Ihre schwarzen Kleider hat sie weit hinten im Schrank versorgt. Gestern trug die TV-Auswanderin Farah de Tomi (51) rot. «Mir ist zum Feiern zu Mute, endlich kommt wieder Leben auf die Insel. Mein Glücksgefühl drücke ich auch so aus», sagt sie. Ihre Freude steht stellvertretend für die Menschen auf der Baleareninsel, die vorwiegend vom Tourismus lebt. Seit rund einem Jahr steckte diese im Dauer-Lockdown. «Wir waren hier in einem Zustand von Hoffnungslosigkeit, Existenzangst und Einsamkeit.»
Nun sieht alles anders aus. Mallorca wurde von der Schweiz von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Das heisst, Reise-Rückkehrer müssen nicht mehr in Quarantäne. Bei der Ein- und Rückreise braucht es einen negativen PCR-Corona-Test, im Freien muss man eine Maske tragen. Doch seit Montag dürfen die Innenräume von Restaurants und Bars mit einer Personenkapazität von 30 Prozent wieder öffnen. 50 Prozent sind es bei Aussenterrassen.
Es zieht auch bei ihrer Tierhilfsorganisation wieder an
«Wir können es uns auf der Terrasse eines Restaurants wieder gemütlich machen, uns austauschen und endlich auch neue Menschen kennenlernen.» Für Farah de Tomi, welche die Tierhilfsorganisation «Animal Police» https://www.facebook.com/my.animal.police betreibt, sei die Öffnung «wie Weihnachten», wie sie glücklich sagt. Durch die Pandemie seien bei ihr nicht nur freiwillige Helfer und Helferinnen fern geblieben, auch Spendengelder, die sie für ihre 86 Tiere dringend braucht, blieben grösstenteils aus.» Dies ziehe nun wieder an. «Wir hatten innerhalb von zwei Stunden drei Buchungen von Leuten, die bei uns Ferien machen wollen und bei der Versorgung unserer Tiere helfen, das ist einfach grossartig.»
Auch ihre Schweizer Gastronomie-Freunde auf der Insel seien in Aufbruchstimmung. «Es ist das perfekte Timing für uns hier. Ostern steht vor der Tür, alle sind bereit, es geht nur noch darum, wann können wir die Handbremse loslassen», so de Tomi lachend, die mit ihrer Lebenspartnerin Verena Kosel (48) nur einen Wunsch hat: «Dass unser Leben auf der Insel so schön und normal weitergeht wie vor Corona.»