Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sagte sie diesen Satz, für den sie noch heute berühmt ist: «Für unter 10'000 Dollar am Tag stehen wir nicht mal auf.» Linda Evangelista (58) gehörte zu den erfolgreichsten Supermodels der 90er-Jahre. Sie und ihre Kolleginnen Cindy Crawford (57), Claudia Schiffer (53), Naomi Campbell (53) und Tatjana Patitz (1966–2023) galten als die schönsten Frauen der Welt. Später wurde es ruhiger um sie, Evangelista verschwand für einige Jahre komplett aus der Öffentlichkeit.
Jetzt wird klar: Die gebürtige Kanadierin musste nach ihrer Mega-Karriere eine Reihe von schweren Schicksalsschlägen verkraften. Vor allem gesundheitlich hat sie einen langen Leidensweg hinter sich.
1999, im Alter von 34 Jahren, war sie das erste Mal schwanger; ihr damaliger Partner ist Frankreichs Ex-Nationaltorhüter Fabien Barthez (52). Im sechsten Monat erleidet sie eine Fehlgeburt. Sieben Jahre später kommt ihr Sohn Augustin zur Welt; Vater des Kindes ist der französische Luxus-Unternehmer François-Henri Pinault (61), der heute mit Salma Hayek (57) verheiratet ist.
«Ich wurde brutal entstellt»
2015 und 2016 unterzieht sie sich mehreren Schönheitsbehandlungen, um Fettzellen an Oberschenkeln, Bauch, Rücken und Kinn zu entfernen. Dabei kommt es zu schweren Komplikationen: Statt einer Abnahme bewirkte die Behandlung eine Zunahme der Fettzellen. «Ich wurde brutal entstellt», schreibt sie auf Instagram.
Nach Angaben von Ärzten erlitt das Model eine seltene Nebenwirkung der Behandlung (paradoxe adipöse Hyperplasie). Evangelista unterzieht sich Korrektur-Operationen, die ebenfalls misslingen, zieht sich für mehrere Jahre komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Sie verklagt das Unternehmen, das CoolSculpting anbietet, auf 50 Millionen Dollar: «Der Eingriff hat nicht nur meine Existenz zerstört, er hat mich auch in einen Kreislauf aus tiefster Depression, tiefster Traurigkeit und tiefstem Selbsthass gestürzt.»
2021 wagt sich Evangelista wieder in die Öffentlichkeit und berichtet von ihrem Leid. «Ich möchte erhobenen Hauptes aus der Tür gehen, obwohl ich nicht mehr aussehe wie ich selbst.»
«Brustkrebs wird mich nicht umbringen»
Doch die missglückte OP sollte nicht der einzige gesundheitliche Schicksalsschlag bleiben: In einem Interview mit dem «Wall Street Journal» hat Linda Evangelista jetzt bekannt gegeben, dass sie seit fünf Jahren gegen Brustkrebs kämpft. Erstmals sei der Krebs 2018 entdeckt worden, damals entschied sie sich für eine beidseitige Brust-Amputation. «Brustkrebs wird mich nicht umbringen», sagte sie sich damals.
Im vergangenen Jahr spürt sie plötzlich wieder einen Knoten in ihrer Brust. MRT und Biopsie zeigen: Der Krebs ist zurück. Ein Tumor im Brustmuskel. OP, Chemotherapie, Bestrahlung folgen. Kurz vor dem Eingriff sagt Evangelista ihrem Arzt: «Ich möchte, dass du ein Loch in meine Brust bohrst. Ich möchte nicht hübsch aussehen, ich möchte ein Loch in meiner Brust sehen, wenn du fertig bist. Ich werde nicht sterben von dem hier.»
Jetzt, ein Jahr später, gilt Linda Evangelistas Prognose als «gut», allerdings nicht als «sehr gut», sagt sie. «Wenn der Krebs einmal zurückgekommen ist, dann ist da ein Risiko.» Die 58-Jährige will weiter um ihre Gesundheit kämpfen. Ihre grösste Stütze dabei ist ihr Sohn Augustin (16). «Ich weiss, dass ich mit einem Fuss im Grab stehe», sagt sie. «Aber ich bin dennoch absolut in Feierlaune.» (SpotOn)