Bereits vor dem Auftreten von Symptomen
Gesundheits-Tracker erkennen Coronavirus – ohne Symptome

Am Handgelenk getragene Gesundheits-Tracker könnten laut Forschenden dazu dienen, eine Infektion mit dem Coronavirus Tage vor dem Auftreten von typischen Symptomen zu erkennen.
Publiziert: 22.06.2022 um 14:20 Uhr
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Forschen fanden heraus, dass ein Schwangerschafts-Tracker auch eine Corona-Infektion erkennen kann.
Foto: James Bueti Photography

Im Kampf gegen das Coronavirus haben Forschende weltweit zusammengespannt, um Impfungen und Medikamente gegen die Infektionskrankheit zu finden und die Pandemie einzudämmen. Auch präventive Massnahmen wie Social Distancing, Homeoffice und die Maskenpflicht haben einen wesentlichen Teil zum Vorhaben beigetragen.

Doch Hilfe findet sich auch an den unwahrscheinlichsten Orten, wie Forschende des «Dr. Risch Medical Laboratory» in Liechtenstein von der Universität Basel in der Schweiz, der McMaster University in Kanada und des Imperial College London herausgefunden haben, wie «The Guardian» berichtet.

Die Wissenschaftler testeten, wie und ob das Ava-Armband – ein Fruchtbarkeits-Tracker –auch Anzeichen einer Corona-Infektion erfassen kann. Das Ava Armband, das am Handgelenk getragen wird, kann aufgrund von Atem- und Herzfrequenzen, Hauttemperatur und Blutfluss ermitteln, wann der beste Zeitpunkt für eine Schwangerschaft gekommen ist.

Corona-Infektionen vor den ersten Symptomen erkannt

Für die Studie wurden 1163 Personen unter 51 Jahren seit Beginn der Pandemie bis im April 2021 beobachtet und gebeten, nachts das Ava-Armband zu tragen. Zudem unterzogen sich alle Studienteilnehmenden regelmässigen Antikörper-Schnelltests und diejenigen, die Corona-Symptome aufwiesen, mussten zusätzliche PCR-Abstriche machen.

Die insgesamt 1,5 Millionen Stunden physiologischer Daten zeigten: Während der Inkubationszeit, also der Zeit vor dem Auftreten von bemerkbaren Corona-Symptomen, kam es zu signifikanten Veränderungen im Körper, verglichen mit nicht infizierten Personen.

Bei 68 Prozent der Personen, die sich während der Studie mit Covid-19 infiziert hatten, konnte die Infektion bereits zwei Tage vor dem Auftreten der verräterischen Corona-Symptome erkannt werden. Die Forschenden wiesen allerdings darauf hin, dass die Studie nur begrenzt aussagekräftig sei, da nicht alle Corona-Fälle so frühzeitig erfasst wurden.

Armbänder können Virusübertragung ausbremsen

Trotzdem lassen sie Hoffnung zu: Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, «dass ein Algorithmus für maschinelles Lernen am Körper ein vielversprechendes Instrument für die präsymptomatische oder asymptomatische Erkennung vom Coronavirus sein könnte», zitiert die britische Zeitung aus der Studie.

Und weiter: «Die tragbare Sensortechnologie ist eine einfach zu bedienende, kostengünstige Methode, die es dem Einzelnen ermöglicht, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden während einer Pandemie zu überwachen.» So könne die Virusübertragung in der Gesellschaft einfach minimiert werden.

Der Algorithmus der Ava-Armbänder wird nun an einer noch grösseren Gruppe von rund 20'000 Personen in den Niederlanden getestet. (chs)

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