Schlafkiller Blase
Warum sich der Harndrang kurz vorm Einschlafen meldet

Wir dämmern gemütlich vor uns hin und sind schon fast im Land der Träume – bis wir im Halbschlaf merken, dass wir doch noch mal aufs WC müssen. Der Weg ins Bad wird unvermeidbar, an Einschlafen ist nicht mehr zu denken. Aber warum muss man immer genau dann?
Publiziert: 10:45 Uhr
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Aktualisiert: vor 18 Minuten
Ärgerlich: Man ist schon fast eingeschlafen und merkt dann, dass man noch mal ins Bad huschen muss.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Nächtlicher Harndrang kann den Schlaf stören
  • Koffein und Alkohol verstärken die Urinproduktion
  • Erwachsene über 50 produzieren nachts mehr Urin
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Wir alle kennen es: Kurz bevor einen der Schlaf übermannt, meldet sich die Blase. Ganz leise und dezent zwar, aber mit derselben Wirkung: Schlummern liegt nicht mehr drin. Und so taumelt man zum WC, tut, was getan werden muss, um den Einschlafprozess anschliessend wieder von vorne zu beginnen.

Was soll das, werter Körper?

Unser Körper meint es natürlich nicht böse, denn eigentlich schützt er uns: Die Urinmenge, die er produziert, nimmt nachts ab. So schaffen wir es in der Regel, sechs bis acht Stunden ohne Klo-Pause durchzuschlafen. Wird aber innerhalb von zwei Stunden vor dem Einschlafen noch mal viel Flüssigkeit aufgenommen, hilft das alles nichts und wir müssen mitten in der Nacht trotzdem ins Bad. Koffein und Alkohol verstärken den Effekt. Diese Inhaltsstoffe nämlich stimulieren die Urinproduktion und verzögern den Entleerungsprozess der Blase. Das Risiko unliebsamer, nächtlicher WC-Besuche steigt.

Nimmt der Harndrang allerdings überhand und Pinkeln brennt zudem unangenehm, kann das ein Zeichen für Nykturie, einer Überproduktion von Urin in den Nieren sein. Vor allem bei Erwachsenen Ü50 schlägt der Körper auf diese Art und Weise Alarm, da wir nachts mit zunehmendem Alter mehr Urin produzieren und die Blase zu schwächeln beginnt. Bei jungen Menschen sind meist Diabetes, eine Schwangerschaft oder Harnwegs- und Niereninfektionen die Übeltäter, die Nykturie begünstigen.

Kann diesen unfreiwilligen Wecker auch abstellen?

Ja, indem man aufmerksam über seinen Wasserhaushalt wacht. Wie viel trinke ich tagsüber? Wie oft meldet sich die Blase? Erscheint der Rhythmus bedenklich, kann dieser beim nächsten Arztbesuch genau besprochen werden, um herauszufinden, ob die nächtlichen Toilettengänge völlig normal oder besorgniserregend sind. Hot Tipp: Natürlich soll man möglichst viel trinken (ihr wisst ja, das Geheimnis schöner Haut) – zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollte man jedoch vorausschauend das Trinken reduzieren. Erinnert ihr euch an die Folgen von Alkohol und Koffein? Finger weg! So nimmt auch der Harndrang ab. Eine dampfende Tasse Tee vor dem Zubettgehen gehört zu eurer Schlafroutine? Lasst sie testweise mal weg. Vielleicht ist das bisschen Schlaf, das ihr ohne sie dazugewinnt, tatsächlich mehr wert. Na dann, gute Nacht!

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