Nach Salmonellen-Alarm
Warum Barry Callebaut Entwarnung gibt

Barry Callebaut, einer der weltweit wichtigsten Schokolade-Produzenten, musste in Belgien ein Werk schliessen. Der Grund sind Salmonellen. Die ganze Produktion wurde zurückgehalten. Nun gibt der Schoggi-Konzern Entwarnung.
Publiziert: 30.06.2022 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2022 um 15:37 Uhr
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Das betroffene Werk von Barry Callebaut im belgischen Wieze.
Foto: AFP

Schon wieder ein Salmonellen-Skandal in der Schoggi-Branche! Barry Callebaut, der grösste Schokoladen-Hersteller der Schweiz, hat in seiner Fabrik im belgischen Wieze die Schokoladenproduktion einstellen müssen. In einer dort hergestellten Lieferung wurden Salmonellen nachgewiesen.

Am Freitag gibt der Konzern dann definitiv Entwarnung. Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass keine Salmonellen-Schoggi zu den Endkunden gekommen sei. Die internen Kontrollmechanismen hätten einwandfrei funktioniert. Und die Ursache für die Kontamination schnell gefunden werden können.

Produktion runtergefahren

Die Salmonellen sind laut einem Sprecher am Montag entdeckt worden. Sofort hat man die Produktion runtergefahren. Die belgische Bundesagentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette hat Untersuchungen aufgenommen. Die Produktionsanlagen wurden intensiv gereinigt.

Das Unternehmen hat weltweit 60 Werke und liefert unter anderem Schokolade für Magnum-Glacen und Kitkat-Riegel. Oder für Nahrungsmittelmultis wie Mondelez und Nestlé.

«Sämtliche Produktionslinien gestoppt»

«Die Salmonellen wurden in einem einzelnen Produktionslos festgestellt. Darauf wurden aus Sicherheitsgründen sofort sämtliche Produktionslinien gestoppt», sagt ein Sprecher. Grund der Kontamination ist der Stoff Lecithin, der in der ganzen Schoggi-Produktion eingesetzt wird. Er wird von einer externen Firma zugekauft und sorgt dafür, dass die Schokolade schön flüssig wird. Das hat zur Folge, dass der Vertrieb sämtlicher Produkte gestoppt wurde.

Die verhängnisvolle Probe wurde am 25. Juni genommen. Sofort wurde die Produktion gestoppt. Und die betroffenen Kunden informiert. «Die Schokolade wurde bereits an 73 Kunden ausgeliefert», sagt der Sprecher zu Blick. Das sind Firmen vom Industriekunden bis zum Chocolatier. Sie alle wurden sofort informiert und angehalten, dass sie die Schokolade nicht weiter verarbeiten.

«Es ist sehr unwahrscheinlich, dass in der kurzen Zeit etwas bis zum Endkunden gelangt ist», sagt der Sprecher weiter. Für ihn ist das ein Zeichen, dass die Sicherheitsmassnahmen greifen würden. Und: «Wir haben die Behörden proaktiv informiert.» Nun wird die Produktionsanlage gereinigt. Und danach wieder hochgefahren.

Über 100 Fälle bei Ferrero

Anders als Ferrero, das schon im April eine Fabrik in Belgien schliessen musste. In ganz Europa gab es Hunderte Salmonellen-Fälle. Das Unternehmen hatte in etlichen Ländern Produkte seiner Kinder-Süsswarenserie zurückgerufen, nachdem mehrere Salmonellen-Erkrankungen bekannt geworden waren. Erst später wurde bekannt, dass Ferrero schon längst von den Problemen gewusst hatte. Und nicht gehandelt hat. Mittlerweile hat die Firma den Betrieb wieder aufgenommen. (pbe)

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