Eine der häufigsten Wirkstoffkombinationen in Anti-Baby-Pillen ist die Kombination von Ethinylestradiol und Levonorgestrel. Frauen die eine Pille mit diesen Inhaltsstoffen über drei Monate eingenommen hatten, schätzten ihre Lebensqualität deutlich schlechter ein, als solche, die eine Placebo-Pille zu sich genommen hatten. Dabei war nicht nur die Lebensqualität im allgemeinen betroffen, sondern auch spezifische Aspekte wie Stimmung, Wohlbefinden, Selbstkontrolle und Energie. Einen Anstieg von depressiven Symptomen konnten die Forscher allerdings nicht beobachten.
Da die Veränderungen nur gering gewesen waren, betonen die Wissenschaftler dass die Ergebnisse zurückhaltend interpretiert werden sollten. Für einzelne Frauen könnte es jedoch bedeuten, dass die negativen Effekte auf die Lebensqualität möglicherweise von klinischer Relevanz sind.
Kombination wird in vielen Ländern empfohlen
Denkbar wäre auch, dass der Einfluss auf das Wohlbefinden in manchen Fällen dazu beiträgt, dass Frauen die Pille nicht richtig einnehmen. Mögliche Auswirkungen auf die Lebensqualität sollte bei der Verschreibung der «Pille» beachtet werden.
Die in der Studie verwendete Kombination wird in vielen Länder zur Verhütung empfohlen, da sie ein vergleichsweise geringes Thromboserisiko aufweisen soll. Die gefundenen Ergebnisse lassen sich nicht auf andere kombinierte Verhütungspillen übertragen - Diese weisen ein anderes Risiko-Profil auf und könnten demnach auch andere Nebenwirkungen haben.
Die Studie erschien in der Fachzeitschrift «Fertility and Sterility». (aponet)