Fastenberaterin Modesta Bersin (63)
Energie und Kraft dank Buchinger-Fasten

Wer den Alltag völlig vergessen möchte, fastet in einem Kloster. Die Fastenberaterin Modesta Bersin (63) erklärt, was das mit einem macht. Seit 13 Jahren leitet sie Fastenprogramme im Kloster Mariastein in Solothurn.
Publiziert: 14.02.2018 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:35 Uhr
Interview: Elisabeth Zirk

BLICK: Wie wird im Kloster gefastet?
Modesta Bersin: Fastenzeiten werden bei uns über das ganze Jahr angeboten. So hat man jederzeit die Möglichkeit, sich aus dem Alltag zurückzuziehen. Dabei wird bei uns eine Woche lang das Buchinger-Fasten betrieben, eine Trinkkur mit viel Bewegung und professioneller Anleitung. In einer ruhigen, einfachen Umgebung beginnt der Tag schon mit Bewegung, und es werden Wanderungen gemacht. Die Gebetszeiten und die Teilnahme an den Messen der Mönche sind freiwillig.

Warum ist es sinnvoll, zum Fasten ins Kloster zu gehen?
Zum einen ist es die ruhige Umgebung, die einen besonderen Tiefgang ermöglicht. Es gibt keine Ablenkung, beispielsweise in Form von Medien. Man kann ganz bei sich sein und Energie tanken. Das Fasten in der Gruppe ist sehr motivierend und macht es einfacher, die besondere Ernährungsweise einzuhalten und Erfolg zu haben.

Was ist das Ziel der Teilnehmer?
Die Menschen kommen mit unterschiedlichen Zielen. Manche wollen abnehmen, andere raus aus dem stressigen Berufsalltag kommen oder sich selbst etwas Gutes tun. Meine letzte Gruppe war am Ende sehr überrascht, dass viel mehr passiert ist, als sie sich erhofft hatte. Alle haben gestrahlt und wollten es unbedingt wiederholen.

Ist Fasten gesundheitlich oder spirituell begründet?
Beides lässt sich nicht voneinander trennen. Am Anfang steht oft der Aspekt der Gewichtsabnahme im Vordergrund. Die meisten Teilnehmer schöpfen aber so viel Energie und Kraft aus dieser Woche, dass die verlorenen Kilos zum Nebeneffekt werden.

Was bringt das Fasten ausser Gewichtsverlust?
Es passiert viel mehr als das. Körper, Geist und Seele sind fitter und ausgeruht. Man fühlt sich unglaublich wohl und kommt hochmotiviert in den Alltag zurück. Mit dem Abstand zu normalen Gewohnheiten kann man einfache Lebensmittel wieder viel mehr geniessen. Sei es eine Kartoffel oder ein Apfel, die Geschmackssinne reagieren wieder viel feiner. Bei 70 Prozent der Fastenden zeigt sich der Erfolg in Form eines besseren Allgemeinbefindens.

Wie funktioniert Intervallfasten?

Es tönt wie der einfachste Diät-Plan der Geschichte. An einem Tag isst man, am anderen nicht. Intermittierendes Fasten wird dieser neue Trend genannt. Vorbilder sind die Höhlenmenschen.

Es tönt wie der einfachste Diät-Plan der Geschichte. An einem Tag isst man, am anderen nicht. Intermittierendes Fasten wird dieser neue Trend genannt. Vorbilder sind die Höhlenmenschen.

Kann man auch für sich allein fasten?
Jede Art von Fasten kann sinnvoll sein, jedoch nur, wenn es ordentlich und konsequent durchgeführt wird. Gerade beim Buchinger-Fasten ist eine professionelle Anleitung wichtig, da die Aufbauzeit und die basische Woche nach dem Fasten richtig durchgeführt werden müssen. Wir bekommen oft das Feedback, dass Teilnehmer, die zuvor für sich gefastet haben, sagen, dass es ihnen erst jetzt richtig gut dabei ging.

Was ist Buchinger-Fasten?

Beim Buchinger-Fasten handelt es sich um eine reine Trinkkur. Erlaubt sind Gemüsebouillon, Obstsäfte und Kräutertees. Die Methode stammt von dem Internisten Otto Buchinger, der 1920 die erste Heilfastenklinik Deutschlands eröffnete.
Gestartet wird mit den Entlastungstage, während denen man nur leichte Kost zu sich nimmt. Auf eine komplette Darmentleerung folgen fünf Tage Fasten. Mindestens drei Liter Flüssigkeit täglich sind Pflicht. Sportliche Aktivitäten wie Yogaübungen oder Wandern begleiten das Programm. Das Ende der Fastenzeit wird mit dem Fastenbrechen eingeleitet: Einem Apfel und einer Gemüsesuppe. Versprochen werden Linderung bei Rheuma, Gicht, Hautkrankheiten, Migräne, Diabetes Typ Zwei und ein besseres Allgemeinbefinden.

Beim Buchinger-Fasten handelt es sich um eine reine Trinkkur. Erlaubt sind Gemüsebouillon, Obstsäfte und Kräutertees. Die Methode stammt von dem Internisten Otto Buchinger, der 1920 die erste Heilfastenklinik Deutschlands eröffnete.
Gestartet wird mit den Entlastungstage, während denen man nur leichte Kost zu sich nimmt. Auf eine komplette Darmentleerung folgen fünf Tage Fasten. Mindestens drei Liter Flüssigkeit täglich sind Pflicht. Sportliche Aktivitäten wie Yogaübungen oder Wandern begleiten das Programm. Das Ende der Fastenzeit wird mit dem Fastenbrechen eingeleitet: Einem Apfel und einer Gemüsesuppe. Versprochen werden Linderung bei Rheuma, Gicht, Hautkrankheiten, Migräne, Diabetes Typ Zwei und ein besseres Allgemeinbefinden.

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