich kritisiert, obwohl du ihr oder ihm etwas Gutes getan hast? Mit solchen Missverständnissen und deren Auslösern beschäftigt sich Paartherapeutin Sharon Brehm (34) aus München (D) in ihrem neuen Buch «Wiederherzgestellt». Fünf häufige Gründe für Irrtümer in Beziehungen erklärt sie hier etwas genauer.
Du verbindest Gesten mit Bedeutungen
Es ist gemäss Brehm ganz normal, dass wir bestimmte Gesten als Zeichen von Liebe, Akzeptanz oder Zärtlichkeit sehen. Doch diese Interpretationen seien nicht universell, sagt sie. «Für manche Menschen sind lobende Worte ein Liebesbeweis, anderen bedeuten hingegen körperliche Berührungen viel mehr.» Das heisst, wenn zwei Menschen ihre Liebe auf unterschiedliche Weise zeigen, kann es zu Missverständnissen kommen. Diese könnten gelöst oder vermieden werden wenn man darüber spreche, sagt Brehm.
Du willst, dass die andere Person deine Wünsche kennt
Die Expertin sagt: «Wenn dein Partner oder deine Partnerin etwas für dich tut, was du dir wünscht, solltest du eigentlich glücklich und zufrieden sein.» Manchmal könne sich eine nette Geste aber falsch anfühlen, was zu Missverständnissen führe. Der Grund sei, dass es weniger um die Sache – also Blumen oder eine Umarmung – gehe, als um das Gefühl, gewollt zu werden. «Wenn du deinem Partner ständig sagen musst, wie er dir einen Gefallen tun kann, dann fühlt sich das an, als würde er lediglich eine To-do-Liste abarbeiten.»
Als Paartherapeutin bietet Sharon Brehm (34) in ihrer Praxis in München (D) Therapien für Paare, Coachings für Singles und Dating-Workshops an. Auf ihrem Blog «Love Moves» schreibt sie darüber, wie man in Beziehungen wachsen kann. Die Autorin und Podcasterin hat Kulturanthropologie studiert und einen Master in Osteuropastudien absolviert. Sie ist ausgebildete Heilpraktikerin im Bereich Psychotherapie sowie systemische Beraterin.
Als Paartherapeutin bietet Sharon Brehm (34) in ihrer Praxis in München (D) Therapien für Paare, Coachings für Singles und Dating-Workshops an. Auf ihrem Blog «Love Moves» schreibt sie darüber, wie man in Beziehungen wachsen kann. Die Autorin und Podcasterin hat Kulturanthropologie studiert und einen Master in Osteuropastudien absolviert. Sie ist ausgebildete Heilpraktikerin im Bereich Psychotherapie sowie systemische Beraterin.
Du siehst in unerfüllten Erwartungen ein Zeichen dafür, dass du nicht liebenswert bist
«Unerfüllte Erwartungen können dazu führen, dass man sich selbst kritisiert oder der anderen Person nicht mehr vertraut», sagt Brehm. Jemand empfinde fehlenden Sex zum Beispiel als Zeichen dafür, nicht begehrenswert zu sein. Oder fehlende Nachrichten dafür, dass man der Partnerin oder dem Partner nicht wichtig genug sei. Gemäss Expertin sind unerfüllte Erwartungen kein Spiegelbild der eigenen Liebenswürdigkeit. «Es ist wichtig, dass man in solchen Situationen offenbleibt für verschiedene Bedeutungen». Dass die Partnerin keine Lust habe auf Sex, liege vielleicht daran, dass sie sich im Job in einer stressigen Phase befinde.
Du kommunizierst deine Bedürfnisse für dein Gegenüber nicht passend
Brehm sagt: «Die Art, wie Menschen ihre Bedürfnisse kommunizieren, kann ebenfalls zu Missverständnissen führen.» Wenn eine Person ihre Bedürfnisse sehr deutlich und laut ausdrücke, nehme sie zarte Bitten von ihrem Gegenüber möglicherweise gar nicht als solche wahr. Und die Person, die ihre Bedürfnisse eher zurückhaltend und vorsichtig formuliere, fühle sich überfordert oder eingeschränkt, wenn der Ton des Partners oder der Partnerin messerscharf klinge. Die Expertin legt Paaren, die auf unterschiedliche Art kommunizieren, ans Herz, die Kommunikation derjenigen des Gegenübers anzupassen, damit es weniger oder keine Missverständnisse gibt deswegen.
Du machst die andere Person für deine Bedürfnisse verantwortlich
«Wenn ein Paar in einer Situation unterschiedliche Bedürfnisse hat, scheint es, als würden diese in Konkurrenz stehen», sagt die Expertin. Die eine Person möchte nach der Arbeit beispielsweise Zeit für sich verbringen, während sich die andere Zweisamkeit wünscht. Brehm rät, die Laune nicht davon abhängig zu machen, ob sich die Bedürfnisse der Partnerin oder der Partner mit den eigenen decken. In erster Linie sei jeder Mensch selbst dafür verantwortlich, die eigenen Wünsche zu erfüllen, sagt Brehm. «Wenn man das versteht, kann man sich in einer Beziehung auf Augenhöhe begegnen.»