«Beverly Hills 90210»-Star Shannen Doherty starb an Brustkrebs
Warum das Brust-Abtasten nicht ausreicht als Vorsorge

Der Tod von US-Schauspielerin Shannen Doherty (†53) macht einmal mehr klar, wie wichtig Vorsorge für Frauen ist. Brustkrebs lässt sich manchmal eigenhändig ertasten. Man darf sich aber nicht darauf verlassen.
Publiziert: 15.07.2024 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2024 um 13:05 Uhr
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Sie kämpfte jahrelang gegen Brustkrebs: US-Schauspielerin Shannen Doherty (†53).
Foto: Getty Images for Hallmark Channel
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Jana GigerRedaktorin Service

Am vergangenen Samstag verlor «Beverly Hills 90210»-Star Shannen Doherty (†53) den Kampf gegen Brustkrebs. Nachdem sie 2015 die Diagnose erhalten hatte, sprach sie öffentlich über die Krankheit und machte anderen Betroffenen immer wieder Mut. Auch Sängerin Carla Bruni (56) und Ex-Topmodel Linda Evangelista (59) hatten Brustkrebs. Es ist die häufigste Krebsart und die häufigste Krebstodesursache bei Frauen.

In der Schweiz erkranken gemäss aktuellen Zahlen der nationalen Krebsregistrierungsstelle pro Jahr 6500 Frauen daran. 1400 verlieren dadurch ihr Leben. Jede zehnte Frau, die in der Schweiz an Brustkrebs erkrankt, hat bei der Diagnose bereits Metastasen. Deshalb ist es wichtig, den Brustkrebs möglichst früh zu erkennen.

Nicht nur auf die Gynäkologin zählen

Eine Möglichkeit ist die Selbstuntersuchung. Viele Frauen entdecken Brustkrebs beim Einseifen unter der Dusche oder beim Eincremen. Unter anderem im Rahmen der Präventionskampagnen von Pink Ribbon wird empfohlen, nach der Periode – sprich einmal im Monat – die Brust abzutasten. Zu diesem Zeitpunkt ist sie weich und Knoten lassen sich besser ertasten. Das Abtasten gehört zwar zum Standard einer gynäkologischen Untersuchung durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt. Diese findet allerdings in der Regel nur einmal pro Jahr statt.

Man dürfe sich aber nicht verrückt machen lassen, sagte Ulrike Knödelstorfer, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe mit eigener Praxis in Sursee LU in einem früheren Interview mit Blick. «Hinter einer Unregelmässigkeit steckt nicht immer gleich eine bösartige Erkrankung.» Umgekehrt könne das Abtasten der Brust auch eine falsche Sicherheit geben, weil sich die Krankheit nicht immer ertasten lasse. «Vor allem, wenn der Brustkrebs noch sehr klein ist und nicht nahe unter der Haut entsteht, kann man ihn nicht spüren.»

Mammografie ist die einzige anerkannte Methode

Kleine oder tiefliegende Tumore entdeckt man in der Regel nur bei einer Röntgenaufnahme der Brust, sprich Mammografie. Dieses Screening ist die einzige als wirksam anerkannte Methode, um Brustkrebs bei Frauen über 50 Jahren frühzeitig zu erkennen. Da das Risiko bei Frauen zwischen 50 und 70 Jahren stark zunimmt, sollten Frauen in dieser Altersspanne alle zwei Jahre eine Mammografie machen. Bei jüngeren Frauen ist das Screening als Vorsorge nicht sinnvoll, denn das Gewebe der Brust ist in jüngeren Jahren so dicht, dass Röntgenaufnahmen nicht eindeutig interpretiert werden können.

Diese Frau lässt sich die Brust bei einem Mammografie-Screening untersuchen.
Foto: shutterstock

Die Empfehlung einer zweijährlichen Untersuchung gilt für Frauen ab 50 auch, wenn Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie vorkommt. Jüngeren Frauen mit erhöhtem Krebsrisiko empfiehlt die Krebsliga eine ärztliche Beratung, in der das Vorgehen besprochen werden kann.

Anzeichen für Brustkrebs

Oft wird Brustkrebs lange nicht entdeckt, weil die Patientinnen keine Schmerzen haben. Diese Beschwerden deuten jedoch darauf hin, dass man einen Arzt konsultieren sollte:

  • Knoten oder Verhärtung in der Brust
  • Veränderung der Haut der Brust – das kann eine Entzündung, eine Rötung oder Cellulite sein
  • Dellen oder Wölbungen in der Haut der Brust
  • Entzündete Brustwarze
  • Brust wächst plötzlich
  • Flüssigkeit läuft aus der Brust
  • Geschwollene Lymphknoten in der Achselhöhle sowie unter- und oberhalb des Schlüsselbeins
  • Ungewollter Gewichtsverlust

Oft wird Brustkrebs lange nicht entdeckt, weil die Patientinnen keine Schmerzen haben. Diese Beschwerden deuten jedoch darauf hin, dass man einen Arzt konsultieren sollte:

  • Knoten oder Verhärtung in der Brust
  • Veränderung der Haut der Brust – das kann eine Entzündung, eine Rötung oder Cellulite sein
  • Dellen oder Wölbungen in der Haut der Brust
  • Entzündete Brustwarze
  • Brust wächst plötzlich
  • Flüssigkeit läuft aus der Brust
  • Geschwollene Lymphknoten in der Achselhöhle sowie unter- und oberhalb des Schlüsselbeins
  • Ungewollter Gewichtsverlust
Die wichtigsten Fragen zu Brustkrebs

In der Schweiz sterben täglich drei bis vier Frauen an Brustkrebs. Eine frühzeitige Erkennung der Krankheit ist wichtig – und möglich. Körperliche Aktivität und Gewicht halten: Laut einer Studie kanadischer Forscherinnen sind dies die zwei wichtigsten Faktoren, die bei Brustkrebs-Patientinnen das Risiko eines Rückfalls verringern. 

Das müssen Sie über Brustkrebs wissen

Eine Studie kanadischer Forscher zeigt, wie sich das Risiko für einen Rückfall bei Brustkrebs-Patientinnen senken lässt.
Eine Studie kanadischer Forscher zeigt, wie sich das Risiko für einen Rückfall bei Brustkrebs-Patientinnen senken lässt.
Thinkstock Images

In der Schweiz sterben täglich drei bis vier Frauen an Brustkrebs. Eine frühzeitige Erkennung der Krankheit ist wichtig – und möglich. Körperliche Aktivität und Gewicht halten: Laut einer Studie kanadischer Forscherinnen sind dies die zwei wichtigsten Faktoren, die bei Brustkrebs-Patientinnen das Risiko eines Rückfalls verringern. 

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