Hauptinfektionsquellen von Salmonellen und Campylobacter sind tierische Lebensmittel: Die Erreger können sich in unzureichend erhitztem Fleisch und in rohen Eierspeisen befinden sowie in Milchspeise-Eis und Konditoreiwaren. Auch bereits fertig geschnittene, abgepackte Salate und Sprossen haben ein erhöhtes Verunreinigungsrisiko.
Sieben Tipps um Lebensmittelinfektion im Sommer zu vermeiden
- Kühlpflichtige und gefrorene Lebensmittel in Kühlboxen transportieren und hier auch beim Grillen oder Picknicken lagern. Verderbliche Lebensmittel wie Milch, Eier, Meerestiere, rohe Fleisch- und Wurstwaren sowie Schlachtgeflügel sofort bei vier bis sechs Grad Celsius im Kühlschrank aufbewahren. Das gilt ebenso für Salate, Desserts oder Mayonnaisen mit Rohei.
- Fleischgerichte gut durchgaren – empfohlen wird eine Kerntemperatur von mindestens 70 Grad Celsius für wenigstens zwei Minuten. Auf den Verzehr von rohem Fleisch wie Carpaccio, Hackfleisch oder Streichwurst im Sommer lieber verzichten – hier droht Salmonellengefahr.
- Speisen nicht unnötig warmhalten sondern innerhalb von zwei Stunden nach dem letzten Erhitzen verzehren.
- Vorsicht beim Auftauen von gefrorenem Geflügel oder Wild: Das Auftauwasser kann Salmonellen enthalten. Flüssigkeit separat aufgefangen und sofort entsorgen. Benutzte Küchenutensilien und die Hände gründlich mit heissem Wasser reinigen.
- Die Bakterien werden häufig von rohen Lebensmitteln auch auf andere unverpackte Lebensmittel übertragen. Deshalb sollten Hände und Küchenutensilien/Geschirr nach dem Kontakt mit rohem Fleisch und Geflügel immer heiss abgespült werden.
- Der Genuss von Rohmilch erhöht das Risiko für eine Campylobacter-Infektion.
- Gemüse und Obst vor dem Verzehr gründlich waschen oder schälen.
Ist es dennoch zu einer Campylobacter- oder Salmonellen-Infektion gekommen, ist Flüssigkeitszufuhr und Ruhe in den meisten Fällen ausreichend. «Bei schweren Verläufen oder wenn Säuglinge oder alte und chronisch kranke Menschen betroffen sind, muss bei einer Salmonellen-Infektion eine Antibiotikabehandlung in Betracht gezogen werden», sagt Professor Dr. med. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim. «Diese sollte allerdings nur auf der Grundlage einer Resistenzbestimmung erfolgen», betont der Experte. Denn aufgrund der steigenden Resistenzen gegen Antibiotika werde die Behandlung von Salmonellen-Infektionen zunehmend schwieriger.