Nach Verschärfung der EU-Regeln
Was ist Acrylamid?

Nach der EU-Regelung zur Eindämmung des als krebserregend geltenden Stoffes Acrylamid stellt sich die Frage: Wie kann man die Aufnahme des Stoffes reduzieren oder gar verhindern?
Publiziert: 14.04.2018 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:05 Uhr
In Pommes Frites kann je nach Zubereitung Acrylamid vorkommen
Foto: Keystone

Seit Mittwoch ist die neue EU-Regelung zur Eindämmung des als krebserregend geltenden Stoffes Acrylamid in Kraft. Gebildet wird der Stoff durch zu starkes erhitzen von Zuckern und der Aminosäure Asparagin. Deshalb sind Produkte wie Kaffee (wegen des Röstens) und Kartoffeln (z.B. Pommes frites wegen des Frittierens) betroffen.

Für Imbissbuden gelten schärfere EU-Regeln

Um Krebserkrankungen vorzubeugen, müssen sich Lebensmittelhersteller und Imbissbuden an neue EU-Regeln halten. Besonders wichtig: Pommes & Co sollten nicht mehr übermässig frittiert werden. Hier weiterlesen.

Acrylamid bildet sich unter hohen Temperaturen etwa beim Frittieren von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln. (Symbolbild)
Acrylamid bildet sich unter hohen Temperaturen etwa beim Frittieren von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln. (Symbolbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Um Krebserkrankungen vorzubeugen, müssen sich Lebensmittelhersteller und Imbissbuden an neue EU-Regeln halten. Besonders wichtig: Pommes & Co sollten nicht mehr übermässig frittiert werden. Hier weiterlesen.

Zwar werde es keine «Pommes-Polizei» geben, allerdings soll der Schritt zur steten Reduktion von Acrylamid beitragen. Betroffen sind vor allem grosse Hersteller von Kartoffelchips, Pommes frites, Keksen und anderen kartoffel- oder getreidehaltigen Produkten. Kleine Fast Food-Betriebe seien dagegen kaum betroffen.

Was ist Acrylamid?

2002 haben schwedische Forschende zum ersten Mal Acrylamid in Lebensmitteln nachgewiesen. Der Stoff bildet sich durch eine Reaktion von Zucker und Eiweiss ab 120 Grad. Werden Lebensmittel gar auf 170-180 Grad erhitzt, schnellen die Acrylamidwerte hoch.

Der Körper wandelt das Acrylamid zu Glycidamid um. Glycidamid gilt laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), sich auf Tierversuche berufend, als «wahrscheinlich krebserregend». Noch gibt es keine klinischen Studien, die eine karziogene Wirkung dokumentieren.

Welche Lebensmittel enthalten Acrylamid?

Am höchsten ist der Acrylamid-Gehalt in Kartoffelchips. Bei Kaffee ist er durch die Verdünnung deutlich geringer. Auch Lebkuchen enthält höhere Mengen an Acrylamid.Das Krebsrisiko erhöht sich ab der ersten Aufnahme von Acrylamid und kann nicht vom Körper kompensiert oder weggesteckt werden.

Zu Hause kann man die Acrylamid-Aufnahme dadurch verhindern, dass man z.B. den Toast «nur» goldgelb statt dunkelbraun toastet.Beim Frittieren können Sie darauf achten, dass Sie das Öl nicht auf 180, sondern auf 170 Grad erhitzen.

Wer sich daran halte, meinen Fachleute, für den bleibe die Menge an Acrylamid in den Lebensmitteln ungefährlich. Zum Glück, denn: Wer möchte schon auf Pommes, Chips und Kekse verzichten?

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