In der Coronakrise war es nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) schwierig, den Normalbedarf an Blutkonserven zu decken. Mit dem Sommer naht nun auch noch eine klassische Durststrecke für die Spendedienste. Zum Weltblutspendetag am Dienstag wird deshalb erneut zum Spenden aufgerufen. Fragen und Antworten:
Wer kann Blut spenden?
Blut spenden darf grundsätzlich jeder zwischen 18 und 68 Jahren, wobei die Höchstgrenze für die erstmalige Spende bei 60 Jahren liegt. Grundsätzlich kommen dafür auch ältere Menschen noch in Frage, wenn das ihr Gesundheitszustand zulässt. Das wird vor jeder Spende geprüft.
Blutspenden können Leben retten. Aber mit einer Transfusion ist auch die potenzielle Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern verbunden. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, werden Blutprodukte auf die wichtigsten Krankheitserreger getestet.
Blutspenden können Leben retten. Aber mit einer Transfusion ist auch die potenzielle Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern verbunden. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, werden Blutprodukte auf die wichtigsten Krankheitserreger getestet.
Wie oft kann Blut gespendet werden?
Frauen dürfen viermal und Männer sechsmal innerhalb eines Jahres Blut spenden. Der Zeitraum zwischen zwei Blutspenden muss mindestens acht Wochen betragen. Die Blutzellen erneuert der Körper zwar bereits in zwei Wochen, der Ausgleich des Eisenverlusts dauert aber rund zwei Monate, bei Frauen auch etwas länger. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten geholfen werden. Allerdings halten Blutpräparate nur maximal 42 Tage, manche Konzentrate sogar nur wenige Tage.
Reichen die Blutspenden?
Insgesamt spenden laut DRK nur knapp drei Prozent der Deutschen Bevölkerung regelmässig Blut. Um die Versorgung mit Blutpräparaten langfristig ausreichend zu sichern, müssten etwa sechs Prozent regelmässig spenden. Sorgen bereitet den Experten vor allem der demografische Wandel. Jährlich scheiden deutschlandweit rund hunderttausend aktive Blutspender aus Altersgründen oder wegen einer Krankheit aus. Auf der anderen Seite steigt der Bedarf unter Älteren.
Vor allem im Sommer, wenn viele Menschen im Urlaub sind, werden die Blutkonserven zudem regelmässig knapp. Zusätzlich hielt die Coronapandemie zahlreiche potenzielle Spender ab. So brachen die Blutspenden am Anfang der Coronakrise stellenweise dramatisch ein. Zwar sank auch der Bedarf, weil Kliniken viele Operationen absagten, und zwischendurch war die Lage auch wieder stabil. Doch die Zahl der Eingriffe steigt, auch wegen zahlreicher Nachholoperationen. Laut DRK-Blutspendedienst gibt es derzeit kaum Reserven.
Blutspenden in der Schweiz
Wer ist von Blutspenden ausgeschlossen?
Wer an Covid-19 erkrankt war, darf erst zwei Wochen nach Genesung spenden. Menschen mit Erkältungssymptomen dürfen grundsätzlich nicht Blut spenden. Während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt sollen Frauen vorübergehend nicht Blut spenden. Ein zeitlich begrenzter Ausschluss gilt auch nach vielen Impfungen und Auslandsreisen in Malariagebiete oder Länder mit Hepatitisrisiko. Vorübergehend nicht gespendet werden kann nach grösseren Operationen oder bei Einnahme bestimmter Medikamente.
Nach Akupunkturbehandlungen, sofern diese nicht nachweislich steril durchgeführt wurden, sowie Piercings und Tätowierungen wird mindestens vier Monate bis zur nächsten Spende gewartet, um Infektionen sicher auszuschliessen. Karenzzeiten gelten auch für Menschen, deren Sexualverhalten mit einem höheren Risiko für die Übertragung einer Infektionskrankheit wie Hepatitis oder HIV verbunden sein kann.
Für Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben, sollen in Zukunft die gleichen Bedingungen für die Blutspende gelten wie für Heterosexuelle. Auch das Schweizerische Rote Kreuz teilt diese Ansicht, hat aber Vorbehalte.
Für Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben, sollen in Zukunft die gleichen Bedingungen für die Blutspende gelten wie für Heterosexuelle. Auch das Schweizerische Rote Kreuz teilt diese Ansicht, hat aber Vorbehalte.
Dieser gilt beispielsweise bei bestimmten Vorerkrankungen wie insulinpflichtiger Diabetes, Hepatitis oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen. (AFP)