«Ich wollte mich eigentlich verstecken»
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Farah de Tomi hat Brustkrebs:«Ich wollte mich eigentlich verstecken»

Farah de Tomi kämpft um ihr Leben
Brustkrebs-Drama bei TV-Auswanderin

Es begann mit Rückenschmerzen, die sie mit ihrer Arbeit als Tierretterin rechtfertigte. Vier Monate später wurde bei ihr bösartiger Brustkrebs diagnostiziert. Mit Blick spricht sie über ihr schwieriges Leben mit dem Krebs und was ihr Hoffnung macht.
Publiziert: 14.07.2022 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2022 um 11:13 Uhr
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Farah de Tomi mit ihrer Terrier-Hündin Frau Meier. Zwischen den Chemotherapien wachsen ihre Haare stellenweise nach.
Foto: zvg
Flavia Schlittler

«Heute ist ein guter Tag, darauf folgen zehn furchtbare», sagt Mallorca-Auswanderin Farah de Tomi (52) am Telefon zu Blick. Es würden ihr nach einer Chemotherapie jeweils 24 Stunden bleiben, während denen sie stehen, gehen und sprechen kann. Was danach folge, sei ein Albtraum. «Ich kriege Fieberschübe, Schüttelfrost, muss mich übergeben und mich dabei mit nur einem Angestellten um über 160 Tiere kümmern.» Vor zweieinhalb Jahren hat die Zürcher Eventmanagerin auf der Baleareninsel die Tier-Rettungsstation «Animal Police» gegründet. Damit kümmert sie sich um verwahrloste, heimatlose und ausgesetzte Tiere – von Eseln über Hunde, Enten, Papageien, Pfauen, Pferde und Katzen.

Was für sie eine Herzensangelegenheit ist, kann sie nun mehrheitlich nur mit grösster Überwindung bewerkstelligen. Denn parallel kämpft sie um ihr Überleben. Begonnen hat alles im letzten November – mit Rückenschmerzen. «Ich dachte, das kommt vom vielen Futterschleppen und Zäunereparieren.» Doch die Schmerzen spürte der Star aus der 3+-Sendung «Adieu Heimat» bald auch in der linken Brust. «‹Eine Zyste, die wird sicher wieder weggehen›, dachte ich mir gegen Ende letzten Jahres.» Zeit für einen Arzttermin habe sie nicht gehabt. «Bei meiner Frauenärztin war ich vor fünf Jahren das letzte Mal. Ich fühlte mich gesund, doch das war ein Irrtum», resümiert de Tomi.

Fünf Chemotherapien hat de Tomi bereits hinter sich

Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, reiste sie im März für einen Untersuchungstermin nach Zürich. Die Schock-Diagnose: bösartiger Brustkrebs. «Ich musste sofort operiert werden. Die OP dauerte drei Stunden. Da ich einen hinterlistigen Krebs habe, der enorm streut, und schon meine Zellen betroffen sind, riet man mir zur sofortigen Chemotherapie.» Fünf Chemos hat sie bereits hinter sich, die sechste folgt am 1. August. Durch die Therapie hat sie die Haare verloren und 13 Kilo zugenommen. Auch das nagt an ihr. «Wenn man sich nicht nur mies fühlt, sondern auch noch mies aussieht dabei, ist das alles andere als motivierend.»

Doch sie ist und bleibt eine Kämpferin, die in den kommenden Monaten noch vieles durchmachen muss. «In meiner Familie ist Krebs leider ein grosses Leiden. Mein Bruder starb daran, eine meine Schwestern ist an Magenkrebs erkrankt. Durch einen positiven Gentest weiss ich, dass ich in Kürze meine Eierstöcke, die Gebärmutter und beide Brüste entfernen lassen muss.» Während Farah de Tomi darüber spricht, bricht sie immer wieder in Tränen aus. Nicht, weil sie mit ihrem Schicksal hadert, sondern weil sie an so vielen Tagen keine Kraft mehr verspürt. Doch aufgeben kommt für sie nicht infrage. De Tomi bleibt voller Hoffnung, freut sich über aktuell gute Blutwerte, Freundinnen, die ihr zu Seite stehen, und ihre Tiere, die sie brauchen.

Gerüchte über ihren baldigen Tod kursieren auf Mallorca

Mit Blick spricht sie über ihr gesundheitliches Drama, um mit Gerüchten aufzuräumen – und um wachzurütteln. «Auf der Insel wird schon über meinen Brustkrebs gesprochen. Ich kriege unverschämte Anrufe: Man habe gehört, ich würde nur noch kurze Zeit leben und hätte doch eine coole Finca mit Pool; die würde man sich gerne anschauen», sagt sie und mahnt. «Brustkrebs geht uns alle an. Bitte lasst euch regelmässig kontrollieren.»

Farah de Tomi lebt. Und das will sie noch sehr lange. «Meine Blutwerte sind derzeit super. Das gibt mir Hoffnung, um mich Schritt für Schritt in ein gesundes Leben zurückzukämpfen.»

Brustkrebs ist kein Todesurteil

Jährlich werden in der Schweiz bei Frauen rund 6300 Frauen neue Brustkrebs-Erkrankungen diagnostiziert, gegen 1400 sterben daran. Bei Männern, die daran erkranken, liegt die jährliche Zahl bei rund 50. 2007 gründete Nicole Zindel (55) Pink Ribbon Schweiz. Mit zahlreichen Solidaritätsanlässen und Sensibilisierungskampagnen will sie auf die Wichtigkeit der Früherkennung aufmerksam machen: «Brustkrebs ist heute kein Todesurteil mehr. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto grösser sind die Heilungschancen.»

Zvg

Jährlich werden in der Schweiz bei Frauen rund 6300 Frauen neue Brustkrebs-Erkrankungen diagnostiziert, gegen 1400 sterben daran. Bei Männern, die daran erkranken, liegt die jährliche Zahl bei rund 50. 2007 gründete Nicole Zindel (55) Pink Ribbon Schweiz. Mit zahlreichen Solidaritätsanlässen und Sensibilisierungskampagnen will sie auf die Wichtigkeit der Früherkennung aufmerksam machen: «Brustkrebs ist heute kein Todesurteil mehr. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto grösser sind die Heilungschancen.»

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