Meinungsverschiedenheiten und verzwickte Situationen am Arbeitsplatz sind keine Seltenheit. Ein Konflikt mit dem Arbeitskollegen lässt sich auf gleicher Augenhöhe oft gut lösen. Vom Chef lässt man sich aber schneller einschüchtern. Vor allem dann, wenn man vielleicht sogar einen Wutausbruch über sich ergehen lassen muss. Wichtig ist, dass man sich nicht alles gefallen lässt.
Wann weiss man überhaupt, ob der Chef eine Grenze überschritten hat? «Jeder Arbeitnehmer sollte bis zu einem gewissen Grad flexibel sein, etwa bei Überstunden und Arbeitsinhalten. Im Zweifel zählt aber, was im Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Eventuell lohnt sich auch ein Blick in den Gesamtarbeitsvertrag für die eigene Branche», erläutert Buchautor Attila Albert (50). In seinem Ratgeberbuch «Ich will doch nur meinen Job machen» (2022) erklärt der Job-Coach, wie man in einer Auseinandersetzung am besten mit dem Chef spricht.
Respektvoll zuhören
Versucht, einen ruhigen Kopf zu bewahren und reflektiert die Worte von eurem Chef. Albert empfiehlt, sich für die Aussagen des Chefs höflich zu bedanken. Mit Aussagen, wie «Wie ich Sie verstanden habe, wollen Sie...» oder «Ihnen ist es also wichtig, dass...», stellt sicher, dass ihr alles richtig aufgenommen habt. So verschafft man sich zusätzlich Zeit, um über eine gute Reaktion nachzudenken.
Aggressiven Tonfall vermeiden
Bekannterweise macht der Ton die Musik. So gilt auch hier: Beim Gespräch mit dem Chef ist das Auftreten sehr wichtig! Bleibt stets höflich und verbindlich. Auch wenn der Vorgesetzte einen Wutausbruch hat, solltet ihr auf keinen Fall mit einer Gegenattacke kontern. Achtet zudem auf Ihre Formulierungen. Aussagen, wie «Mir reicht es hier!» oder «Am liebsten würde ich ganz gehen!», könnten als spontane mündliche Kündigung aufgefasst werden.
Anliegen konkret äussern
Traut euch, auch mal Nein zu sagen. Dies zu tun, ist zwar oftmals unangenehm, kann euch aber viele Komplikationen ersparen. Laut Albert lohnt sich der Mut nämlich langfristig. Teilt eurem Chef anständig und klar mit, womit ihr nicht einverstanden seid. Passende Formulierungen wären: «Das kommt für mich nicht infrage», «Da bin ich nicht dabei» oder «Mit dieser Sache bin ich nicht einverstanden».
Kurze persönliche Erklärung
Rechtfertigungen sind im Gespräch mit dem Chef fehl am Platz. Meistens sind sie nur heikel und nicht zielführend. Lange, persönliche Erklärungen sollten dementsprechend vermieden werden. Begründet nur kurz und sachlich, warum ihr einem bestimmten Wunsch nicht nachkommen werdet. Ein bis zwei Sätze reichen in der Regel bereits.
Vor emotionaler Überrumpelung schützen
Um auf weniger Gegenwehr zu treffen, nutzen Chefs teilweise manipulative Aussagen. Lasst euch von Äusserungen wie «Das kann doch nicht wahr sein!» oder «Wollen Sie sich wirklich alles kaputtmachen?» nicht einschüchtern. Sich hilflos zu rechtfertigen oder stumm in den Stuhl zu versinken, bringt nichts. Bewahrt Ruhe und bleibt sachlich.
Vorher üben
Viele Menschen sind es sich nicht gewöhnt, dem Chef zu widersprechen. Wenn ihr Angst habt oder unsicher seid, könnt ihr vor dem Gespräch in Ruhe üben. Sprecht die Worte, die ihr eurem Chef mitteilen wollt, laut aus. Wiederholt die Übung, bis ihr genug Sicherheit entwickelt habt.
Rechtliche Mittel prüfen
Manchmal steckt man bei beruflichen Unstimmigkeiten in einer Situation fest, welche sich in einer rechtlichen Grauzone befindet. Scheut euch nicht, die Angelegenheit juristisch zu prüfen. Das kann sich auch lohnen, wenn ihr den Arbeitgeber nicht verlassen möchtet. Teilt eurem Chef nebenbei mit, dass ihr euch zur Sicherheit auch anwaltlich beraten lassen habt. Wenn ihr klare Fakten auf den Tisch legt, zeigt das, dass ihr nicht uninformiert seid.
