Kalorien-Mythos entlarvt
Sind Fruchtsäfte schlimmer als Cola?

Milch macht dick? Nicht unbedingt! Obwohl sie viele Kalorien enthält, ist es die Menge, die zählt. Wir haben auch weitere Kalorienmythen unter die Lupe genommen.
Publiziert: 28.10.2024 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2024 um 16:46 Uhr
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Über Kalorien wird viel geredet. Doch nicht allen Behauptungen dürfen wir Glauben schenken.
Claudia Müller
Claudia MüllerErnährungsberaterin Blick
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Mythos: Milch macht dick

Milch liefert unserem Körper nicht nur Calcium und hochwertiges Eiweiss, sondern auch Vitamin D. Im Hinblick aufs Abnehmen hat sie jedoch einen schlechten Ruf und soll dick machen. Was steckt dahinter?

Tatsächlich kann sich Milch negativ auf die Kalorienbilanz auswirken, wenn sie mehrmals täglich gegen den Durst getrunken wird. Milch gilt nämlich nicht als Getränk und hat im Vergleich zu üblichen Getränken einen hohen Fettgehalt. Wie bei den meisten tierischen Produkten handelt es sich dabei um gesättigte Fettsäuren, die im Übermass ungesund für den Körper sind. Ein Glas Milch (3dl) schlägt beispielsweise mit 204 Kalorien zu Buche – so viel, wie in zwei Reiheli Schoggi enthalten sind. Zwar ist fettarme Milch mit 135 Kalorien eine etwas kalorienärmere Variante, trotzdem sollte sie nicht als Durststiller konsumiert werden.

Das bedeutet aber nicht, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn Sie ein kühles Glas Milch zum «Zmorge» oder eine heisse Schoggi zwischendurch geniessen. Wie bei allen Lebensmitteln kommt es auf eine gesunde Menge an. Konsumiert Milch bewusst und rechnet sie in die tägliche Kalorienbilanz mit ein.

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Mythos: Mit Saftkuren nimmt man ab

Saftkuren kommen zum Einsatz, wenn die Kilos in möglichst kurzer Zeit purzeln sollen. Zudem sollen sie den Körper entgiften und für eine ganzheitliche Reinigung sorgen. Was spricht also dagegen?

Wer sich für eine Saftkur entscheidet, muss vollkommen auf feste Nahrung verzichten und ernährt sich ausschliesslich von Obst- und Gemüsesäften. Vor allem bei frisch gepressten Säften handelt es sich laut Anhänger der Kuren um Mineralstoff- und Vitaminbomben, die den Körper von innen stärken sollen. Empfohlen werden ausserdem entgiftende Tees und Entspannungsübungen. 

Saftkuren bringen jedoch, vor allem in den ersten Tagen, einen entscheidenden Nachteil mit sich: gewaltigen Hunger. Dieser verfliegt jedoch meistens nach einigen Tagen. Dann schaltet der Körper in eine Art Überlebensmodus um, bei dem Glücksgefühle aufkommen, sodass ein Wiedereinstieg in die normale Ernährung manchmal nicht leicht zu schaffen ist. 

Des Weiteren macht eine Saftkur eine ausgewogene Ernährung praktisch unmöglich, da dem Körper Fette und Proteine fehlen. Auch Ballaststoffe bleiben bei extrahierten Säften auf der Strecke. Ein weiterer Minuspunkt: Die Vorstellung, dass der Körper von Schlacken gereinigt werden muss, ist schlichtweg falsch. Alle «Abfallprodukte» werden laufend über Darm, Niere, Lunge und Haut ausgeschieden.

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Mythos: Fruchtsaft hat weniger Kalorien als Coca Cola


Früchte sind gesund, also kann auch gläserweise Fruchtsaft nicht schaden, oder? Eine Folgerung, die leider nicht stimmt. Wegen ihrem zwar natürlichen, aber dennoch hohen Zuckergehalt werden Fruchtsäfte den Nahrungsmitteln und nicht – wie oft angenommen – den Getränken zugeordnet.

So enthalten ein halber Liter Apfelsaft (230 kcal) oder Orangensaft (255 kcal) sogar noch mehr Kalorien als ein halber Liter Coca-Cola (210 kcal)! Jetzt aber auf Fruchtsäfte zu verzichten oder ihnen Süss- oder Lightgetränke vorzuziehen, wäre dennoch falsch. Denn die in Säften enthaltenen Vitamine und Nahrungsfasern übertreffen Süssgetränke bei weitem.

Ein anderer Nachteil der Flüssigkalorien ist ihr schlechter Sättigungswert. Anstelle eines halben Liters Apfelsaft könnte beispielsweise einen Apfel (77 kcal) und ein Vollkornbrötli (60g, 158 kcal) essen und wären davon deutlich länger satt.

Es gilt: Fruchtsäfte sind natürlich nicht verboten, sollten aber bewusst und in Massen getrunken werden. Tipp: Auch mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte (z.B. Schorle) schmecken!

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