Tipps vom Experten Matthew Fray (43)
Was Männer in Beziehungen falsch machen

Seine Frau gab ihm wegen einer Lappalie den Laufpass. Heute weiss Matthew Fray (43), dass er selbst schuld ist, und coacht Männer, denen ähnliche Schicksale drohen. Das sind in seinen Augen die häufigsten Fehler, die seine Klienten machen.
Publiziert: 05.10.2023 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2023 um 22:42 Uhr
Gemäss Experte der langsame Tod einer Beziehung: Kleine Streitigkeiten, die sich immer wieder zutragen.
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«Sie hat mich verlassen, weil ich das Geschirr nicht in die Spülmaschine geräumt habe.» So hiess der erste Eintrag auf dem Blog von Matthew Fray (43). Der Amerikaner aus Cleveland, Ohio, wollte damit im Jahr 2016 die Scheidung von seiner Ehefrau verarbeiten, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat.

Der Beitrag wurde millionenfach aufgerufen. Fray ist heute Profi-Blogger und berät mit viel Humor Männer, die es in Beziehungsangelegenheiten so schlecht machen wie er früher selbst. Die «New York Times» beschreibt ihn als «der Mann, der Ehemänner coacht, wie sie eine Scheidung vermeiden können.» Sein erster Ratgeber ist ab 28. März unter dem Titel «Dieses Buch rettet deine Beziehung» auf Deutsch erhältlich. Blick sprach mit Fray über die häufigsten Fehler, die Männer in Beziehungen machen.

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Sie wollen recht haben

Aus seiner Sicht sei es eine Kleinigkeit gewesen, dass er seine Gläser nicht in den Geschirrspüler geräumt habe, sagt Matthew Fray über das, was seine Ehe schlussendlich auseinanderbrechen liess. «Ich war überzeugt, dass ich recht hatte, wenn ich wieder einmal Dinge sagte wie: ‹Das ist jetzt wirklich nicht schlimm!›» Heute wisse er, dass rechthaberisches Verhalten Gift ist im Umgang mit jemandem, den man liebt. «Denn selbst wenn wir in unseren Augen nichts Falsches tun, verhalten wir uns womöglich so, dass die Partnerin das Vertrauen in die Beziehung immer mehr verliert.»

Schreibt mit viel Humor über ein trauriges Thema: Beziehungsberater und Autor Matthew Fray.
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Sie kennen ihre Partnerinnen schlecht

Matthew Fray ist Whiskey-Fan und befand sich während des Video-Interviews mit Blick in New Orleans, wo er ein mehrtägiges Bourbon-Festival besuchte. Männer seien Experten, wenn es um ihre Hobbys gehe, und in ihren Berufen sowieso, sagt er. «Aber fast keiner von ihnen verwendet genauso viel Energie, um die Bedürfnisse seiner Partnerin kennenzulernen.» Das führe dazu, dass viele Männer komplett überrascht sind, wenn ihre Partnerinnen ihnen «aus heiterem Himmel» etwas vorwerfen. «Wenn meine Frau eine Geschäftspräsentation vor sich hat, erkältet ist und den Verlust ihrer Grossmutter betrauert, dann wäre es vielleicht angebracht, dafür zu sorgen, dass die Kinder – und vor allem ich – ihr nicht noch die letzte emotionale Energie rauben.»

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Sie kritisieren stümperhaft

«Am tragischsten finde ich, wenn Beziehungen langsam in die Brüche gehen», sagt Fray. Es gehen dann nicht um ein Ereignis wie einen Seitensprung, der auffliege, sondern um viele kleine Konflikte, die sich über Jahre aufsummieren. «Vieles kann ein Anlass sein – bei mir war es Geschirr, das ich herumstehen liess.» Man sei nicht immer einer Meinung – das lasse sich nicht umgehen, fügt Fray an. «Umso wichtiger ist es, Kritik richtig zu formulieren. Die wenigsten Männer können das.» Er zitiert in seinem Buch den amerikanischen Philosophen und Sozialpsychologen Daniel Dennett (81), der folgenden Schritte für erfolgreiches Kritisieren vorschlägt:

  1. Sie sollten versuchen, die Position Ihres Gegenübers so klar, anschaulich und fair wiederzugeben, dass dieses sagt: «Danke, ich wünschte, ich hätte es so ausdrücken können.»
  2. Sie sollten alle Punkte aufführen, in denen Sie übereinstimmen (insbesondere, wenn es sich nicht um Selbstverständlichkeiten handelt).
  3. Sie sollten alles erwähnen, was Sie von Ihrem Gegenüber gelernt haben.
  4. Erst dann ist es Ihnen gestattet, auch nur ein Wort der Widerrede oder Kritik auszusprechen.
«Hauptsache, ich habe meinen Spass» ist kein gutes Motto für eine Beziehung.
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Sie lassen sich nicht auf Neues ein

«Das mag sich jetzt stereotyp anhören», sagt Fray. Aber ein Grossteil der heterosexuellen Paare verbringe die Freizeit damit, sich zu Hause vor dem Fernseher Sportsendungen anzusehen, die eigentlich nur den Mann interessieren. Die Frau mache mit, weil sie wisse, dass es die einzige Möglichkeit ist, mit ihm – ausserhalb des Alltäglichen – Zeit zu verbringen. «Das kann viele Jahre lang funktionieren, doch irgendwann hat sie wahrscheinlich die Nase voll.» Deshalb sei es wichtig, verbindende Rituale zu pflegen. «Dazu gehört vielleicht auch mal, sich auf etwas Neues einzulassen. Zum Beispiel auf eine TV-Serie, die beide interessiert.»

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