Schlankheitsgene entdeckt
Warum manche Menschen schneller Gewicht verlieren

Eine neue Studie enthüllt, dass Genetik eine grosse Rolle beim Abnehmen spielt. 14 «Schlankheitsgene» wurden identifiziert, die den Gewichtsverlust beeinflussen. Experten betonen jedoch weiterhin die Bedeutung von Sport und Lebensstil.
Publiziert: 30.10.2024 um 13:10 Uhr
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Auf einen Blick

  • Schlankheitsgene beeinflussen Gewichtsverlust mehr als Sport und Diät
  • Studie untersuchte 38 Personen über acht Wochen
  • Personen mit vielen Schlankheitsgenen verloren bis zu fünf Kilo
  • Sport bleibt wichtig für Herz-Kreislauf und mentale Gesundheit
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Daniel MacherRedaktor News

Kommt dir das vielleicht bekannt vor? Du willst ein paar Pfund abnehmen, dafür stemmst du dreimal die Woche Gewichte, schwitzt auf dem Laufband und achtest auf deine Ernährung. Und am Ende ... passiert fast nichts. Dein Kollege oder deine Kollegin hingegen verzichtet eine Woche auf Pizza und ist fünf Kilo los. Wie kann das sein?

Das könnte an sogenannten Schlankeitsgenen liegen. 14 soll es davon geben, haben Forscher nun herausgefunden. Und je mehr eine Person von diesen Genen hat, desto leichter fällt ihr das Abnehmen. Das behauptet zumindest die Studie der britischen University of Essex.

Auf los gehts los

Für die Studie, die im Wissenschaftsmagazin «Research Quarterly for Exercise and Sport» erschien, wurden 38 gesunde Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren acht Wochen lang untersucht. Die Forscher teilten die Probanden in zwei Gruppen auf – wobei die eine sportlich aktiv sein sollte, die andere hingegen nicht. Essgewohnheiten und Lebensstil sollten beide Gruppen beibehalten.

Nach den acht Wochen wurden alle Probanden durch einen DNA-Test auf 1000 Genvarianten überprüft und abschliessend gewogen. Wie zu erwarten war, hat die sportliche Gruppe im Vergleich zur anderen Gruppe deutlich an Gewicht verloren.

Hilft Sport am Ende gar nicht?

Innerhalb der Gruppe gab es aber massive Unterschiede. Zurückzuführen ist das laut Studie auf die Anzahl der Schlankheitsgene: Die mit den meisten Genen verloren bis zu fünf Kilo. Die mit wenigen nur zwei.

Konkret heisst der Schlankmacher PARGC1A-Gen, das wiederum das Protein PGC-1-α codiert, welches bei der Regulation des Energiestoffwechsels eine zentrale Rolle spielt. Unterm Strich war das Wundergen für 62 Prozent der Gewichtsreduktion verantwortlich. Nur 37 Prozent gingen auf das Konto von Sport und Lebensstil. So weit, so unfair.

«Ich rate jedem, weiterzumachen»

Doch bevor du jetzt dein Abo im Fitnesscenter kündigst und die Tafel Schokolade aus dem Schrank holst: Die Studie habe einige wichtige Gene hervorgehoben, die die Hose etwas lockerer sitzen lassen, «aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Gene ohne Sport und eine Änderung des Lebensstils nichts bringen – alles ist miteinander verbunden», sagt der Hauptautor der Studie, Henry Chung.

Doch nicht nur, um Gewicht zu reduzieren, sei Sport nach wie vor ausschlaggebend. Auch das Herz-Kreislauf-System und die mentale Gesundheit profitiere davon, so Chung weiter. «Also rate ich jedem, mit dem Training weiterzumachen, selbst wenn es auf der Waage keinen Unterschied macht.»


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