Ohne Kaffee fühlst du dich morgens nur als halber Mensch? Dann könnte das ein Zeichen dafür sein, dass du koffeinsüchtig bist.
Wer am Morgen Kaffee braucht, ist süchtig!
Raus aus dem Bett, ran an die Kaffeemaschine: So machen es am Morgen Millionen von Menschen, um wach zu werden. Nur: Die braune Brühe ist oft nicht die Lösung, sondern vielmehr die Ursache dafür, dass man sich beim Aufstehen nicht fit fühlt. Untersuchungen von Wissenschaftlern der Universität von Bristol haben ergeben, dass Menschen, die viel Kaffee trinken, durch die nächtliche Abstinenz mit Koffein-Entzugserscheinungen aufwachen. Zu den Symptomen gehören unter anderem Müdigkeit, Konzentrations-Schwierigkeiten und Kopfschmerzen.
Gute Nachricht für Kaffee-Liebhaber: Der Koffein-Trank verlängert das Leben! Wer mindestens vier Tassen pro Tag trinkt, verlängert sein Leben um 64 Prozent im Vergleich zu Nicht-Kaffee-Trinkern.
Gute Nachricht für Kaffee-Liebhaber: Der Koffein-Trank verlängert das Leben! Wer mindestens vier Tassen pro Tag trinkt, verlängert sein Leben um 64 Prozent im Vergleich zu Nicht-Kaffee-Trinkern.
Nehmen die Betroffenen dann Kaffee zu sich, bessert sich ihr Zustand. Sie fühlen sich angekickt. Diese Wirkung ist allerdings weniger sensationell als ihr Ruf. Denn der Koffeinschub führt nicht etwa dazu, dass man zur Höchstform aufläuft: Er ermöglicht lediglich, dass man auf dem Niveau einer Person funktioniert, die keinen Koffeinentzug durchmacht. Das haben die Forscher rund um Professor Peter Rogers bei einem Versuch mit 300 Freiwilligen bewiesen.
Rogers, der die Wirkung von Koffein bereits seit mehr als 20 Jahren studiert, rät deshalb auch davon ab, viel Kaffee zu trinken, wenn man sich die Nächte mit Lernen um die Ohren schlägt. Er selber trinkt übrigens nur noch entkoffeinierten Kaffee – vier von fünf seiner Mitarbeiter auch.
So gesund ist Kaffee wirklich
- Kaffee schützt vor Darmkrebs: Vier Tassen Kaffee pro Tag schützen vor Darmkrebs, besagt eine Studie des Dana-Farber-Krebsinstituts in Boston (USA) mit 1000 Patienten. Auch nach der Therapie tut Kaffee gut: Das Risiko, dass der Krebs zurückkommt, sinkt für Kaffeetrinker um 42 Prozent, die Sterblichkeit um 33 Prozent.
- Koffein bekämpft gefährliche Entzündungen: Koffein regt die Nerven, das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur an. Die Ärzte vermuten, dass es dem Körper hilft, den Insulinausstoss besser zu regulieren. Das könnte bestimmte Entzündungen im Körper reduzieren, die als Ursache für Krebs und andere Erkrankungen wie Diabetes gelten.
Mit Koffein Alzheimer vorbeugen: Dieser Inhaltsstoff vertreibt nicht nur Müdigkeit, sondern eignet sich womöglich auch zur Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer. Eine neue Studie zeigt: Methylxanthine und insbesondere Koffein können einen wichtigen Baustein in der Prophylaxe und der Verlangsamung des Krankheitsverlaufs darstellen – neben weiteren Massnahmen wie einer gesunden Diät mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten langen Fettsäuren.
- Kaffee beugt Leberschäden durch zu viel Alkohol vor: Auch alkoholbedingte Erkrankungen der Leber kann Kaffee mildern, ergab eine Untersuchung der finnischen Universität Tampere mit 18'800 Teilnehmern. Vier Tassen pro Tag senken vor allem bei Männern die Konzentration eines schädlichen Enzyms in der Leber.
- Rauchen macht Wirkung zunichte: Langzeitstudien haben gezeigt, dass Kaffeetrinken das Risiko verschiedener Leiden wie Herzinfarkt oder Lungenerkrankungen auch langfristig senkt. Viele Kaffeetrinker sind jedoch ebenfalls Raucher. Die Zigaretten heben die positive Wirkung des Kaffees wieder auf.
- Körper warnt rechtzeitig vor einer Überdosis: Auf Kaffee verzichten sollten Schwangere, denn das Koffein wirkt wachstumshemmend auf den Embryo. Eine Überdosis Koffein zeigt sich durch Kopfschmerzen, Herzrasen, allgemeine Nervosität oder Krämpfe. Tödlich wären aber erst 100 Tassen Kaffee hintereinander.
Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino und Co. sind oft willkommene Helfer, wenn uns ein langer Tag bevorsteht. Doch sind die beliebten Energiebomben auch im Rahmen einer Gewichtsreduktion sinnvoll? Welcher Kaffee macht am dicksten?
Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino und Co. sind oft willkommene Helfer, wenn uns ein langer Tag bevorsteht. Doch sind die beliebten Energiebomben auch im Rahmen einer Gewichtsreduktion sinnvoll? Welcher Kaffee macht am dicksten?
Zu welcher Sorte Kaffeetrinker gehörst du?
