Corona hin oder her: Es braucht auch während einer Pandemie weiterhin Blutspenden. Für Blutspende SRK Schweiz waren die eingeschränkte Mobilität und Verunsicherung letztes Jahr nicht die einzigen Hürden. Viren werden zwar nicht über das Blut übertragen, doch die Sicherheit musste beim Spenden sichergestellt werden.
Trotzdem zeigte sich die Schweiz solidarisch und treu. Die absolute Anzahl Blutspenden gingen im Pandemie-Jahr um zwei Prozent zurück, während der Blutverbrauch etwas stärker sank. «Die Versorgung der Bevölkerung mit Blutprodukten war während des gesamten Jahres 2020 trotz der Einschränkungen aufgrund des neuen Coronavirus stabil», so Blutspende Schweiz in einer Medienmitteilung.
Spezialbewilligung des BAG
Zu Beginn des letzten Jahres brachen die Spenden ein. «Nach anfänglichem Rückgang um 30 Prozent, stiegen die Spenden wieder», sagt Bernhard Wegmüller, Geschäftsführer von Blutspende SRK Schweiz. Der Einbruch konnte aufgefangen werden, weil zu Beginn des Lockdowns auch der Blutverbrauch sank. Nun seien die Anzahl Spenden stabil.
Blutspenden waren jederzeit möglich, weil die regionalen Spendezentren immer geöffnet blieben – dank einer Spezialbewilligung des Bundes. Blutspende SRK Schweiz setzte nationale Schutzkonzepte ein, vom Roten Kreuz kam das Schutzmaterial. Alle Corona-Erkrankten, müssen eine Wartefrist nach der Infektion einhalten. «Es gelten für Spender dieselben Regeln wie in der Grippesaison. Krank darf man nicht spenden», sagt Anita Tschaggelar, Leiterin Blutspendedienst SRK Schweiz, an der Medienkonferenz.
Auch nach der Corona-Impfung muss eine Wartefrist von 48 Stunden abgewartet werden. Danach kann weiter gespendet werden.
Mit Spezialcharter transportiert
Auch erfreulich ist die Zunahme gespendeter Blutstammzellen. Die Anzahl registrierten Spenderinnen, durchgeführte Entnahmen und Transplantationen erreichte einen Höchststand. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Neuregistrierungen um 40 Prozent zu.
Der Transport von Blutstammzellen – teilweise über die ganze Welt – muss inerhalb von 72 Stunden erfolgen. Wegen Grenzschliessungen und eingeschränktem Transport stieg der Koordinationsaufwand massiv. Für die Blutstammzellen-Transporte mussten jeweils Spezialbewilligungen eingeholt werden, oder es müssen Spezialcharter organisiert werden. Zahlreiche Spender konnten nicht in medizinische Vorab-Untersuchungen erscheinen. Andere Spender erkrankten am Corona-Virus und konnten nicht mehr spenden. Trotzdem stieg die Anzahl Transplantationen.