Vor der ersten Tasse Kaffee nicht ansprechbar? Das geht hierzulande offenbar vielen Menschen so: Gemäss der Plattform Statista bewegen sich Herr und Frau Schweizer direkt hinter Deutschland und Norwegen an der Weltspitze beim Kaffeekonsum. Im Schnitt wurden im Jahr 2021 knapp drei Tassen täglich konsumiert, das sind etwas mehr als tausend Tassen jährlich.
Seit einiger Zeit scheint zumindest auf Online-Plattformen wie Instagram jemand dem klassischen Kaffee den Rang abzulaufen: Matchatee ist auf dem Vormarsch! Matcha ist Grüntee, der fein zu Pulver gemahlen wurde. Traditionell wurde er in der japanischen Teezeremonie verwendet. Frisch hat Matcha eine sehr intensive giftgrüne Farbe und einen sanften und süsslichen Geschmack, in späteren Pflückungen eher leicht herb.
Matcha zubereiten will gelernt sein
Matcha gilt als besonders edle Teesorte und ist aufgrund der aufwändigen Herstellung auch nicht ganz günstig. Auch die korrekte Zubereitung will gelernt sein. Dafür benötigt man erst einmal ein wenig Equipment: Eine Matchaschale genannt Chawan sowie Bambuslöffe (Chashaku). Ausserdem braucht man einen kleinen holzigen Schneebesen, den sogenannten Matcha-Besen oder auch Chasen genannt. Zwei Gramm – also zwei Bambus-Löffel voll – Grünteepulver werden mit 100 Milliliter maximal 80 Grad heissem Wasser übergossen und dann mit dem Matcha-Besen schaumig geschlagen: Gerührt wird nicht kreisförmig, sondern in Form eines «Z». Der Matcha benötigt keine Ziehzeit, sondern kann sofort genossen werden. Häufig wird der grüne Wachmacher auch mit Milch in Form eines Matcha Latte serviert oder mit Eiswürfeln als Erfrischungsgetränk.
Der giftgrüne Tee enthält viele Vitamine sowie Karotine und Katechine. Letztere zählen zu den Antioxidantien, die dem Körper dabei helfen, Sauerstoffradikale unschädlich zu machen, die an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs beteiligt sind sowie die Haut altern lassen. Grüntee könnte also – wie andere Superfoods, die Antioxidantien erhalten auch – zum Schutz vor diesen Krankheiten beitragen. Auch die Aminosäure L-Theanin ist enthalten: Der Stoff soll beruhigend wirken, ohne uns jedoch müde zu machen. Matcha soll ausserdem Gehirnleistung, Konzentration und Gedächtnis verbessern – und unsere Stimmung aufhellen.
Kaffee «kickt» sofort, Matcha langfristiger
Matcha kann auch das Sättigungsgefühl erhöhen, was dazu führt, dass man weniger isst und somit weniger Kalorien aufnimmt – und in der Folge langfristig gesehen an Gewicht verliert. Doch diesen Effekt hat Kaffee ebenfalls, da Koffein generell als Appetitzügler fungiert. Insgesamt hat Matcha pro Tasse gerechnet in der Regel mehr Koffein als Kaffee: Bei 240 ml hat Kaffee ca. 120 mg Koffein, die gleiche Menge Matcha weist fast 300 mg auf.
Die Wirkung des Koffeins ist jedoch unterschiedlich: Während Kaffee sofort «kickt», entfaltet Matcha seine anregende Wirkung langsamer und über eine längere Zeitspanne. Dies liegt auch an der bereits erwähnten Aminosäure L-Theanin, die in Matcha enthalten ist und die Wirkung des Koffeins ein wenig abfedert und das Gehirn Glückshormone ausschüttet. Bei Kaffee wird währenddessen die Ausschüttung von Stresshormonen, also Cortisol, im Körper erhöht.
Hilft Kaffee gegen Depressionen?
Insgesamt scheint Kaffee zwar die ungesündere Alternative zu sein, dennoch hat auch das braune Getränk positive Eigenschaften: Gemäss einem Bericht des deutschen Nachrichten-Portals NDR, welches auf wissenschaftliche Studien verweist, soll ein moderater Kaffeekonsum mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen sowie Leberkrebs verbunden sein. Auch ein niedrigeres Risiko für Parkinson, Diabetes, Alzheimer und Depressionen werde vermutet.
Bei Frauen, die schwanger sind oder an Osteoporose leiden, wird von übermässigem Kaffeekonsum abgeraten, doch auch von übermässigem Matchakonsum wird in der Schwangerschaft aufgrund des hohen Koffein-Gehalts abgeraten. Das Osteoporose-Risiko könne jedoch durch Matcha- oder Grüntee gesenkt werden.
Übermässiger Konsum ist generell ungesund
Wissenschaftlich belegt ist gemäss NDR die positive Wirkung von Kaffee auf den Leberstoffwechsel. Menschen, die bis zu sechs Tassen am Tag trinken und eine nichtalkoholische Fettleber ohne Fettwechselstörung haben, würden von der antientzündlichen Wirkung des Koffeins profitieren.
Matcha scheint insgesamt die Nase bei den gesunden Inhaltsstoffen vorn zu haben gegenüber Kaffee. Dennoch gilt grundsätzlich die Regel: Alles in Massen! Die maximal empfohlene Menge an Matcha sind zwei Tassen täglich, ein australisches Forscherteam empfiehlt nach einer Analyse mit fast 350'000 Menschen bei Kaffee wiederum eine Obergrenze von sechs Tassen am Tag.
Kaffee am Morgen, und der Tag ist gerettet – so geht es zumindest den meisten Schweizerinnen und Schweizern. Manche Menschen können fünf Tassen Kaffee trinken und schlafen trotzdem gut, anderen raubt schon eine kleine Tasse den Schlaf. Grund dafür ist offenbar eine unterschiedliche Koffein-Sensibilität.
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Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino und Co. sind oft willkommene Helfer, wenn uns ein langer Tag bevorsteht. Doch sind die beliebten Energiebomben auch im Rahmen einer Gewichtsreduktion sinnvoll? Welcher Kaffee macht am dicksten?
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