Zeit begrenzen
Fangt an, mehr Distanz zu schaffen. Das gilt besonders dann, wenn ihr euch auch nach den offiziellen Arbeitszeiten noch für euren Arbeitgeber einsetzt. Reduziert Überstunden und Erreichbarkeit nach dem Feierabend so gut wie möglich. So verschafft man sich Atempausen und mehr Zeit für sich selbst.
Kraftquellen nutzen
Für euer Wohlbefinden ist es wichtig, dass ihr euch ausserhalb des Berufs vom Ärger erholen könnt. Macht Dinge, die euch Freude bereiten. Idealerweise plant pro Woche einige verbindliche Termine ein, um sich vom Alltagsstress zu erholen. Wie wär es mit einer Joggingrunde, einem gemütlichen Leseabend oder einem schönen Abendessen mit dem Partner?
Berufliche Alternativen schaffen
Wenn ihr merkt, dass das Fass komplett überläuft, solltet ihr nach beruflichen Alternativen Ausschau halten. Man kann auch intern wechseln, wenn sich die Möglichkeit anbietet. Geht das an, solange das Verhältnis zum Chef wenigstens noch oberflächlich gut ist. Ansonsten sollte man sich laut Albert extern so oft bewerben, als hätte man momentan keine Arbeit.
Überarbeitung, Überforderung und Stress machen krank. Wie du die Symptome eines Burnouts erkennst und was sich dagegen tun lässt.
Überarbeitung, Überforderung und Stress machen krank. Wie du die Symptome eines Burnouts erkennst und was sich dagegen tun lässt.
- Gegen Stressphasen ist nichts einzuwenden. Sie können im Gegenteil belebend wirken. Darauf müssen aber Phasen der Entspannung folgen. Fehlen diese, werden wir auf Dauer krank. Ist dies so, kann die Devise nur noch heissen: Stress, lass nach! Alles, was dazu beiträgt, ist erwünscht.
- Zum Beispiel Sport: Mens sana in corpore sano – in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Die Weisheit der alten Römer gilt noch heute. Ob Joggen, Fussball oder Schwimmen: Bewegung an der frischen Luft entspannt und gibt eine starke Konstitution. Diese wiederum hilft, Krisen besser zu bewältigen.
- Oder Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation und Tai-Chi: Finden Sie, was Ihnen zusagt und Ihnen hilft, den Geist zu entspannen.
- Schützen Sie sich vor Stress am Arbeitsplatz: Sprechen Sie Konflikte an. Delegieren Sie, wenn die Arbeit zu viel wird. Weisen Sie ungerechtfertigte Kritik zurück. Fordern Sie Feedback ein. Ist Ihnen eine Aufgabe nicht klar oder ergibt sie für Sie keinen Sinn fragen Sie nach.
- Schalten Sie regelmässig Ihr Smartphone aus: wenn Sie konzentriert an etwas arbeiten, wenn Sie sich gerade entspannen wollen. Wer immer auf Empfang ist, kann sich nicht erholen.
- Fällt Ihnen schwer, jemandem eine Bitte abzuschlagen? Machen Sie bei der Arbeit alles lieber selbst? Lernen Sie, auch einmal Nein zu sagen! Seien Sie versichert: Die Welt wird sich trotzdem weiterdrehen.
- Kampf dem Perfektionismus! Wem seine Arbeit nie gut genug ist, droht auszubrennen.
- Ehrlich währt am längsten: Erkennen Sie die Symptome und gestehen Sie sich ein, dass Sie ein Problem haben. Verfolgt Sie die Arbeit in den Schlaf, der immer schwieriger zu finden ist? Sind Sie auch nach dem Wochenende erschöpft oder nach den Ferien? Dann ist es Zeit zu handeln.
- Ist es so weit, glauben Sie nicht, dass auf die Zähne beissen hilft. Lassen Sie sich helfen: Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson aus der Familie oder dem Freundeskreis, wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder einen Psychiater.
- Schleppen Sie sich nur noch zur Arbeit, empfinden Sie keine Freude mehr im Leben, fühlen Sie sich von Ihren Mitmenschen distanziert? Reden Sie mit Ihrem Arzt über Antidepressiva.
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- Ehrlich währt am längsten: Erkennen Sie die Symptome und gestehen Sie sich ein, dass Sie ein Problem haben. Verfolgt Sie die Arbeit in den Schlaf, der immer schwieriger zu finden ist? Sind Sie auch nach dem Wochenende erschöpft oder nach den Ferien? Dann ist es Zeit zu handeln.
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