Tanzen und Tai-Chi, aber auch Sprach- oder Musiktherapie trainieren Funktionen wie Gleichgewicht, Gehen, Sprechen, Schlucken und Kognition. Diese Funktionen sind durch die Parkinson-Erkrankung häufig beeinträchtigt.
Entsprechende Übungsbehandlungen tragen massgeblich dazu bei, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. «Neben der individuellen Einstellung der Medikation gehören sie zum Standard der Parkinson-Behandlung», sagt Prof. Dr. Georg Ebersbach, Chefarzt des «Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson» in Beelitz-Heilstätten bei Berlin.
Ebersbach betont, es werde immer deutlicher, dass Parkinson-Patienten bereits früh im Krankheitsverlauf von aktivierenden Therapien profitieren. «Wir haben auch Anhaltspunkte dafür, dass körperliches Training die kognitive Leistungsfähigkeit verbessert», sagt Ebersbach.
Bewegung schwächt bestimmte Symptome ab
Durch Übungen, die entweder die allgemeine körperliche Fitness stärken oder auf spezielle Symptome wie Sprechstörungen, Probleme mit der Feinmotorik oder Stürze ausgerichtet sind, lerne das Gehirn, krankheitsbedingte Defizite zu kompensieren. Die Therapie vermittle dem Betroffenen zudem die Erfahrung, selbst etwas gegen die Erkrankung ausrichten zu können, so der Experte.
Morbus Parkinson ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Obwohl es wirksame und neue Medikamente gegen viele Symptome der Parkinson-Krankheit gibt, führt das chronische Nervenleiden bei zahlreichen Betroffenen langfristig zu gravierenden Behinderungen. (aponet)