Studie der Uni Bern zeigt
Meeresfrüchte können zu giftigen Arsenverbindungen führen

Im Körper des Menschen können sich beim Konsum von Meeresfrüchten potenziell giftige Arsenverbindungen bilden. Ursache ist das in Meeresfrüchten oft vorkommende Arsenobetain. Es kann durch Darmbakterien zu teilweise giftigen Stoffen umgewandelt werden.
Publiziert: 10.12.2024 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2024 um 10:50 Uhr
Im Körper des Menschen können sich beim Konsum von Meeresfrüchten potenziell giftige Arsenverbindungen bilden.
Foto: iStockphotos

Auf einen Blick

  • Arsenobetain in Meeresfrüchten könnte doch nicht so risikoarm sein
  • Darmmikroben spielen eine entscheidende Rolle bei der Verstoffwechselung von Arsenobetain
  • Drei Gruppen von Mäusen wurden mit einer arsenobetainreichen Diät gefüttert
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Arsenobetain ist eine der am häufigsten vorkommenden Arsenverbindungen in Meeresfrüchten, einschliesslich Algen, Fisch und Schalentieren, wie die Universität Bern (Unibe) am Montag mitteilte. Für Menschen galt Arsenobetain aufgrund seiner geringen Toxizität und schnellen Ausscheidung bisher als risikoarm. Die im «Journal of Hazardous Materials» veröffentlichten Ergebnisse einer interdisziplinären Studie stellen gemäss den Forschenden die Sicherheit von arsenobetainreichen Meeresfrüchten infrage.

Arsenobetain in Meeresfrüchten ist nicht so risikoarm

Das Forschungsteam der Unibe untersuchte den Arsenobetain-Stoffwechsel von Mäusen mit unterschiedlichem Besiedlungsstatus von Darmmikroben. Drei Gruppen von Mäusen wurden mit einer arsenobetainreichen Diät gefüttert, um den Arsenstoffwechsel, die Verteilung im Körper und die Ausscheidung zu vergleichen.

Meeresfrüchte enthalten Arsenobetain, welches durch Darmbakterien in giftige Arsenverbindungen umgewandelt werden kann.
Foto: Keystone

Mäuse mit Darmmikroben haben eine höhere Arsenkonzentration in ihrem Darmtrakt angereichert als keimfreie Mäuse. Die Forschenden haben bei mikrobiell besiedelten Mäusen die Bildung spezifischer hochtoxischer Arsenverbindungen im Dickdarm beobachtet, hiess es weiter.

Darmmikroben spielen eine entscheidende Rolle bei der Verstoffwechselung

Bei herkömmlichen Mäusen, die auf eine arsenarme Diät umgestellt wurden, verlief die Ausscheidung von Arsen aus dem Körper deutlich langsamer als bei keimfreien Mäusen. «Darmmikroben spielen also eine entscheidende Rolle bei der Verstoffwechselung von Arsenobetain im Körper. In diesem Fall scheint das Mikrobiom jedoch eine schädliche Wirkung zu haben», liess sich Darmmikrobiom-Experte Siegfried Hapfelmeier im Communiqué zitieren.

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