Was ist eigentlich Nachtblindheit?
Wenn man bei Dunkelheit nichts mehr sieht

Viele Menschen haben das Gefühl, im Dunkeln nicht mehr richtig zu sehen – man fühlt sich nachtblind. Doch eine echte Nachtblindheit ist sehr selten, meistens liegt die Sehschwäche an etwas anderem.
Publiziert: 27.08.2024 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2024 um 16:32 Uhr
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Nachtblindheit kommt sehr selten vor, nur etwa einer von 22'000 Menschen ist betroffen.
Foto: Keystone
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Vanessa BüchelRedaktorin Lifestyle

Eine echte Nachtblindheit ist eine sehr seltene Erkrankung. Dennoch sehen viele Menschen schlechter, wenn es dunkel ist. Meistens liegt das aber an etwas anderem als an einer Hemeralopie, wie die Nachtblindheit im Fachjargon heisst.

So steht hinter den meisten Fällen der vermeintlichen Sehbehinderung ein gestörter Tränenfilm, eine Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eine Linsentrübung. Die verminderte Sehleistung ist in der Regel also eher die Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung.

Tatsächlich kann eine verminderte Sehleistung im Dunkeln auch ein Symptom für eine «echte» Nachtblindheit sein. Als Hemeralopie wird eine sehr seltene Netzhauterkrankung bezeichnet. Liegt eine solche vor, sehen Betroffene nachts deutlich schlechter oder gar nichts – sie sind nachtblind.

Sehleistung im Dunkeln – Verschiedene Ursachen

Schuld kann ein vererbter Gendefekt oder ein Vitamin-A-Mangel sein. Wobei eine Nachtblindheit aufgrund von Vitamin-A-Mangel in Europa extrem selten vorkommt. Auch kann eine Nachtblindheit als Folge einer anderen Erkrankung wie Diabetes mellitus auftreten. Betroffen sind normalerweise beide Augen. 

Was wir sehen, wird über die Netzhaut im Auge wahrgenommen. Dort befinden sich die Sinneszellen, die das Wahrgenommene in einen für das Hirn verarbeitbaren elektrischen Impuls umwandeln. Dieser wird über den Sehnerv in unser Denkorgan geschickt. Im Auge gibt es zwei Arten solcher Rezeptoren, die Stäbchen und die Zapfen. Die Zapfen sind für das Farbsehen am Tag zuständig, die Stäbchen hingegen für das Sehen in der Dämmerung. Arbeiten also diese Stäbchen nicht mehr richtig, kann sich der Mensch nicht an die Dunkelheit anpassen und sieht somit schlechter.

Die häufigen Symptome der Nachtblindheit

Wie der Name vermuten lässt, sehen Betroffene schlecht oder gar nichts bei Dunkelheit. Während sich andere noch problemlos orientieren können, hat ein Nachtblinder das Gefühl, sich tastend fortbewegen zu müssen.

Die Erkrankung kommt sehr selten vor. Gerade mal einer von schätzungsweise 22'000 Menschen ist von erblich bedingter Nachtblindheit betroffen. Je nachdem, welche Ursachen der Hemeralopie zugrunde liegen, besteht die Krankheit von Geburt an oder entwickelt sich erst im Laufe der Zeit.

Warum sind manche Menschen farbenblind?

Etwa 5 Prozent der Bevölkerung leidet an einer Farbsehschwäche. Doch was ist eigentlich eine Farbsehstörung oder gar Farbblindheit?

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Diagnose und Behandlung

Oft kann bereits ein Gespräch mit dem Arzt ausreichen, um die Diagnose Nachtblindheit zu stellen. Zudem kann die Fachperson mit verschiedenen Geräten die Sehfähigkeit der Augen in der Dunkelheit messen. Ist die Diagnose erst einmal gestellt, muss noch herausgefunden werden, um welche Art von Nachtblindheit es sich handelt. Dazu untersucht der Arzt die Netzhaut und die sich darauf befindenden Rezeptoren.

Die Behandlung hängt in hohem Masse davon ab, welche Ursache der Sehschwäche zugrunde liegt. Ist der Grund ein Vitamin-A-Mangel, kann sie gut behandelt werden, indem Vitamin A eingenommen wird.

Schwierig wird es, wenn die Hemeralopie angeboren ist. In diesem Fall kann keine Therapie die Ursachen beheben. Das heisst, erblich bedingte Nachtblindheit ist unheilbar und kann auch nicht durch eine Brille behoben werden.

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