Anbieter des sogenanntem «Cool Freezing», bei dem Fettzellen durch Kälteschock aus dem Körper verbannt werden sollen, schiessen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Die Erkenntnis von Wissenschaftlern der amerikanischen Harvard-Universität Ende der Siebzigerjahre hat nun, in Zeiten von Körperoptimierungen, Nachahmer auf den Plan gerufen. Das Verfahren ist zwar wesentlich günstiger als eine Operation, aber immer noch zu teuer, als dass man seine «Love Handles» einer Amateurin überlassen möchte. Im Internet fand ich sogar eine Anleitung zu «Fett selbst einfrieren!» Danke, aber ich bevorzuge professionelle Methoden der Kryo-Lipo-Lyse.
Schmerzen und Skalpell: Fehlanzeige
Wer den Zungenbrecher splittet, versteht auch das Verfahren. Kryo gleich «Kälte», Lipo heisst «Fett», und Lyse steht für «Auflösung». Bei der Kälteschocktherapie werden Fettzellen gezielt vereist und bei minus 4 Grad so lange gekühlt, bis sie absterben und vom Körper ausgestossen werden. Erste Resultate, so das Versprechen, soll man schon wenige Tage nach der ersten Anwendung sehen. Endergebnisse seien etwa drei Monate danach zu erwarten. Kein Skalpell, keine Nadeln, keine Schmerzen. Das tönt gut.
Mit Kryolipolyse bezeichnet man Fettreduktion durch Kälte: Das ist die Verminderung von Fettgewebe durch lokale Anwendung von Kälte zu kosmetischen Zwecken. Mit der Kältebehandlung werden gezielt hartnäckige Fettdepots zerstört.
Tut es weh?
Nein. Es zieht nur ein wenig, wenn die Haut per Vakuum angesaugt wird. Die behandelte Hautstelle fühlt sich danach ein paar Stunden taub an.
Wird man sofort leichter?
Kryolipolyse ist nicht für Menschen, die abnehmen wollen. Wer Fettzellen einfriert, der modelliert vielmehr den Körper und greift die Pölsterchen an, die weder per Sport noch via Diät verschwinden wollen. Die ersten Resultate sind nach etwa zwei Monaten sichtbar.
Wie viel kostet es?
Je nach Anbieter und Gerätehersteller, pro Behandlungsstunde zwischen 450 und 750 Franken.
Was man wissen sollte
Kryolipolyse ist nicht ganz ungefährlich. Verletztes Gewebe oder Blutgerinnsel sind zwar selten, aber kommen vor. Man sollte die Therapie daher nur von Ärzten oder erfahrenen, medizinischen Therapeuten machen lassen. Grundsätzlich ist Kryolipolyse-Methode ein noninvasives Verfahren und macht sich naturgegebene Reaktionen zunutze, um Fettzellen anzugreifen.
Mit Kryolipolyse bezeichnet man Fettreduktion durch Kälte: Das ist die Verminderung von Fettgewebe durch lokale Anwendung von Kälte zu kosmetischen Zwecken. Mit der Kältebehandlung werden gezielt hartnäckige Fettdepots zerstört.
Tut es weh?
Nein. Es zieht nur ein wenig, wenn die Haut per Vakuum angesaugt wird. Die behandelte Hautstelle fühlt sich danach ein paar Stunden taub an.
Wird man sofort leichter?
Kryolipolyse ist nicht für Menschen, die abnehmen wollen. Wer Fettzellen einfriert, der modelliert vielmehr den Körper und greift die Pölsterchen an, die weder per Sport noch via Diät verschwinden wollen. Die ersten Resultate sind nach etwa zwei Monaten sichtbar.
Wie viel kostet es?
Je nach Anbieter und Gerätehersteller, pro Behandlungsstunde zwischen 450 und 750 Franken.
