Saures Aufstossen nach dem Essen oder Brennen in der Magengegend lassen uns schnell zu Medikamenten greifen, die die Säurebildung im Magen reduzieren. Studien deuten nun darauf hin, dass die Einnahme solcher Medikamente nicht ganz unbedenklich ist: In jüngster Zeit mehren sich Hinweise darauf, dass eine langfristige Einnahme von Magensäureblockern mehr Nebenwirkungen verursachen könnte, als bislang bekannt.
Zu häufig würden Magensäureblocker bei Beschwerden angewandt, bei denen ihr Nutzen nicht wissenschaftlich nachgewiesen sei, zum Beispiel beim Reizmagen. «Ein Reizmagen-Syndrom ist nicht ganz leicht zu behandeln, denn seine Symptome und die Ursachen sind vielfältig. Aus Mangel an effizienten Therapien wird dann nicht selten auf Magensäureblocker zurückgegriffen», so Dr. med. Matthias Ebert von der «Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie» kurz «DGVS».
Kurzfristige Besserung mit langfristigen Folgen
Aus dem gelegentlichen Griff zu den Medikamenten kann schnell eine regelmässige Einnahme werden. Grund: Beim abrupten Absetzen kommt es bei manchen Patienten zu einer überschiessenden Produktion von Magensäure – dann treten die Symptome, gegen die das Medikament eingenommen wurde, eine gewisse Zeit lang sogar noch verstärkt auf.
Immer mehr Studien kommen zu dem Ergebnis, dass eine langfristige Einnahme – über mehrere Monate oder sogar Jahre – zu Nebenwirkungen führen kann. Dazu zählen ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche und eine Veränderung der Darmflora. Gesicherte Erkenntnisse gebe es aber bislang kaum. Trotzdem ist es ratsam, sich über die Einnahme mit einer medizinischen Fachperson zu beraten. (aponet)