Ursachen und Behandlungen
Plötzlicher Haarausfall

Es ist normal, dass man am Tag bis zu 100 Haare verliert, ohne an Haarausfall zu leiden. Doch was tut man bei extremem Ausfall, der plötzlich auftritt? BLICK hat bei einem Experten nachgefragt.
Publiziert: 02.10.2020 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2020 um 17:53 Uhr
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Plötzlicher Haarausfall kann hormonell, beispielsweise durch Stress, bedingt und deshalb nur temporär sein. Das Haar sollte für gewöhnlich nach sechs Monaten bis einem Jahr wieder vollständig nachwachsen.
Foto: Getty Images/Science Photo Library RF
Milena Gähwiler

Frauen, wie auch Männer, haben grossen Bammel davor, die Kopfhaare zu verlieren. Eine dichte Mähne ist etwas, das vielen Menschen am Herzen liegt.

Meistens kommt das lichte Haar erst mit dem Alter. Doch hin und wieder kann es vorkommen, dass man auch schon in jungen Jahren von plötzlichem Haarausfall betroffen ist.

Was das zu bedeuten hat und was man dagegen unternehmen kann, hat ein Experte BLICK erklärt. Die Antworten liefert Alberto Sandon (59), Spezialist für Haartransplantationen bei der Skinmed Klinik in Aarau und Lenzburg AG.

Ursachen für plötzlichen Haarausfall

Die Gründe für plötzlichen Haarausfall können sehr unterschiedlich sein. «Es kann durch Stress (Hormone), aber auch durch ernste medizinische Probleme ausgelöst werden», erklärt Sandon. Je nach Ursache wachse das Haar auch wieder nach.

Bei stressbedingtem Haarausfall seien die Folgen für die Haare nicht zu drastisch. «Hier herrscht hauptsächlich ein temporäres hormonelles Ungleichgewicht.» Das Haar würde im Normalfall nach sechs Monaten bis einem Jahr wieder vollständig nachwachsen.

Wenn man die Ursache des Haarausfalls nicht auf extremen Stress zurückführen kann, rät der Experte zu einem Besuch beim Dermatologen: «Plötzlicher Haarausfall kann auch durch ernste medizinische Probleme, wie extremen Eisenmangel oder Schwierigkeiten mit der Schilddrüse, verursacht werden.» Beim Dermatologen würde man eine Hautprobe nehmen und die Ursache genauer untersuchen.

Haarausfall im Alter

Der Haarausfall im Alter sei entweder genetisch oder, ähnlich wie beim Haarausfall durch Stress, hormonell bedingt. Nur wächst das Haar im Alter nicht mehr nach, da die Hormone nicht nur temporär geändert wurden: «Bei Frauen verändern sich die Hormone, die für das Haarwachstum verantwortlich sind, während der Menopause. Bei Männern kann es bereits in den 20ern wegen einer Abwandlung im Testosteron anfangen», begründet der Spezialist für Haartransplantationen.

Haarausfall vorbeugen

Um Haarausfall vorzubeugen, kann man sich bei einem Dermatologen beraten lassen. Sandon empfiehlt Minoxidil als ein externes Mittel und Probezia als internes Medikament zur Regulierung des Hormonhaushaltes.

Am meisten Erfolg verspreche aber eine PRP-Behandlung. «Die PRP-Methode wird zum Stoppen von Haarausfall und zur Haarverdichtung eingesetzt. Hierbei wird eigenes Blutplasma in die Kopfhaut gespritzt, welches als Dünger für die Kopfhaut fungiert.»

Haarausfall behandeln

Bei bereits fortgeschrittenem Haarausfall sind Haartransplantationen bisher die erfolgversprechendste Methode, um wieder volleres Haar zu bekommen. Die bekanntesten Methoden sind die FUE- und die FUT-Methode. Dabei nehme man meist die Haare vom Hinterkopf zwischen den Ohren, da diese nicht vom genetischen Haarausfall betroffen seien. Der Experte beschreibt: «Bei der FUE-Methode werden einzelne Haarwurzeln und bei der FUT-Methode ein feiner Hautabschnitt entnommen und verpflanzt.»

Der Vorteil bei der FUE-Behandlung ist, dass es keine Narben hinterlässt. Der Vorteil bei der FUT-Behandlung ist, dass man sich die Haare dazu nicht abrasieren muss. Der Heilungsprozess bei beiden Methoden liegt bei zwei bis drei Wochen.

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