Was man wissen sollte
Kryolipolyse ist nicht ganz ungefährlich. Verletztes Gewebe oder Blutgerinnsel sind zwar selten, aber kommen vor. Man sollte die Therapie daher nur von Ärzten oder erfahrenen, medizinischen Therapeuten machen lassen. Grundsätzlich ist Kryolipolyse-Methode ein noninvasives Verfahren und macht sich naturgegebene Reaktionen zunutze, um Fettzellen anzugreifen.
Wer es seriös möchte, geht zum Arzt oder einer medizinisch ausgebildeten Person, die mit FDA-zertifizierten Geräten (siehe Bildstrecke) arbeiten oder eine «Medical»-Registrierung haben. Dr. Susanne Kristof, Dermatologin in Rapperswil, arbeitet seit Jahren mit den amerikanischen «Cool Sculpting»-Geräten. «Wegen ihrer geringen Nebenwirkungen», sagt sie, «ist die Kryolipolyse ist eine gute Alternative für Patienten, für die eine Fettabsaugung nicht in Frage kommt.» Die Ärztin behandelt bei Frauen und Männern vorwiegend jene Zonen, die weder diätisch noch durch Sport beeinflussbar sind: Hüften, Bauch, Reiterhosen oder «schlaffe» Oberarme. Komplizierter sind Eingriffe an Problemzonen wie Kinn oder Nacken. Seit der Markteinführung 2008, so der Patenthersteller Zeltiq, seien rund 2,5 Millionen «Cool Sculpting»-Eingriffe weltweit durchgeführt worden. «Derzeit sind 46 Maschinen in der Schweiz im Einsatz», sagt Dragan Lukic, Marketingchef bei Calistamedical, dem Vertreiber der Geräte.
Vakuumierte Haut in der Grösse einer Tafel Schokolade
Ich gehe zu Flavia Schneebeli, ausgebildete Geriatrie-Schwester und medizinische Masseurin. Ihr Behandlungsraum in der Nähe von Zürich ist keine «Lifestyle-Oase», sondern clean und stimmungsvoll eingerichtet. Die fast mannshohen, schneeweisen Kryolipolysegeräte in ihrer Praxis wirken wie teure Autos in einer gepflegten Garage. Sie checkt meine Gesundheitsdaten und reibt ein Gel auf meinen Bauch. «Bevor ich jemanden behandle, wird er streng durchgecheckt», sagt die 51-Jährige und zwickt an meinem Bauchfett herum wie eine italienische Nonna an pausbackigen Enkelkindern.
Ich habe Glück, «du bist mit deinem Speck eher an der unteren Grenze», sagt sie, lacht und beginnt dann aber mit der ersten Behandlung. Sie setzt zwei Kühlplatten auf einer Hautfläche an, knapp so gross wie eine Tafel Schokolade (!). Die Haut wird mit einem leisen Surren angezogen und verharrt dann in einer Art Vakuum während 70 Minuten. Das ist weder schmerzhaft noch besonders eisig – ich lese dabei in meinem Buch, Schneebeli überwacht das Prozedere laufend. Gleichzeitig kann man bis zu drei Fettpolstern während einer Behandlung auf den Leib rücken. Die vereiste Hautstelle bleibt für zirka 24 Stunden leicht taub. Wer einen guten Stoffwechsel hat, profitiert, weil die toten Zellmembranen rascher ausgeschieden werden. Dies geschieht über das Lymphsystem, die Leber oder den Stuhlgang.
Fazit: Die Kryolipolyse ist in erster Linie für normalgewichtige Menschen gedacht, die es auf moderate «Pölsterchen» abgesehen haben. Es geht nicht um Gewichtsreduktion, sondern ums Modellieren der Silhouette. Nach fünf Tagen bilde ich mir erste Resultate ein, nach zwei weiteren Behandlungen und ein paar Wochen später sitzt dann aber die Jeans, die ich als Gradmesser verwende, eindeutig besser.