Wie der dänische Mediziner Dr. J.W. Langer schreibt, lassen sich debei drei Hauptgruppen unterscheiden. In seinem Bericht für das «Institute for Scientific Information on Coffee» erklärt er, dass zwei Faktoren eine Rolle dafür spielen, wie jemand auf Koffein reagiert: Der erste Faktor bestimmt, ob die Leber Koffein langsam oder schnell abbauen kann. Der zweite Faktor zeigt an, wie sensibel das Zentralnervensystem auf die stimulierenden Eigenschaften des Koffeins reagiert. Daraus ergeben sich Langer zufolge drei Haupttypen:
- Hohe Sensibilität gegenüber Koffein: Ein langsamer Metabolismus in der Leber und eine hohe Bindung im Zentralnervensystem. Dies führe dazu, dass selbst kleine Mengen an Koffein einen stimulierenden Effekt haben und dass grössere Mengen Schlafprobleme verursachen können.
- Normale Sensibilität gegenüber Koffein: Die Balance zwischen der Inaktivierung des Koffeins in der Leber und seiner Bindung im Zentralnervensystem bedeutet, dass Personen dieses Typs normalerweise im Verlauf eines Tages zwei bis fünf Tassen Kaffee trinken können, ohne negative Folgen für den Schlaf befürchten zu müssen.
- Geringe Sensibilität gegenüber Koffein: Bei diesen Menschen wird Koffein schnell verstoffwechselt. Deshalb können grössere Mengen konsumiert werden und selbst eine Tasse Kaffee vor dem Schlafengehen stört die Nachtruhe nicht. Trotzdem sollten auch Menschen dieses Typs nicht die empfohlene Maximalmenge überschreiten. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gelten bis zu 400 Milligramm Koffein pro Tag für gesunde Erwachsene als unbedenklich. Das entspreche etwa fünf Tassen Kaffee, so Langer. (aponet)
Zahlen und Fakten rund um Kaffee
- 180'000 Tonnen Rohkaffee wurde im Jahr 2020 importiert. Die Menge hat in den letzten Jahren stark zugenommen (2016: 139'000 Tonnen, 2019: 165'000 Tonnen). Vergangenes Jahr wurde gemäss Procafé so viel importiert, weil viele Händler und Röster auf steigende Preise reagierten und befürchteten, dass die Versorgung aus den Kaffeeländern wegen Covid stark gestört würde.
- 9,2 Kilogramm Kaffee pro Kopf im Jahr. Die Schweizer lagen schon immer weit vorne. «Jetzt sind wir aber an die Weltspitze gestossen. Nur skandinavische Länder konsumieren mehr. Seit 2000 hat der Konsum hierzulande um 14 Prozent zugenommen – global sogar um 80 Prozent», weiss Branchenkenner Andreas Samuel Zenger, Präsident von Procafé.
- 39 Prozent aus Brasilien. Das südamerikanische Land produziert am meisten Kaffee für den Weltmarkt. Auch die Schweiz importiert am meisten aus Brasilien. Der Schweizer Kaffeemarkt hat einen grossen Stellenwert, weil der grösste Teil des weltweiten Handels mit Rohkaffee über die Schweiz abgewickelt wird (zirka 70 Prozent).
- «Kaffee dehydriert nicht, sonst wäre ich schon Staub», wie Franz Kafka gesagt haben soll. Lange Zeit unterstützte die Wissenschaft die These, dass Kaffee zum Flüssigkeitsverlust beitragen würde. Neuere Studien zeichnen allerdings ein anderes Bild. Auch bei Betrachtung eines längeren Zeitraums mit wiederholtem Kaffeegenuss scheint der Flüssigkeitshaushalt des Körpers nicht beeinträchtigt zu sein.
- Kaffee ist eine Kirsche. Richtig – an Kaffeebäumen oder Büschen wachsen rote Kirschfrüchte. Die eigentliche Kaffeebohne ist der Samen, der sich in der Kirsche befindet. Wenn die Kaffeebohne nicht so begehrenswert und geschmackvoll wäre, dann könnte man die Kaffeekirsche vielleicht als ganze Frucht im Obstladen kaufen, denn sie ist eine leckere herb-süsse Kirsche, die ein wenig an den Geschmack von Honig, Pfirsich und Wassermelone erinnert.
Kaffee kann vielseitig eingesetzt werden: Auch in der Beauty-Branche findet der Wachmacher Platz. Ob als Peeling oder Maske, Kaffeesatz verhilft Ihnen zu strahlender Haut.
Kaffee kann vielseitig eingesetzt werden: Auch in der Beauty-Branche findet der Wachmacher Platz. Ob als Peeling oder Maske, Kaffeesatz verhilft Ihnen zu strahlender Haut.
Wie der Name schon sagt, wird der Kaffee bei der Cold-Brew-Methode mit kaltem oder gar eisgekühltem Wasser anstelle von kochendem aufgesetzt. Während bei der herkömmlichen Methode mit heissem Wasser sehr viele Bitterstoffe und Säure in den Kaffee gelangen, werden bei kaltem Wasser deutlich mehr Aromen und ätherische Öle aus dem gemahlenen Kaffee gezogen.
Die Cold-Brew-Variante bietet grenzenlose Variationsmöglichkeiten.
Wie der Name schon sagt, wird der Kaffee bei der Cold-Brew-Methode mit kaltem oder gar eisgekühltem Wasser anstelle von kochendem aufgesetzt. Während bei der herkömmlichen Methode mit heissem Wasser sehr viele Bitterstoffe und Säure in den Kaffee gelangen, werden bei kaltem Wasser deutlich mehr Aromen und ätherische Öle aus dem gemahlenen Kaffee gezogen.